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Viszeral- und Allgemeinchirurgie
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Publiziert am: 31.03.2024

Crohn-Colitis und Colitis indeterminata

Verfasst von: Rahel Maria Strobel und Johannes Christian Lauscher
Im klinischen Kontext wird der Begriff Colitis indeterminata für eine chronische Kolitis verwendet, die nicht eindeutig einer der beiden Diagnosen Morbus Crohn des Kolons oder Colitis ulcerosa zugeordnet werden kann. Es gibt keine einheitliche, internationale Definition.
Ungefähr 5–15 % der erwachsenen Patienten mit chronisch entzündlicher Darmerkrankung erhalten die Diagnose Colitis indeterminata.
Circa 30 % der Patienten mit Morbus Crohn weisen einen Kolonbefall und demnach eine Crohn-Colitis auf. Zur Diagnosestellung soll das klinische Erscheinungsbild und die Kombination aus endoskopischen, histologischen, bildgebenden und laborchemischen Methoden verwendet werden.
Eine chirurgische Therapie wird v. a. bei Versagen der konservativen Therapie oder bei Notfällen notwendig. Bei Patienten mit Crohn-Colitis und Befall des gesamten Kolons kann eine komplette Kolektomie mit Ileorektostomie durchgeführt werden, wenn das Rektum nicht von der Entzündung betroffen ist. Es kann eine totale Proktokolektomie mit endständigem Ileostoma bei Befall des gesamten Kolons oder Befall des Rektums erfolgen. Die restaurative Proktokolektomie mit ileoanaler J-Pouchanlage wird bei Crohn-Colitis nicht empfohlen und kann bei Colitis indeterminata erfolgen.

Definition

Es gibt keine einheitliche, internationale Definition der Colitis indeterminata.
Ursprünglich wurde der Begriff der Colitis indeterminata als pathologische Diagnose verwendet, nachdem eine Kolektomie durchgeführt wurde und am Präparat nicht eindeutig zwischen Morbus Crohn des Kolons und Colitis ulcerosa unterschieden werden konnte (Tremaine 2012). In einer prospektiven Studie erhielten 29 % der Patienten die Diagnose postoperativ im pathologischen Ergebnis (Murrell et al. 2009).
Eine Gruppe von Wissenschaftlern hat auf dem Weltkongress für Gastroenterologie in Montreal 2005 vorgeschlagen, die Diagnose Colitis indeterminata ausschließlich im chirurgisch-pathologischen Kontext, wie oben erwähnt, zu verwenden. Für klinisch, endoskopisch und histologisch unklare Fälle, sollte der Begriff „colonic inflammatory bowel disease unclassified“ (IBDU) verwendet werden (Silverberg et al. 2005).
Im klinischen Kontext wird der Begriff Colitis indeterminata dennoch oft für das Krankheitsbild einer chronischen Kolitis auf dem Boden einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung verwendet, die nicht eindeutig einer der beiden Diagnosen Morbus Crohn des Kolons oder Colitis ulcerosa zugeordnet werden kann (Tremaine 2012).
Eine Crohn-Colitis liegt bei diagnostiziertem Morbus Crohn mit Kolonbefall vor.

Chirurgisch relevante Anatomie

Der intersphinktäre Sulcus zwischen M. sphincter ani externus und internus ist für die intersphinktäre Resektion von Bedeutung.

Epidemiologie

Häufigkeit der Colitis indeterminata
  • 12,1 % innerhalb der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen bei Kindern (<18 Jahre).
  • 5–15 % innerhalb der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen bei Erwachsenen (≥18 Jahre) (Prenzel und Uhlig 2009; Venkateswaran et al. 2021).
  • Prävalenz von 22/100.000 in den USA (Venkateswaran et al. 2021).
Häufigkeit der Crohn-Colitis
  • Ungefähr 30 % der Patienten mit Morbus Crohn weisen einen Kolonbefall, demnach eine Crohn-Colitis auf (Fischer 2018).
  • Ungefähr 20 % der Patienten mit Morbus Crohn haben einen isolierten Kolonbefall.
  • Zwischen 30 und 40 % der Patienten haben einen kombinierten Befall des Ileums und vorwiegend rechtsseitigen Kolons (Sturm et al. 2022).
Altersgipfel
Die Patienten mit Colitis indeterminata sind bei Erstdiagnose jünger als die Patienten mit Colitis ulcerosa (Venkateswaran et al. 2021).
Geschlechtsverteilung
Colitis indeterminata: höhere Inzidenz bei Frauen (Venkateswaran et al. 2021).

