Hintergrund
Nieren
Zystische Nierenläsionen
Solide Nierenläsionen
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Größe und Dignität Je kleiner die Läsion, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer gutartigen Veränderung, wie eine Studie von Frank et al. [7] gezeigt hat, in der 44 % der <1 cm großen Läsionen benigne waren.
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Größe und biologisches Verhalten Eine geringere Größe spricht für einen günstigeren Differenzierungsgrad und langsameres Wachstum mit geringem Potenzial für Metastasierung [23].
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Morphologie und biologisches Verhalten Das Verhältnis zystischer zu soliden Anteilen korreliert mit der Aggressivität des Tumors, je mehr zystische Areale, desto niedriger die Teilungsrate [18].
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<1 cm Verlaufskontrolle mithilfe von CT oder MRT nach 3–6 und 12 Monaten, anschließend jährlich.
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1–3 cm Bei homogen enhancenden Läsionen sollte mithilfe von MRT oder Biopsie ein Angiomyolipom mit wenig Fett ausgeschlossen werden, ansonsten wird ein chirurgischer Zugang bzw. bei Patienten mit verminderter Lebenserwartung oder signifikanten Grunderkrankungen eine Verlaufskontrolle empfohlen.
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>3 cm Im Gegensatz zur operativen Entfernung in der Allgemeinbevölkerung kann bei Risikopatienten eine Verlaufskontrolle in Betracht gezogen werden.
Nebennieren
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benigne Zeichen Dichtewerte <10 HU, homogener Aufbau, glatte Begrenzung,
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suspekte Zeichen Dichtewerte >10 HU, heterogener Aufbau, Nekrosen, unregelmäßige Begrenzung, Größe >4 cm.
Adnexe
Morphologie benigner und wahrscheinlich benigner Zysten
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rund oder oval geformt,
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dünnwandig, unizystisch, flüssigkeitsäquivalente Dichtewerte,
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keine soliden Anteile,
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<10 cm im Durchmesser.
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andere Form als rund oder oval,
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angulierter Rand,
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inkomplette bzw. suboptimale Darstellung (z. B. Aufhärtungsartefakte nach Hüftprothese).
Prämenopausale Patientinnen
Postmenopausale Patientinnen
Gastrointestinaltrakt
Intussuszeption
Darmwandverdickung
Mesenterium
Lymphknoten
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Größe Lymphknoten mit einem Querdurchmesser <1 cm retroperitoneal gelten als normal. Für andere Lokalisationen liegen wenige Daten vor, auch hier kann eine Grenze von 1 cm angenommen werden. Kleinere pathologische Lymphknoten werden v. a. in retrokruraler Lage sowie in der Porta hepatis gefunden.
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Morphologie Normale Lymphknoten weisen eine ovaläre Form mit erhaltener fetthaltiger Hilusstruktur auf, eine rundliche Form und ein nicht abgrenzbarer Hilus sind suspekt.
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Kontrastmittel(KM)-Enhancement Durch die reiche Blutversorgung findet sich normalerweise eine erkennbare KM-Aufnahme, der relative Grad kann mit Lymphknoten in anderen anatomischen Regionen verglichen werden. Auffällig verstärkte KM-Aufnahme und Nekrosen sind suspekt.
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Zahl der Lymphknoten Ein Cluster von ≥3 Lymphknoten in einer Lymphknotenstation und ≥2 Lymphknoten in 2 Stationen sollte als suspekt angenommen werden [9].
Fazit für die Praxis
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Meist sind gefundene Zufallsbefunde bei asymptomatischen Patienten ohne maligne Grunderkrankung benigner Genese, erfordern jedoch eine korrekte Diagnose sowie eine Dignitätseinschätzung mit Empfehlung für das weitere klinische Management.
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Gerade bei kleineren, nicht benigne imponierenden soliden Läsionen der Niere mit geringerer Wachstumswahrscheinlichkeit ist auch bei älteren Patienten unter Einbeziehung der „length time bias“ und „lead time bias“ ein weniger aggressiver Zugang vertretbar.
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Für die Beurteilung eines weiteren Therapiemanagements ovarieller Zysten ist neben der Größe die Miteinbeziehung des Menopausenstatus von großer Relevanz.
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Fast alle Nebennierentumoren können mithilfe der Bildgebung unter Einbeziehung der Morphologie, des Kontrastmittelverhaltens sowie des Fettgehalts charakterisiert werden, wenngleich in seltenen Fällen eine perkutane Biopsie für eine definitive Diagnose notwendig ist.