Erschienen in:
01.11.2005 | Originalien
Zur Prognose der Schenkelhalsfraktur
Beurteilung der Mortalität nach Schenkelhalsfraktur durch sektorübergreifende Datenzusammenführung
verfasst von:
Prof. Dr. R. Smektala, C. Ohmann, S. Paech, E. Neuhaus, M. Rieger, W. Schwabe, P. Debold, A. Deimling, M. Jonas, K. Hupe, H. J. Bücker-Nott, G. Giani, T. D. Szucs, L. Pientka
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 11/2005
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Behandlung der Schenkelhalsfraktur im Akutkrankenhaus wird in Deutschland seit dem Beginn der 90er Jahre im Rahmen einer externen Qualitätssicherungsmaßnahme erfasst. Es liegen jedoch keine Daten über das weitere Schicksal der Patienten vor, sodass die Ergebnisqualität der Behandlung über den Aufenthalt im Akutkrankenhaus hinaus bisher verborgen blieb.
Patienten und Methode
Im Rahmen sektorübergreifender Versorgungsforschung wurden Daten von 1393 Patienten des Jahres 1999 im Rahmen einer retrospektiven Untersuchung zusammengeführt. Die Daten entstammen der Projektgeschäftsstelle externe Qualitätssicherung der Ärztekammer Westfalen Lippe, der Allgemeinen Ortskrankenkasse AOK und dem Medizinischen Dienst der Krankenkasse MDK. Die statistische Auswertung erfolgte unter Beachtung des Datenschutzes durch das Koordinierungszentrum für klinische Studien der Universität Düsseldorf.
Ergebnisse
Prognoserelevante Parameter für das Überleben nach einer Schenkelhalsfraktur sind sowohl in univariaten als auch in multivariaten Analysen das Geschlecht, das Alter, das Vorhandensein einer Pflegestufe vor der Fraktur, der Status des Heimbewohners, die Höhe der ASA-Klassifikation und das Vorhandensein postoperativer Komplikationen. Der Operationszeitpunkt spielt für die Überlebensprognose keine Rolle.
Schlussfolgerungen
Nur die gegenseitige Öffnung der getrennten Versorgungssektoren des Gesundheitssystems ermöglicht die Herausarbeitung klarer Prognosefaktoren für die Patienten. Die Untersuchung zeigt, dass die Überlebenswahrscheinlichkeit der Patienten durch die Einleitung einer Rehabilitationsmaßnahme statistisch signifikant gebessert werden kann.