Ätiologie und Pathogenese

Die Ätiologie des Morbus Crohn wird bereits in Seifarth et al. (2022, S. 127) beschrieben. Daten aus zwei Studien mit insgesamt 7 Patienten suggerieren, dass eine Colitis indeterminata häufiger in eine Colitis ulcerosa als in einen Morbus Crohn übergeht (Wells et al. 1991; Størdal et al. 2004). Bei 46 % der Patienten wurde nach Erstdiagnose einer Colitis indeterminata nach durchschnittlich 13,9 Jahren ein Morbus Crohn des Kolons oder eine Colitis ulcerosa diagnostiziert (Joossens et al. 2006). Bei 10 % der Patienten ändert sich innerhalb der ersten 5 Jahre nach Erstdiagnose einer Colitis ulcerosa die Diagnose in Morbus Crohn (Kucharzik et al. 2023). Patienten mit isoliertem Kolonbefall bei Morbus Crohn erhalten in 5–10 % die Erstdiagnose Colitis indeterminata (Fischer 2018).

Klassifikation

Es gibt keine einheitliche, internationale Definition der Colitis indeterminata.
Der Begriff Colitis indeterminata wird für Fälle der chronisch entzündlichen Darmerkrankung verwendet, die nicht eindeutig einem der beiden Krankheitsbilder Morbus Crohn des Kolons oder Colitis ulcerosa zugeordnet werden können. In Tab. 1 werden die klinischen, laborchemischen und histopathologischen Merkmale des Morbus Crohn und der Colitis ulcerosa gegenübergestellt. Bei den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen soll die Ausdehnung der Entzündung im Darm erfasst werden. Der Dickdarmbefall soll eingeteilt werden in Proktitis, Linksseitenkolitis (bis zur linken Flexur) und Pankolitis (Kucharzik et al. 2023).
Tab. 1
Unterscheidung zwischen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. (Baumgart 2009)
Kriterium
Morbus Crohn
Colitis ulcerosa
Klinisch
  
Hämatochezie
Selten
Häufig
Rektaler Blut- und Schleimabgang
Selten
Häufig
Dünndarmbefall
Ja
Nein (außer bei „backwash ileitis“)
Befall des oberen Gastrointestinaltraktes
Ja
Nein
Extraintestinale Manifestation
Häufig
Häufig
Dünndarmileus
Häufig
Selten
Kolonobstruktion
Häufig
Selten
Perianale Fisteln
Häufig
Nein
Laborchemisch
  
ANCA positiv
Selten
Häufig
ASCA positiv
Häufig
Selten
Histopathologisch
  
Transmurale Entzündung
Ja
Nein
Gestörte Kryptenarchitektur
Ungewöhnlich
Ja
Kryptenabszesse
Ja
Ja
Granulome
Ja (selten in mukosalen Biopsien vom Darm)
Nein
Fissuren oder „skip lesions“
Häufig
Selten
ANCA antineutrophile zytoplasmatische Antikörper; ASCA Anti-Saccharomyces-cerevisae-Antikörper

Klinische Symptomatologie

Die klinischen Beschwerden bei Crohn-Colitis und Colitis indeterminata umfassen:
  • Abdominalschmerzen,
  • Tenesmen,
  • Übelkeit,
  • Veränderung der Stuhlgewohnheiten (Diarrhö, Stuhlverhalt),
  • rektaler Blutabgang,
  • rektale Schmerzen,
  • Abgeschlagenheit,
  • Blässe,
  • Gewichtsverlust,
  • extraintestinale Symptome an Mund, Haut, Augen, Gelenke: z. B. Erythema nodosum, akute Arthritis, Konjunktivitis, Aphthen, Sakroiliitis, ankylosierende Spondylarthritis, primär sklerosierende Cholangitis, Gallensteine, Nierensteine.
Patienten mit Crohn-Colitis weisen seltener systemische Symptome wie Gewichtsverlust und Vitaminmangel auf als Patienten mit Dünndarmbefall. Extraintestinale Manifestationen des Morbus Crohn können allerdings häufiger vorkommen.

