2016 | OriginalPaper | Buchkapitel
Zu guter Letzt
verfasst von : Steffen Moritz, Marit Hauschildt
Erschienen in: Erfolgreich gegen Zwangsstörungen
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
Noch vor 10–20 Jahren war es im Klinikalltag einer Psychiatrie, aber auch in psychologisch-psychiatrischen Fachbeiträgen üblich, Patienten mit ihrer psychischen Störung mehr oder weniger gleichzusetzen. Es wurde von »Depressiven «, »Zwangskranken«, »Schizophrenen« usw. geredet. Mittlerweile hat sich das in den meisten Einrichtungen geändert, und Autoren von Fachartikeln sind z. B. angehalten, von »Menschen mit einer psychischen Störung« zu sprechen. Das mag auf den ersten Blick politisch überkorrekt und auch ein wenig spitzfindig anmuten. Der Sinn ist jedoch ein tieferer, da auf diese Weise dem impliziten Verständnis vorgebeugt wird, ein Individuum mit einer komplexen Biografie, Stärken, Schwächen und Eigenheiten ausschließlich als krank oder unvollkommen zu betrachten.