Zentrale Schlafapnoe – wenn das Atemzentrum im Schlaf aussetzt
Praktische Empfehlungen für Diagnostik und Therapie
- 09.10.2025
- Zentrale Schlafapnoe
- Schwerpunkt: „Schlafmedizin“
- Verfasst von
- Prof. Dr. med. Henrik Fox
- Erschienen in
- Die Innere Medizin | Ausgabe 11/2025
Zusammenfassung
Die zentrale Schlafapnoe (ZSA) ist eine schlafbezogene Atmungsstörung, die durch wiederholte Aussetzer des vom Hirnstamm ausgehenden Atemantriebs während des Schlafs gekennzeichnet ist. Im Gegensatz zur obstruktiven Schlafapnoe liegt bei der ZSA keine Verlegung der oberen Atemwege vor, sondern eine Störung der zentralen Atemregulation im Gehirn. Die Prävalenz der ZSA ist in der Allgemeinbevölkerung gering (0,9–1,5 %), steigt jedoch bei Risikogruppen wie Patienten mit Herzinsuffizienz deutlich an (bis zu 50 %). Pathophysiologisch ist die ZSA durch eine Instabilität des Atemantriebs, eine verlängerte Kreislaufzeit und eine gesteigerte CO2-Empfindlichkeit geprägt. Besonders die Cheyne-Stokes-Atmung tritt häufig bei Herzinsuffizienz auf und ist mit erhöhter Mortalität assoziiert. Die Diagnostik erfolgt primär mittels Polysomnographie, die eine Differenzierung zwischen zentralen und obstruktiven Apnoen ermöglicht und auch die Schlafphasen erfasst. Ein zentraler Apnoe-Hypopnoe-Index (cAHI) ≥ 5/h gilt als pathologisch. Weitere Untersuchungen wie Echokardiographie und Blutgasanalyse sind zur Diagnostik der Grunderkrankung wichtig. Therapeutisch steht die Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung, insbesondere der Herzinsuffizienz, im Vordergrund. Apparative Therapien wie „continuous positive airway pressure“ (CPAP) und adaptive Servoventilation (ASV) werden eingesetzt, wobei die ASV bei Patienten mit ZSA und chronischer symptomatischer Herzinsuffizienz mit reduzierter linksventrikulärer Ejektionsfraktion ≤ 45 % kontraindiziert ist. Die transvenöse Stimulation des N. phrenicus stellt eine vielversprechende neue Behandlungsoption dar, insbesondere für Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz, die eine Kontraindikation für die ASV haben. Bei neurologischen Erkrankungen und Höhenaufenthalten ist die ZSA-Therapie individuell anzupassen. Klinisch ist die frühzeitige Identifikation und Behandlung der ZSA entscheidend für die Verbesserung der Lebensqualität. Die Prognoseverbesserung durch eine Therapie ist noch nicht abschließend belegt, weshalb weitere Forschung notwendig ist. Die ZSA bleibt ein dynamisches Feld der Schlaf- und kardiovaskulären Medizin mit hoher klinischer Relevanz.
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- Titel
-
Zentrale Schlafapnoe – wenn das Atemzentrum im Schlaf aussetzt
Praktische Empfehlungen für Diagnostik und Therapie - Verfasst von
-
Prof. Dr. med. Henrik Fox
- Publikationsdatum
- 09.10.2025
- Verlag
- Springer Medizin
- Schlagwörter
-
Zentrale Schlafapnoe
Zentrale Schlafapnoe
Zentrale Schlafapnoe
Zentrale Schlafapnoe
Herzinsuffizienz
Polysomnografie
Obstruktive Schlafapnoe
Obstruktive Schlafapnoe
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Schlafbezogene Atmungsstörungen
Schlafbezogene Atmungsstörungen
Schlafbezogene Atmungsstörungen
Schlafbezogene Atmungsstörungen
Nervenstimulation
Nervenstimulation
Chronische Herzinsuffizienz
Innere Medizin - Erschienen in
-
Die Innere Medizin / Ausgabe 11/2025
Print ISSN: 2731-7080
Elektronische ISSN: 2731-7099 - DOI
- https://doi.org/10.1007/s00108-025-02001-4
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