Diagnostik

Diagnostisches Vorgehen

Um die Diagnose einer Crohn-Colitis zu stellen, sollte der gleiche diagnostische Weg wie bei Erstdiagnose einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung gewählt werden.
Colitis indeterminata ist eine Ausschlussdiagnose. Sie kann im klinischen Kontext verwendet werden, wenn die Diagnostik nicht eindeutig einen Morbus Crohn oder eine Colitis ulcerosa bestätigt sowie keine andere Ursache für die Kolitis gefunden wird. Das diagnostische Vorgehen orientiert sich an den Empfehlungen der S3-Leitlinien Morbus Crohn und Colitis ulcerosa der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) (Sturm et al. 2022; Kucharzik et al. 2023).
Zur Diagnosestellung soll das klinische Erscheinungsbild, der Verlauf sowie die Kombination aus endoskopischen, histologischen, bildgebenden und laborchemischen Methoden in Betracht gezogen werden. Die Anamnese und körperliche Untersuchung des Patienten können mögliche Hinweise auf das Vorliegen einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung liefern. Es muss bedacht werden, dass auch extraintestinale Manifestationen vorliegen können. Laborchemisch soll eine Basisdiagnostik des Blutes durchgeführt werden. Es sollte eine Stuhlprobe mit Testung auf bakteriell infektiöse Erreger inkl. Clostridioides-difficile-Toxin und eine quantitative Bestimmung von fäkalem Calprotectin zur Abgrenzung funktioneller Beschwerden erfolgen. Zur Primärdiagnostik sollen die Ileokoloskopie und bei nicht eindeutig zu klassifizierender Kolitis die Ösophago-Gastro-Duodenoskopie zum Einsatz kommen. Es sollen Stufenbiopsien aus dem Ileum und Kolon inkl. Rektum entnommen und nach einheitlichen pathologischen Kriterien bewertet werden. Eine dynamische Magnetresonanztomografie des Abdomens mit oralem Kontrastmittel soll zur Detektion eines Dünndarmbefalles erfolgen. Bei Zweifel bezüglich der Diagnose sollte die endoskopische Diagnostik mit Biopsien erneut nach 3–6 Monaten durchgeführt werden. Es soll eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen der Viszeralchirurgie und der Gastroenterologie erfolgen.

Anamnese

Im Anamnesegespräch sollen folgende Fragen/Bereiche ermittelt werden:
  • Art und Beginn der Symptome,
  • Gewichtsverlauf,
  • Allgemeinzustand,
  • Veränderung der Stuhlgewohnheiten,
  • Hämatochezie,
  • rektaler Blut- und Schleimabgang,
  • Reiseanamnese,
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten,
  • Kontakte mit infektiösen Durchfallerkrankungen,
  • Raucheranamnese,
  • Familienanamnese,
  • Medikamentenanamnese (Antibiotika, nichtsteroidale Antirheumatika),
  • Impfstatus,
  • extraintestinale Symptome (Mund, Haut, Augen, Gelenke).

Körperliche Untersuchung

  • Inspektion des Abdomens: Blässe, Distension, Narben aufgrund von Voroperationen, eitrige oder seröse Sekretion bei enterokutanen Fisteln?
  • Auskultation des Abdomens: hochgestellte, klingende Darmgeräusche?
  • Palpation des Abdomens: diffuser Druckschmerz, Abwehrspannung, Peritonismus, tastbarer Konglomerattumor?
  • Perianale Inspektion und digital-rektale Untersuchung: perianaler Abszess, Fistel, Analfissur, peranaler Blutabgang?
  • Inspektion des Mundes zur Suche nach extraintestinalen Manifestationen.

Labor

Initial sollte eine Routinelabordiagnostik mit Blutbild, Entzündungsstatus, Eisenhaushalt, Nierenfunktion, Transaminasen und Cholestaseparametern erfolgen. Die Anwendung serologischer Marker soll nicht zur Diagnosestellung durchgeführt werden.
Es können die beiden Antikörper bestimmt werden:
  • antineutrophile zytoplasmatische Antikörper mit perinukleärer Anfärbung (pANCA),
  • Anti-Saccharomyces-cerevisae-Antikörper (ASCA).
Wenn pANCA und ASCA negativ sind, ist es wahrscheinlicher, dass die Diagnose Colitis indeterminata bleibt und nicht zu Morbus Crohn des Kolons oder Colitis ulcerosa wechselt (Tremaine 2012). Dies kann hilfreich sein, um zu entscheiden, ob eine Proktokolektomie mit ileoanaler Pouchanlage durchgeführt werden soll. Patienten mit negativer Serologie für pANCA und ASCA haben ein niedrigeres Risiko, postoperativ eine Pouchitis zu entwickeln (Hui et al. 2005).
Es sollte eine Stuhlprobe mit Testung auf bakteriell infektiöse Erreger inkl. Clostridioides-difficile-Toxin und eine quantitative Bestimmung von fäkalem Calprotectin zur Abgrenzung funktioneller Beschwerden erfolgen.

