09.05.2023 | Zerebrale Ischämie | Leitthema
Diagnostik und Therapie der Dysphagie nach einem Schlaganfall
verfasst von:
Dr. Bendix Labeit, Dr. Paul Muhle, Prof. Dr. Rainer Dziewas, Prof. Dr. Sonja Suntrup-Krueger
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 8/2023
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Zusammenfassung
Hintergrund
Dysphagie nach einem Schlaganfall ist hochprävalent und führt zu schwerwiegenden Komplikationen wie Aspirationspneumonie und Mangelernährung. Trotz der hohen klinischen Relevanz ist das Dysphagiemanagement heterogen und oft unzureichend.
Fragestellung
Ziel dieses Reviewartikels ist es, einen Überblick über die diagnostischen und therapeutischen Strategien der schlaganfallbedingten Dysphagie auf der Grundlage aktueller Studien zu geben.
Material und Methode
Narratives Literaturreview.
Ergebnisse
Ein Dysphagiescreening sollte bei jedem Schlaganfallpatienten so früh wie möglich durchgeführt werden, z. B. mit einem Wasserschlucktest oder einem Multikonsistenzprotokoll. Anschließend ist bei Patienten mit auffälligem Screening oder bestehenden Risikofaktoren für Dysphagie eine flexible endoskopische Evaluation des Schluckens (FEES) indiziert. Therapeutisch können diätetische Modifikationen, Maßnahmen der Mundhygiene und eine Ernährungstherapie dazu beitragen, Komplikationen zu verringern. Logopädische Beübung oder experimentelle Therapien wie Neurostimulationsverfahren und pharmakologische Therapien zielen auf eine Verbesserung der Schluckfunktion ab und haben in Studien vielversprechende Ergebnisse gezeigt.
Schlussfolgerung
Ein frühzeitiges Dysphagiemanagement ist notwendig, um Komplikationen zu reduzieren.