Erschienen in:
01.06.2014 | Leitthema
Zitratantikoagulation in der akuten Nierenersatztherapie
Methode der Wahl
verfasst von:
PD Dr. R.D. Frank
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 5/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Antikoagulation ist Voraussetzung für eine effektive kontinuierliche Nierenersatztherapie (CRRT). Vorzeitige Thrombosierung des Extrakorporalsystems führt zu Therapieunterbrechungen, erhöht die Behandlungskosten und verursacht relevante Blutverluste.
Regionale Antikoagulation
Die regionale Antikoagulation mit Zitrat (RZA) bewirkt eine zuverlässige Gerinnungshemmung und ist im Hinblick auf Filterstandzeiten dem Heparin eindeutig überlegen. Ein Blutungsrisiko kann vom Wirkprinzip her ausgeschlossen werden. Die RZA gilt aufgrund der technischen Entwicklung als sicher und wird mittlerweile als neuer Standard bei der CRRT angesehen. Bioinkompatibilitätsreaktionen, wie Leukozytendegranulierung und Komplementaktivierung, sind unter RZA abgemildert.
Diskussion
Ein möglicher Überlebensvorteil durch RZA ließ sich durch neuere Studiendaten nicht bestätigen. Bei schwerer Leberinsuffizienz und Laktatacidose stößt die RZA an ihre Grenzen. Die trotz Kalziumsubstitution oft negative Kalziumbilanz bei CRRT mit RZA kann bei längeren Behandlungszeiten einen sekundären Hyperparathyreoidismus und im Extremfall eine Osteomalazie hervorrufen. Auch für die intermittierende Dialyse ist die RZA eine wertvolle Option.