Instrumentelle Diagnostik

Koloskopie

Eine komplette Ileokoloskopie soll bei V. a. eine chronisch entzündliche Darmerkrankung zur Initialdiagnostik durchgeführt werden. So kann die Lokalisation und der Schweregrad der Entzündung bestimmt werden. Es sollen Stufenbiopsien erfolgen. Es sollen mindestens 2 Biopsien aus dem Ileum und 5 aus allen Segmenten des Kolons inkl. Rektums entnommen werden.
Eine Biopsie aus dem Rektum soll erfolgen, um eine Abgrenzung der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen zu ermöglichen.
Bei der Colitis indeterminata kann ein Mischbild aus Crohn-typischen Veränderungen, wie diskontinuierlichem Befall oder fissuralen Ulzerationen, und Colitis-ulcerosa-typischen Veränderungen, wie v. a. rektal betontem Befall und kontaktvulnerabler, blutender Mukosa, vorliegen.
Bei der Crohn-Colitis findet sich bei diagnostiziertem Morbus Crohn ein Befall des Kolons. Patienten mit Crohn-Colitis sollten gemäß den Empfehlungen zur Colitis ulcerosa eine Karzinomüberwachung erhalten. Es sollte eine Ileokoloskopie mit Entnahme von mindestens zwei Biopsien aus jedem Kolonsegment 6–8 Jahre nach Beginn der Symptomatik/Diagnosestellung durchgeführt werden, unabhängig vom Alter des Patienten (Kucharzik et al. 2023). Das Zeitintervall sollte individuell angepasst werden, je nach Risiko des Patienten.
Bei Patienten mit Colitis indeterminata kann eine Kontrollkoloskopie zur Erfassung der Ausdehnung der Entzündung alle 5 Jahre sinnvoll sein.

Rektoskopie

In der starren Rektoskopie kann der entzündliche Befall des Rektums evaluiert wird.
Tipp
Zur Einschätzung der postoperativen Funktion nach limitierten Kolonresektionen kann durch Luftinsufflation während der starren Rektoskopie beurteilt werden, wie gut sich das Rektum aufweitet. Die transmurale Entzündung des Kolons bei Crohn-Colitis kann die Distension und somit Reservoirkapazität einschränken.

Ösophago-Gastro-Duodenoskopie (ÖGD)

Eine ÖGD sollte in der Initialdiagnostik bei V. a. eine chronisch entzündliche Darmerkrankung zur Detektion von befallenen Arealen in Ösophagus, Magen und Duodenum durchgeführt werden (Sturm et al. 2022). Die ÖGD kann bei nicht eindeutig zu klassifizierender Kolitis helfen. Eine Biopsie kann durchgeführt werden.

Kapselendoskopie

Die Kapselendoskopie kann zur Suche nach Dünndarmbefall erwogen werden.

Bildgebende Diagnostik

Magnetresonanztomografie (MRT)

Eine MR-Enterografie (MR-Sellink) sollte in der Primärdiagnostik zur Beurteilung des Dünndarmes durchgeführt werden (Sturm et al. 2022). Hier können Stenosen, Fisteln und entzündliche Veränderungen sichtbar werden. In der MRT ist eine Differenzierung zwischen akut-entzündlichen und chronisch-narbigen Stenosen durch die unterschiedlichen Flüssigkeitswichtungen möglich.
Eine MRT des Beckens soll zur Evaluation der Ausbreitung bei perianalem Fistelleiden durchgeführt werden. Eine MRT des Abdomens kann in der postoperativen Nachsorge zur Evaluation von Rezidiven verwendet werden.

Sonografie

Mit Hilfe der Sonografie des Abdomens kann alternativ zur MR-Enterografie der Dünndarm beurteilt werden. Die Sonografie des Darmes kann hilfreich sein, um postoperativ eine Wandverdickung im Bereich der Anastomose bei Verdacht auf Rezidiv festzustellen.
Eine transrektale Endosonografie kann ebenfalls zur Evaluation der Ausbreitung bei perianalem Fistelleiden durchgeführt werden.

Computertomografie

Eine Computertomografie sollte aufgrund der Strahlenbelastung nicht routinemäßig durchgeführt werden. Eine Computertomografie des Abdomens und Beckens mit intravenösem Kontrastmittel kann in der Akutdiagnostik zur Detektion von Stenosen, Fisteln und Abszessen dienen.

Kolonkontrasteinlauf

Der Kolonkontrasteinlauf mit wasserlöslichem Kontrastmittel ist mittlerweile obsolet, da mittels MRT des Beckens Fisteln detektiert werden können. Der Kolonkontrasteinlauf sollte nicht mehr eingesetzt werden, da er eine Strahlenbelastung mit sich bringt.

Histologie

Eine Colitis indeterminata kann pathologisch beschrieben werden, wenn keine eindeutigen Kriterien entweder für Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa vorliegen. Die Unterscheidung der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen basiert in den Biopsien u. a. auf dem Ausmaß und der Verteilung der histopathologischen Kriterien. Die Entzündungsaktivität im histologischen Präparat sollte zur Verlaufsbeurteilung angegeben werden. Es gibt keine Empfehlung für einen spezifischen Score. Der Nancy Histological Index und der Robarts Histopathology Index können verwendet werden (Kucharzik et al. 2023).
Es ist wichtig, dass einheitliche pathologische Kriterien verwendet werden. In einer Studie mit 93 Patienten hat ein spezialisierter Pathologe die Diagnose der chronisch entzündlichen Darmerkrankung in 23 % der Fälle zu Colitis indeterminata geändert (Farmer et al. 2000).
Cave
Der phasenhafte Verlauf der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen sowie die Therapie beeinflussen das histopathologische Bild.

