01.11.2012 | Prävention/Gesundheitsförderung
Zusammenhänge zwischen elterlicher depressiver Symptomatik, Stressbelastung und Kohärenzgefühl in Risikofamilien.
Projekt Frühe Interventionen für Familien (PFIFF) Bundesmodellprojekt des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH)
verfasst von:
Dr. Elisabeth Kunz, Dr. Anna Sidor, Dr. Andreas Eickhorst, Prof. Dr. Manfred Cierpka
Erschienen in:
Prävention und Gesundheitsförderung
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Ausgabe 4/2012
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Zusammenfassung
Hintergrund
Um die Wirkung von Präventionsprogrammen für Familien, die durch psychosoziale Risiken belastet sind, zu verbessern und Gesundheitsressourcen zu stärken sind Einflussfaktoren auf die Ausprägung dieser Risiken zu identifizieren.
Ziel
Mit Augenmerk auf das Potential von Vätern wurden Einflussfaktoren auf das Risiko einer elterlichen postpartalen depressiven Symptomatik untersucht. Hierfür wurden Daten von Müttern und Vätern analysiert, die am Interventionsprojekt „Keiner fällt durchs Netz“ teilnahmen, bei dem sozial belastete Familien durch Hausbesuche von Familienhebammen unterstützt wurden.
Methoden
Durch eine Einschätzung mit der Heidelberger Belastungsskala wurden Risikofamilien identifiziert. Eine depressive Symptomatik der Elternteile wurde mittels der „Edinburgh Postnatal Depression Scale“ (EPDS) eruiert, des Weiteren kamen die „Sense of Coherence Scale“ (SOC) und der „Parenting Stress Index“ (PSI) zum Einsatz.
Ergebnisse
Die Ausprägung der postpartalen depressiven Symptomatik wird bei beiden Elternteilen durch das eigene Kohärenzgefühl (generelle Einstellung gegenüber der Welt) vorhergesagt, aber auch das Kohärenzgefühl und eine postpartale depressive Symptomatik des Partners zeigten Einfluss. Für die Väter erwies sich Stresserleben zusätzlich als hochprädiktiv.
Schlussfolgerungen
Die Erfassung elterlicher postpartaler Symptomatik und möglicher Einflussfaktoren indiziert die Berücksichtigung des väterlichen Potentials und bietet eine Möglichkeit zur Verbesserung früher Präventionsmaßnahmen.