Zervixkarzinom: Sequentielle Radiochemotherapie vielversprechend

Nach radikaler Hysterektomie bei Gebärmutterhalbkrebs im Frühstadium übertrifft die sequentielle Radiochemotherapie andere adjuvante Ansätze. Darauf weist eine randomisierte Phase-III-Studie hin, es gibt jedoch Einschränkungen. Das Wichtigste in Kürze zu dieser Studie finden Sie am Ende des Artikels. Die radikale Hysterektomie ist die bevorzugte Behandlung bei Gebärmutterhalskrebs im Frühstadium. Eine neue Studie liefert jetzt Hinweise darauf, dass danach eine sequentielle Radiochemotherapie die beste Prognose bietet, verglichen mit simultaner Radiochemotherapie oder alleiniger Bestrahlung. Für die dreiarmige STARS-Studie wurden mehr als 1000 Frauen mit Zervixkarzinomen im Stadium IB bis IIA 1:1:1 randomisiert. Sie waren median 48 Jahre alt und wurden in acht chinesischen Kliniken behandelt. Entweder erhielten sie eine alleinige Strahlentherapie mit einer Gesamtdosis von 45 bis 50 Gy, eine simultane Radiochemotherapie mit wöchentlicher Cisplatin-Gabe oder eine sequentielle Radiochemotherapie mit Cisplatin und Paclitaxel über zwei Zyklen vor und nach der Bestrahlung. Die Ausgangsmerkmale der Kohorten waren ähnlich, abgesehen von der Rate der Lymphknotenmetastasen mit 18% in der Gruppe mit alleiniger Bestrahlung gegenüber 30% bei den Frauen mit simultaner und 30% bei den Patientinnen mit sequentieller Radiochemotherapie. Sequentielle Therapie: Hohe Überlebensrate Die Forscher um Dr. Er Huang vom Krebszentrum der Sun Yat-sen-Universität in Guangzhou stellten fest, dass die sequentielle Radiochemotherapie im Vergleich zur alleinigen Strahlentherapie mit einer besseren krankheitsfreien Überlebenschance assoziiert war: Die Drei-Jahres-Überlebensrate betrug 90% gegenüber 82%. Auch verglichen mit der simultanen Radiochemotherapie mit einer Drei-Jahres-Überlebensrate von 85% schnitt die sequentielle Behandlung besser ab. Nach Adjustierung auf Lymphknotenmetastasen war die Gesamtüberlebensrate bei sequentieller Radiochemotherapie höher als bei alleiniger Bestrahlung, mit einer Fünf-Jahresrate von 92% gegenüber 88%. Zwischen der simultanen Therapie und der Bestrahlung zeigten sich keine signifikanten Unterschiede bezüglich der Gesamtmortalität. Eine Subgruppenanalyse ergab, dass Patientinnen mit hohem Risiko am meisten von der sequentiellen Radiochemotherapie profitierten. Nebenwirkungen dritten oder vierten Grades waren mit der alleinigen Strahlentherapie am seltensten: 13% gegenüber 25% bei der sequentiellen und 29% bei der simultanen Radiochemotherapie. Folgestudien laufen bereits Laut Huang und seinem Team sollte die sequentielle Radiochemotherapie als bevorzugte adjuvante Behandlung nach radikaler Hysterektomie bei Patientinnen mit Zervixkarzinomen im Frühstadium angesehen werden. Dr. Leslie Randall vom Massey-Krebszentrum in Richmond und Kollegen stimmen in einem Begleitkommentar nur teilweise zu: Es gebe eindeutig Gründe für die Zugabe der Kombination Cisplatin und Paclitaxel zur adjuvanten Therapie, jedoch auch einige Einschränkungen. „Erstens tolerierten die Patienten, die eine simultane Radiochemotherapie erhielten, diese nicht gut, was früheren Studien widerspricht und dadurch die Basis für einen zuverlässigen Vergleich mit dieser Gruppe schwächt“, geben die Forscher um Randall zu bedenken. Zweitens seien in der Kohorte zwei unterschiedliche Patientengruppen mit mittlerem und hohem Risiko kombiniert worden. „Die Ergebnisse sind provokativ und vielversprechend und lassen mit Spannung die Ergebnisse der beiden Folgestudien erwarten“, resümieren Randall und Kollegen. Empfehlung der Redaktion Zervixkarzinom – Themenseite Was ist der Stand bei der Prävention des Zervixkarzinoms und welche Therapien werden aktuell diskutiert? Auf unserer Themenseite finden Sie sowohl Handlungsempfehlungen, CME-Kurse oder Kasuistiken als auch Meldungen zu aktuellen Studien und zukunftsträchtigen Therapien. Das Wichtigste in Kürze Frage: Welche adjuvante Therapie verspricht die besten Chancen auf krankheitsfreies Überleben nach radikaler Hysterektomie bei Zervixkarzinomen im Frühstadium? Antwort: Die krankheitsfreie Drei-Jahres-Überlebensrate ist bei sequentieller Radiochemotherapie höher als bei simultaner Radiochemotherapie oder alleiniger Bestrahlung. Bedeutung: Die sequentielle Radiochemotherapie ist bei Patientinnen mit Zervixkarzinomen im Frühstadium vielversprechend, es laufen weitere Studien dazu. Einschränkung: Die Teilnehmerinnen mit simultaner Radiochemotherapie tolerierten diese nicht gut, was die Vergleichbarkeit einschränken könnte.

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