Genetische Untersuchung

Eine genetische Testung soll nicht für die Diagnosestellung erfolgen. Mutationen von NOD2/CARD15 sind mit Morbus Crohn assoziiert (Lesage et al. 2002). Eine genetische Untersuchung bezüglich Mutationen in NOD2/CARD15 kann nicht sicher zwischen Morbus Crohn und Colitis indeterminata unterscheiden (Tremaine 2012).

Differenzialdiagnosen

Die Differenzialdiagnosen der Crohn-Colitis und Colitis indeterminata werden in Tab. 2 dargestellt.
Tab. 2
Differenzialdiagnosen von Crohn-Colitis und Colitis indeterminata
Differenzialdiagnose
Bemerkungen
Siehe Unterscheidungsmerkmale in Tab. 1
Siehe Unterscheidungsmerkmale in Tab. 1
Infektiöse Kolitis
Vorliegen von positiven Stuhl- und Gewebekulturen
Strahlenkolitis
Endoskopisch teilweise ähnliches Erscheinungsbild, histologisch durch eosinophile Infiltrate, epitheliale Atypien, Fibrose und kapillare Teleangiektasien gekennzeichnet
Diversionskolitis
Bei Z. n. operativer Diskontinuität der betroffenen Darmabschnitte
Ischämische Kolitis
Unterscheidung durch Endoskopie und Bildgebung möglich
Medikamentenassoziierte Kolitis
Medikamentenanamnese (z. B. nichtsteroidale Antirheumatika, Retinsäure, Immun-Checkpoint-Inhibitoren, Mycophenolat)
Divertikulitis
Unterscheidung durch Endoskopie und Bildgebung möglich
Solitäres Rektumulkus
Charakteristisches Erscheinungsbild in der Histologie mit verdickter Schleimhautschicht und verzerrter Kryptenarchitektur
Kollagene und lymphozytäre Kolitis, Histologie wegweisend
Obstruktive Krankheitsbilder
z. B. chronische Obstipation, Invagination, Volvulus, inkarzerierte Hernie
Nahrungsmittelallergie
Unterscheidung durch Anamnese und serologische Testung möglich
Ausschlussdiagnose
Maligne Neoplasien
z. B. kolorektales Karzinom

Therapie

Therapieziele

Analog zur chirurgischen Therapie des Morbus Crohn sollte die Resektion bei Crohn-Colitis so darmsparend wie möglich durchgeführt werden (Weixler et al. 2020). Die Resektionsgrenze sollte im makroskopisch entzündungsfreien Bereich liegen. Der Abstand der Resektionsgrenze vom makroskopisch entzündeten Darmabschnitt sollte 2 cm betragen (Gionchetti et al. 2017). Intraoperativ soll der gesamte Dünn- und Dickdarm durchgemustert werden.
Die operative Therapie der Colitis indeterminata erfolgt, wenn eine entsprechende Operationsindikation besteht. Die Diagnose Colitis indeterminata ergibt sich manchmal erst postoperativ im pathologischen Befund.

Indikationsstellung und Therapiealternativen (konservativ, interventionell)

