Erschienen in:
13.07.2015
Zur Dopingepidemiologie in ländlichen Fitnessstudios im Landkreis Traunstein
verfasst von:
PD Dr. med. Dr. rer. nat. Dr. Sportwiss. Christoph Raschka, Nadine Draßner
Erschienen in:
MMW - Fortschritte der Medizin
|
Sonderheft 5/2015
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Ziel und Methode:
Um die Dopingepidemiologie in ländlichen Fitnessstudios zu untersuchen, wurden 206 Trainierende in fünf verschiedenen Fitnessstudios im Landkreis Traunstein befragt.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen:
Nahezu 5,0% der befragten Studiobesucher nehmen leistungssteigernde Substanzen, meist aus Gründen der Ästhetik oder zum schnelleren Muskelmasse- und Kraftaufbau. Es bestehen weder geschlechts- oder bildungsspezifische, noch altersbezogene signifikante Unterschiede bezüglich des Dopingkonsums. Signifikante Einflussfaktoren für das Doping sind die Motivation zur Teilnahme an Wettkämpfen sowie die zusätzliche Einnahme von Eiweißpräparaten und Nahrungsergänzungsmitteln. Zu 61,5% werden anabole Steroide (Testosteron) eingenommen, ein Kraftsportler nimmt Wachstumshormone. 40,0% der Doping- Abuser verabreichen sich die Medikamente in Form einer Injektion, 60,0% in Form von Tabletten. Pro Einnahmezyklus entstehen dabei Kosten zwischen 100 und 150 Euro. Die durchschnittliche Körpergewichtszunahme durch den Zuwachs an Muskelmasse beträgt knapp 15 kg. Als Bezugsquellen dienen vor allem Bekannte (36,3%) und das Internet (27,3%). Ärzte gibt knapp ein Fünftel (18,2%) als Quelle an. Die Nebenwirkungen spielen hinsichtlich der Ablehnung von Dopingsubstanzen eine wichtige Rolle, was die Rolle der präventiven Aufklärung unterstreicht.