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14.05.2024 | Cholezystektomie | Originalien

Schwerere Cholezystitiden während der COVID-19-Pandemie

Einfluss der COVID-19-Pandemie auf OP-Frequenz und Outcome bei elektiven und notfälligen Cholezystektomien: eine monozentrische retrospektive Kohortenanalyse

verfasst von: Maria Neve Stolberg-Stolberg, B.Sc., PD Dr. med. Felix Becker, Dr. rer. nat. Joachim Gerß, Prof. Dr. med. Matthias Brüwer

Erschienen in: Die Chirurgie

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Zusammenfassung

Hintergrund

Mit Ausbruch der COVID-19-Pandemie fokussierte sich die medizinische Versorgung auf die Bewältigung des Infektionsgeschehens. Elektive Interventionen wurden abgesagt, und allgemein wurde geraten, das häusliche Umfeld nicht zu verlassen. Welche Auswirkungen dies auf dringliche und elektive Cholezystektomien hatte, ist Gegenstand dieser Arbeit.

Methodik

Patienten, die sich während des ersten Jahres der Pandemie zur dringlichen oder elektiven Cholezystektomie vorstellten, wurden mit denen des Vorjahres verglichen. Primärer Endpunkt war die OP-Frequenz. Des Weiteren wurde der Score der American Society of Anesthesiologists (ASA), Symptomdauer bis zur Vorstellung sowie bis zur OP, präoperative Entzündungsparameter, Bildgebung, Vorliegen eines positiven Murphy-Zeichens, Operationsart und -dauer, intraoperative Drainageneinlage, intraoperativer sowie histologischer Schweregrad, Notwendigkeit und Dauer einer postoperativen antibiotischen Therapie sowie eines intensivmedizinischen Aufenthaltes, Verweildauer und das Auftreten postoperativer Komplikationen erfasst.

Ergebnisse

Während der Pandemie waren Patienten im Mittel kränker (ASA 2,1 vs. 2,3; p = 0,039), die Operationsdauer war verlängert (64,4 vs. 74,9 min; p = 0,001), und Patienten hatten häufiger eine begleitende Peritonitis (15,4 % vs. 29,1 %; p = 0,007). Des Weiteren zeigte sich ein Trend im Hinblick auf das Vorliegen einer Leukozytose, ein positives Murphy-Zeichen, der Notwendigkeit einer Drainageneinlage, das intraoperative Schweregrad der Entzündung, die Dauer einer postoperativen Antibiose sowie die Komplikationsrate.

Diskussion

Während der COVID-19-Pandemie präsentierten sich Cholezystitiden mit ausgeprägterer Entzündung, die Operationsbedingungen waren erschwert, und die postoperative Genesung war verlängert.
Literatur
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Zurück zum Zitat Langhorst D (2015) Prozessdaten im OP am Beispiel der Cholecystektomie. BDC Langhorst D (2015) Prozessdaten im OP am Beispiel der Cholecystektomie. BDC
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Metadaten
Titel
Schwerere Cholezystitiden während der COVID-19-Pandemie
Einfluss der COVID-19-Pandemie auf OP-Frequenz und Outcome bei elektiven und notfälligen Cholezystektomien: eine monozentrische retrospektive Kohortenanalyse
verfasst von
Maria Neve Stolberg-Stolberg, B.Sc.
PD Dr. med. Felix Becker
Dr. rer. nat. Joachim Gerß
Prof. Dr. med. Matthias Brüwer
Publikationsdatum
14.05.2024
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Chirurgie
Print ISSN: 2731-6971
Elektronische ISSN: 2731-698X
DOI
https://doi.org/10.1007/s00104-024-02085-y

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