Circa ein Drittel der Patienten mit Crohn-Colitis benötigen im Laufe ihres Lebens eine chirurgische Therapie. Ungefähr 25 % der Patienten erhalten ein permanentes Stoma innerhalb von 10 Jahren nach Erstdiagnose (Fischer 2018). Patienten mit Crohn-Colitis haben ein erhöhtes Risiko für enterokolische, kolokutane oder kologastrische Fisteln.
Absolute Indikationen für eine chirurgische Therapie bei Crohn-Colitis und Colitis indeterminata:
  • freie Perforation,
  • refraktäre Blutung (massive Blutung mit Kreislaufinstabilität und Katecholaminpflichtigkeit oder Transfusionsbedarf von mehr als 4 Erythrozytenkonzentraten pro 24 h),
  • therapierefraktärer, fulminanter Schub,
  • enterische Fisteln mit funktionellem Kurzdarmsyndrom,
  • enterokolische Fisteln mit gedeckter Perforation,
  • perianale Fistel mit Abszess,
  • kolorektales Karzinom,
  • unklare Dignität einer Kolonstenose.
Relative Indikationen für eine chirurgische Therapie bei Crohn-Colitis und Colitis indeterminata:
  • Subileus,
  • gedeckte Perforation,
  • refraktäre Pankolitis in Bezug auf systemische Steroide,
  • intraabdomineller Abszess,
  • interenterische Fisteln mit geringer Aktivität,
  • Kolonobstruktion bei Striktur/Stenose,
  • Patientenwunsch.
Der Schweregrade der Colitis indeterminata ist wichtig zur Indikationsstellung einer operativen Therapie. Der Schweregrad der Colitis ulcerosa kann anhand der Kriterien von Truelove und Witts eingeschätzt werden (Truelove und Witts 1955). Diese Kriterien können auch für die Colitis indeterminata angewendet werden.
Bei Vorliegen der folgenden Kriterien nach Truelove und Witts wird von einem fulminanten Schub gesprochen:
  • schwere Diarrhöen mit 6 oder mehr makroskopisch blutigen Stühlen pro Tag,
  • Fieber (Temperatur > 37,8 °C an wenigstens 2 von 4 Tagen),
  • Tachykardie > 90/min,
  • Anämie (Hämoglobinwert < 75 % der Norm),
  • Blutsenkungsgeschwindigkeit > 30 mm/h.
Bei fulminanter Kolitis, die die Kriterien nach Truelove und Witts erfüllt, sollte eine medikamentöse Therapie maximal 5–7 Tage erfolgen. Kommt es unter medikamentöser Therapie in diesem Zeitraum zu keiner relevanten klinischen Besserung, ist die Operation indiziert. In einer Studie zeigten sich mehr Majorkomplikationen bei Patienten, die 8 Tage nach Beginn des fulminanten Schubes operiert wurden im Vergleich zu 5 Tagen (Randall et al. 2010).
Bei mittelschwerer bis schwerer Krankheitsaktivität einer Crohn-Colitis oder Colitis indeterminata und Nichtansprechen auf eine Therapie mit systemischen Steroiden, Immunsuppressiva oder Biologika sollte eine operative Therapie diskutiert werden.
In der S3-Leitlinie zur Colitis ulcerosa sind folgende Kriterien beschrieben, die das Risiko für die Notwendigkeit einer Proktokolektomie unter Steroidtherapie erhöhen und demnach bei der interdisziplinären Entscheidungsfindung helfen können:
  • Stuhlfrequenz > 12/Tag → 55 % Proktokolektomie-Rate.
  • Stuhlfrequenz 3–8/Tag und CRP > 45 mg/l → 85 % Proktokolektomie-Rate.
  • Blutsenkungsgeschwindigkeit > 75 mm/h oder Temperatur > 38 °C bei Aufnahme → 5- bis 9-fach erhöhtes Risiko für Proktokolektomie.
  • Ileus → 74 % Proktokolektomie-Rate.
  • Kolondilatation > 5,5 cm in der Abdomenübersichtsaufnahme → 75 % Proktokolektomie-Rate.
Es liegen keine prospektiven Studien zur speziellen medikamentösen Therapie der Colitis indeterminata vor. Es erfolgt eine medikamentöse Therapie nach dem Standard der Colitis ulcerosa.
Zur Behandlung intraabdomineller Abszesse kann eine radiologisch-interventionell eingebrachte Drainage in Erwägung gezogen werden. Dies erfolgt meist gestützt durch die Computertomografie oder Sonografie. Die Therapie sollte mit einer antibiotischen Behandlung ergänzt werden.

Präoperative Planung

Eine dynamische Magnetresonanztomografie des Abdomens mit oralem Kontrastmittel (MR-Sellink) soll zur präoperativen Detektion eines Dünndarmbefalles bei Crohn-Colitis und Colitis indeterminata erfolgen. Hier können Stenosen, Fisteln und Abszesse sichtbar werden. Eine Magnetresonanztomografie des Beckens oder transrektale Endosonografie soll präoperativ zur Evaluation der Ausbreitung bei perianalem Fistelleiden durchgeführt werden.
Der präoperative Ernährungszustand soll anhand standardisierter Fragebögen erfasst werden. Hier kann der Nutritional Risk Score (NRS 2002) nach Kondrup et al. verwendet werden. Alternativ kann der Fragebogen der Global Leadership Initiative on Malnutrition (GLIM) zur Erfassung einer Mangelernährung eingesetzt werden. Bei vorliegender Mangelernährung soll oral/enteral oder parenteral substituiert werden. Wenn möglich, ist der orale Weg mit ergänzender Trinknahrung zu bevorzugen. Der Kalorien- und Eiweißbedarf sollte individuell berechnet werden und eine Standardsubstitution mit Vitaminen und Spurenelemente erfolgen. Bei elektiven Indikationen soll der Ernährungszustand präoperativ über 10–14 Tage verbessert werden und der Operationszeitpunkt, wenn klinisch vertretbar, verschoben werden.
Präoperativ sollte die Steroidtherapie, wenn möglich, unter einen Bereich von 20 mg Prednisolon/Tag reduziert oder beendet werden, um perioperative Komplikationen zu reduzieren (Subramanian et al. 2008; Huang et al. 2015). Basierend auf der aktuellen Datenlage kann keine eindeutige Aussage bezüglich der präoperativen Pausierung von Thiopurinen oder Biologika getroffen werden. Azathioprin erhöht das perioperative Risiko nicht. Es zeigt sich die Tendenz, dass die präoperative Therapie mit Biologika das Risiko für postoperative Komplikationen nicht erhöht (Sturm et al. 2022).

