Erschienen in:
20.06.2022 | Zwangsstörung | Leitthema
Zwangsspektrumsstörungen nach ICD-11 und DSM-5
Mit kurzer Betrachtung der neuen Zwangsspektrumsstörungsbilder „olfactory reference disorder“ und Hypochondrie
verfasst von:
Prof. Dr. M. Zaudig
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 7/2022
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Zusammenfassung
Der vorliegende Beitrag fasst den aktuellen Stand der Forschung hinsichtlich der Zwangsspektrumsstörungen*/Zwangsstörung und verwandten Störungen nach der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD-11) und dem Diagnostischen und Statistischen Manual Psychischer Störungen (DSM-5) zusammen. Die ICD-11-Gruppierung Zwangsspektrumsstörungen*/„obsessive-compulsive and related disorders“ (OCRD) basiert auf gemeinsamen klinischen Merkmalen wie repetitiven, unerwünschten Gedanken und repetitivem Verhalten und wird durch Literatur und empirische Daten aus dem Bereich der Bildgebung und Genetik gestützt. Die Störungsbilder dieser Gruppierung in der ICD-11 sind: Zwangsstörung, pathologisches Horten, körperdysmorphe Störung, Trichotillomanie, Dermatillomanie und als neue Störungsbilder im Unterschied zum DSM‑5 „olfactory reference disorder“ (geruchsbezogener Zwang*/olfaktorischer Zwang*), Hypochondrie und Tourette-Syndrom. Ziel der OCRD-Gruppierung ist eine Verbesserung der Diagnostik und geeigneter Therapiestrategien, aber auch eine weitere Stimulierung der Forschung. Die neuen Störungsbilder („olfactory reference disorder“/olfaktorischer Zwang* und Hypochondrie) werden vorgestellt und diskutiert.