Erschienen in:
18.02.2021 | Zystische Fibrose | Editorial
Gattaca und die Gynäkologie
verfasst von:
Prof. Dr. med. Bernd Kleine-Gunk
Erschienen in:
gynäkologie + geburtshilfe
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Ausgabe 1/2021
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Auszug
Im Jahr 1997 kam ein US-amerikanischer Science-Fiction-Film namens "Gattaca" in unsere Kinos. Er spielt - wie der Vorspann verrät - "in einer nicht allzu entfernten Zukunft". In dieser Zukunft lassen sich durch die Firma Gattaca (der aufmerksame Leser hat bereits bemerkt, dass sich der Name aus den Anfangsbuchstaben der Nukleinbasen unserer DNA zusammensetzt) alle wesentlichen Krankheiten, physische und psychische Fähigkeiten sowie die Lebenserwartung vorgeburtlich durch Gentests ermitteln. Die meisten Menschen werden per In-vitro-Fertilisation erschaffen, eventuelle Fälle von genetischen Unregelmäßigen werden per Präimplantationsdiagnostik ermittelt und entsprechend selektiert. Die wenigen, die noch auf natürliche Art gezeugt und keinem genetischen Screening unterzogen wurden, bezeichnet man euphemistisch als "Gotteskinder". De facto sind sie aber Menschen zweiter Klasse, die für anspruchsvollere Aufgaben nicht mehr herangezogen werden. …