Verfahrenswahl und Operationstechnik

Es sollte stets eine individuelle Betrachtung und Beratung des Patienten erfolgen.
Wenn eine entsprechende Expertise vorliegt, sollten Operationen vorzugsweise minimalinvasiv durchgeführt werden. Laparoskopische Eingriffe zeigen auch bei Crohn-Colitis einen reduzierten intraoperativen Blutverlust, eine kürzere Zeit bis zum ersten Stuhlgang und einen kürzeren Krankenhausaufenthalt. Zudem gehen minimalinvasive Resektionen mit weniger Narbenhernien, weniger Adhäsionen und vermutlich dadurch bedingt mit einer geringeren Einschränkung der Fertilität einher.

Crohn-Colitis

Bei Patienten mit Crohn-Colitis und Befall des gesamten Kolons kann eine komplette Kolektomie mit Ileorektostomie durchgeführt werden, wenn das Rektum nicht von der Entzündung betroffen ist. Zudem sollte eine gute Sphinkterfunktion mit intakter Stuhlkontinenz und kein perianaler Crohn-Befall vorliegen.
Patienten, bei denen in der Vergangenheit eine Fistelspaltung bei perianaler Fistel durchgeführt wurde und die eine Sphinkterinsuffizienz haben, sollen keine Ileorektostomie erhalten.
Der Befall des Rektums und die Sphinkterfunktion sollen präoperativ bei Patienten mit Crohn-Colitis rektoskopisch und per transrektaler Endosonografie untersucht werden. Es kann eine anale Manometrie angewendet werden.
Im Rahmen der Kolektomie bei benigner Indikation bei Crohn-Colitis sollten die A. und V. ileocolica erhalten bleiben, indem die Ligatur des Mesenteriums darmwandnah am Zökum erfolgt.
Die Ileorektostomie sollte als Seit-zu-End-Anastomose mit einem Zirkularstapler in Double-stapling-Technik erfolgen. Das Ileum wird mit einem Abstand von 2 cm im makroskopisch entzündungsfreien Bereich und das Rektum auf Höhe des Promontoriums mit einem Linearstapler abgesetzt. Anschließend wird die Gegendruckplatte des Zirkularstaplers 3 cm oral des Ileumstumpfes mittels Tabaksbeutelnaht fixiert. Der Schaft des Zirkularstaplers wird transrektal eingeführt, der Dorn wird unter Sichtkontrolle mittig im Rektumstumpf ausgefahren und mit der Gegendruckplatte konnektiert, sodass die Seit-zu-End-Anastomose erzeugt werden kann. Die Anastomose wird mittels Rektoskopie auf Intaktheit überprüft. Eine Dichtigkeitsprobe der Anastomose mittels „Lufttest“ sollte durchgeführt werden, indem das Rektum mit Luft und das kleine Becken mit Kochsalzlösung gefüllt werden. Die Rate der Anastomoseninsuffizienz nach Ileorektostomie bei Crohn-Colitis lag in einer Metaanalyse bei 6,4 % (Baelum et al. 2021).
Wenn ein Rezidiv der Crohn-Colitis nach erfolgter Kolektomie und primärer Anastomosierung auftritt, sollte eine Proktektomie mit endständigem Ileostoma durchgeführt werden. Wenn kein perianaler Befall vorliegt, kann eine intersphinktäre Proktektomie erwogen werden, um perianale Wundheilungsstörungen zu reduzieren. Der intersphinktäre Sulcus kann von transanal aus am besten lateral identifiziert werden, sodass die Dissektion lateral begonnen, dann nach posterior und anterior vervollständigt wird. Zum Verschluss des Perineums wird der M. sphincter ani externus schichtweise adaptiert und die Haut darüber in Donati-Rückstichtechnik vernäht. Die Rezidivrate des Morbus Crohn nach Kolektomie mit Ileorektostomie ist mit ungefähr 45 % nach 5 Jahren hoch. Knapp 20 % der Patienten benötigen im Verlauf eine Proktektomie mit permanentem Ileostoma (Baelum et al. 2021). In einer retrospektiven Studie mit 81 Patienten hatten 87 % der Patienten 5 Jahre postoperativ keine Probleme mit der ileorektalen Anastomose und nach 10 Jahren 72 %. Eine Proktektomie war im weiteren Verlauf bei 22 % der Patienten notwendig und 13,5 % der Patienten erhielten eine Dünndarmsegmentresektion und erneute Anlage der ileorektalen Anastomose. Nikotinabusus war ein Risikofaktor für eine Proktektomie und Revisionsoperation (O’Riordan et al. 2011). In einer weiteren retrospektiven Studie wird berichtet, dass 63 % der Patienten 10 Jahren nach Kolektomie mit Ileorektostomie eine intakte ileorektale Anastomose hatten. Risikofaktoren für ein Rezidiv oder Verlust der ileorektalen Anastomose waren Patienten mit Dünndarmbefall und extraintestinalen Manifestationen (Cattan et al. 2002). In einer anderen Arbeit war ein mikroskopisch entzündeter, distaler Rand ein Risikofaktor für ein permanentes Ileostoma nach Ileorektostomie bei Crohn-Colitis (McKenna et al. 2020).
