Erschienen in:
31.03.2019 | Zwangsstörung | Schwerpunkt: Neurowissenschaftlich fundierte Psychotherapie – Übersichten
Reduktion von Zwangssymptomen durch „nichtinvasive“ Hirnstimulation
Kritische Einordnung der Evidenz
verfasst von:
Dr. Jakob Fink, Prof. Dr. Cornelia Exner
Erschienen in:
Die Psychotherapie
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Ausgabe 3/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die „nichtinvasiven“ Hirnstimulationstechniken transkranielle Gleichstromstimulation („transcranial direct current stimulation“, tDCS) und transkranielle Magnetstimulation (TMS) werden in letzter Zeit immer häufiger als unterstützende oder alternative therapeutische Intervention bei Zwangsstörungen angewendet. Während für die Wirksamkeit von TMS bei Zwangsstörungen inzwischen erste Metaanalysen vorliegen, ist die Studienlage bei tDCS noch sehr unübersichtlich.
Material und Methode
Im vorliegenden Übersichtsbeitrag werden die Studien zu tDCS bei Zwangsstörungen sowie die aktuellste Metaanalyse zu TMS vorgestellt.
Ergebnisse
Die Ergebnisse, sowohl zu tDCS wie auch zu TMS, zeigen derzeit in eine vielversprechende Richtung. So finden die publizierten Studien, dass aktive tDCS und TMS zu einer signifikanten Reduktion der Zwangssymptomatik führen.
Schlussfolgerung
Chancen ergeben sich hieraus insbesondere für therapieresistente Patienten mit Zwangsstörungen. Kritisch sind derzeit allerdings noch die unzureichende Zahl an publizierten Studien sowie die unzureichende Qualität der Studien einzuschätzen. Insbesondere für die Wirksamkeit von tDCS zur Reduktion von Zwangssymptomatik fehlen noch kontrollierte Studien, die mit Scheinstimulationsbedingung durchgeführt wurden.