Erschienen in:
01.01.2012 | Originalien
Zur Differenzialdiagnostik der Depersonalisationserlebnisse
verfasst von:
PD Dr. Dr. M. Bürgy, M.Sc.
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 1/2012
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Zusammenfassung
Die Depersonalisation gilt als ein unspezifisches Symptom, das sich über das gesamte Spektrum psychiatrischer Nosologie verteilt findet. Die Herausarbeitung der historischen Entwicklungslinien des Depersonalisationsbegriffs und die Sichtung des vorliegenden psychopathologischen Erfahrungswissens zeigen, dass dem Depersonalisationsbegriff sehr unterschiedliche Erlebnisweisen zugrunde liegen. Im Rahmen einer Differenzialdiagnostik auf Symptomebene kann zwischen einer Depersonalisation als neurotischem Phänomen und einer psychotischen Form bei der Schizophrenie und der Melancholie unterschieden werden. Die hiermit abgesteckten Orientierungspunkte gehen über die aktuelle deskriptive Klassifikation hinaus und öffnen die Diagnostik für die Einbeziehung von Ätiologie und Therapie.