Der Schlaganfall im Kindesalter ist ein Notfall mit hoher Mortalität und Morbidität. Er hat – in Abhängigkeit von der zugrunde liegenden Ätiologie – ein klinisch bedeutsames Rezidivrisiko. Die Ätiologie ist vielfältig. Vaskulopathien, Infektionen, kardiale Probleme und Koagulopathien spielen pathophysiologisch eine wesentliche Rolle. Die ätiologische Abklärung muss umfassend sein – der kindliche Schlaganfall ist eine „Multiple-Risk-Erkrankung“. Klassische Leitsymptome sind die akute Hemiparese, die faziale Parese und die Sprachstörung: Sie bestehen bei ca. 75 % der betroffenen Kinder. Aufgrund der mannigfaltigen, teils unspezifischen Symptome, der breiten Differentialdiagnosen und des fehlenden Bewusstseins für den kindlichen Schlaganfall wird die Diagnose mittels Bildgebung oft erst nach einer erheblichen Zeitverzögerung gestellt (im Mittel nach 24 h). Die in speziellen Fällen möglichen Therapien wie die Thrombolyse oder die mechanische Thrombektomie können dabei grundsätzlich nur innerhalb weniger Stunden nach dem Ereignis eingesetzt werden – sie sind spezialisierten Zentren vorbehalten. Als neurologisches Residualsymptom steht die Hemiparese im Vordergrund, je nach betroffenem Infarktareal treten cerebrale Krampfanfälle, Sprachstörungen etc. auf. Die Auswirkungen auf Kognition und Verhalten werden in der Versorgungspraxis oft übersehen und unterschätzt.