Erschienen in:
11.07.2017 | DGS
Schmerzmedizin — wohin?
Zukunft
verfasst von:
Dr. Gerhard H. H. Müller-Schwefe
Erschienen in:
Schmerzmedizin
|
Ausgabe 4/2017
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Auszug
Zukunft, liebe Kolleginnen und Kollegen, ist nicht banges Hoffen, Wünschen und Erwarten, sondern sie entsteht jetzt durch entschlossenes Umsetzen von Zielen und Visionen. Für die DGS als Versorgergesellschaft bedeutet dies vor allem, für Patienten mit chronischen Schmerzen eine bessere Zukunft zu gestalten, aber auch eine bessere und sichere Zukunft für diejenigen, die diese Patienten versorgen. Bei allen Fortschritten der hausärztlichen, fachärztlichen und fachgebietsbezogenen speziellen schmerztherapeutischen Versorgung bleiben Patienten mit komplexen, schwerwiegenden chronischen Schmerzerkrankungen häufig weiterhin auf der Strecke. Nach wie vor finden sie — oft nach erfolgloser Behandlung durch fachgebietsbegrenzte spezielle Schmerztherapeuten — kaum Ärzte (und Strukturen), die für ihre auf mehreren Fachgebieten verorteten Probleme umfassend ausgebildet und vorbereitet sind, und die entsprechende Behandlungsstrukturen zur Verfügung stellen. Die richtige Antwort auf diese Probleme lautet: „Facharzt für Schmerzmedizin“ als Querschnittsfach mit funktionell-orthopädischen, neurologischen, psychologischen, psychiatrischen und anästhesiologischen Weiterbildungsinhalten. Wiederholt hat die Mitgliederversammlung der DGS diesen Auftrag an den Vorstand formuliert. In tagelangen Kommissionssitzungen mit allen Schmerz-Fachgesellschaften haben wir dieses Ziel verfolgt und — zumindest unter den beteiligten Gesellschaften — weitgehende Einigkeit erzielt, bis die Deutsche Schmerzgesellschaft (DGSS) eine Kehrtwende vollzog und dieses noch in ihrer eigenen Ethik-Charta 2007 geforderte Ziel auf dem Altar der einzelnen Fachgebietsinteressen opferte. …