Erschienen in:
10.12.2018 | Originalien
Zusammenhänge von Persönlichkeitsprofilen und arbeitsbezogenen Verhaltens- und Erlebensmustern bei weiblichen Lehrkräften
verfasst von:
Dr. B. Thielmann, T. Yurkul, I. Zavgorodnij, W. Kapustnik, I. Böckelmann
Erschienen in:
Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie
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Ausgabe 3/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund und Fragestellung
Der Lehrerberuf gehört zu den Berufen mit hohen psychoemotionalen Belastungen. Persönlichkeitsmerkmale und arbeitsbezogene Verhaltens- und Erlebensmuster können Einfluss auf Selbstbilder und Coping-Mechanismen der Lehrkräfte haben. Ziel dieser Untersuchung war es, Zusammenhänge zwischen Persönlichkeitsmerkmalen und arbeitsbezogenen Verhaltens- und Erlebensmustern von Lehrkräften darzustellen, welche Auswirkungen auf die psychische Gesundheit von weiblichen Lehrkräften haben könnten.
Studiendesign und Untersuchungsmethoden
Es wurden Daten von 238 ukrainischen Lehrerinnen (mittleres Alter: 43,7 ± 12,6 Jahre) ausgewertet. Für die oben genannte Fragestellung wurden das Inventar zur Persönlichkeitsdiagnostik in Situationen (IPS) und der Fragebogen zu arbeitsbezogenen Verhaltens- und Erlebensmustern (AVEM) berücksichtigt.
Ergebnisse
Insgesamt 42 % der Lehrkräfte wurden in gesundheitsgefährdende Risikomuster eingruppiert (27,3 % A und 15 % B). Die Einteilung in die IPS-Profile ergab, dass zwei Drittel der Lehrkräfte auffällige Werte zeigten. Höchstsignifikante Unterschiede zwischen den AVEM-Gruppen und den IPS-Skalen fanden sich u. a. für „Empfindlichkeit“ (B/G), „Engagement“ (A/B), „Beharrungstendenz“ (A/G), „Stabilität“ (B/G) und „Optimismus“ (B/G). Korrelationsanalysen ergaben teilweise höchstsignifikante Zusammenhänge, jedoch nur sehr geringe bis geringe Korrelationen zwischen den AVEM-Dimensionen und IPS-Skalen.
Diskussion
Es fanden sich Zusammenhänge zwischen der Ausprägung der Persönlichkeitsmerkmale und der arbeitsbezogenen Verhaltens- und Erlebensmuster. Dabei bieten zusammenfassend die jeweiligen Risikogruppen die ungünstigeren Werte und erfordern deutlichen Interventionsbedarf. Dies könnte z. B. in Form von Schulungen zur Kompetenzerweiterung stattfinden.