In Notfallsituationen, in denen eine Kolektomie bei Crohn-Colitis indiziert ist, oder bei mangelernährten, multimorbiden Patienten sollte im ersten Schritt eine komplette Kolektomie mit endständigem Ileostoma und erst im zweiten Schritt die Anlage der Ileorektostomie erfolgen. In einer retrospektiven Studie zeigte sich ein höheres Risiko für eine Anastomoseninsuffizienz bei einzeitigem Vorgehen im Vergleich zum zweizeitigen Vorgehen, wobei die Operationsindikation in 50 % eine chronisch entzündliche Darmerkrankung war (Segelman et al. 2018). Im Falle einer Diskontinuitätsresektion ist der Anlage eines Rektumstumpfes gegenüber einer Sigmaschleimfistel der Vorzug zu geben. Die Gründe dafür sind, dass durch die Anlage der Sigmaschleimfistel die Integrität der Bauchdecke kompromittiert wird, Stomakomplikationen auftreten können und CED-befallener Dickdarm im Patienten verbleibt. Vor Anlage der Ileorektostomie im zweiten Schritt ist entscheidend, dass das Rektum nicht von der Entzündung befallen ist und eine gute Sphinkterfunktion mit Stuhlkontinenz besteht. Bei Patienten, die nicht für eine ileorektale Anastomose in Frage kommen, sollte die Proktektomie erfolgen, um eine Karzinomentstehung im Rektumstumpf zu verhindern.
Tipp
Vor Anlage einer Ileorektostomie nach notfallmäßig erfolgter Kolektomie kann ein rektaler Kolonkontrasteinlauf helfen, um die Länge des verbleibenden Rektumstumpfes und die postoperative Funktion abzuschätzen. Falls das Rektum z. B. im mittleren Drittel abgesetzt wurde, ist die Reservoirkapazität des Rektums eingeschränkt, was zu häufigem Stuhlgang und Inkontinenz führen kann. Zusätzlich sollte eine Rektoskopie des Rektumstumpfes erfolgen.
Es kann eine totale Proktokolektomie mit endständigem Ileostoma bei Befall des gesamten Kolons erfolgen. Hier war die Rezidivrate niedriger als bei Kolektomie mit Ileorektostomie (10 % vs. 46 % nach 5 Jahren und 21 % vs. 60 % nach 10 Jahren) (Fischer 2018). Es besteht allerdings das Risiko für perineale Wundheilungsstörungen und Nervenschäden mit sexueller Dysfunktion. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass die Patienten das endständige Ileostoma lebenslang haben.
Bei entzündlichem Befall des Rektums soll eine totale Proktokolomukosektomie mit endständigem Ileostoma durchgeführt werden. Das Rektum kann bei Crohn-Colitis und benigner Indikation mesorektumerhaltend operiert werden. Wenn kein perianaler Befall vorliegt, kann eine intersphinktäre Proktektomie erwogen werden, um perianale Wundheilungsstörungen zu reduzieren.
Bei aktiver perianaler Entzündung sollte im ersten Schritt ein ultrakurzer Rektumstumpf belassen werden. Nach perianaler Abheilung sollte die Restproktomukosektomie erfolgen. Bei ausgeprägter rektaler und perianaler Entzündung kann es vorkommen, dass nach der Proktektomie ein großer Haut- und Subkutandefekt entsteht, der eine plastische Deckung notwendig macht.
Die Anlage des endständigen, permanenten Ileostomas sollte gut geplant und präoperativ am stehenden, liegenden und sitzenden Patienten angezeichnet werden. Die Position sollte transrektal in Bezug auf den M. rectus abdominis und etwas kaudal des Bauchnabels bei normalgewichtigen und etwas kranial des Bauchnabels bei adipösen Patienten liegen. Die Hautinzision sollte kleiner als der Stomadurchmesser sein und maximal 3 cm im Durchmesser betragen. Die Faszie wird kreuzförmig inzidiert und sollte ausreichend weit für den entsprechenden, durchtretenden Dünndarm sein.
Das Ileostoma soll prominent („nippelförmig“) angelegt werden, um eine gute postoperative Versorgung zu gewährleisten. Die Darmschleimhaut des Ileostomas soll 1,5–2 cm über Hautniveau liegen. Das kann z. B. durch Vorlegen von vier Haltenähten und anschließendes Einstülpen der Darmschleimhaut mit einem erbsengroßen Mulltupfer, der in einen feinen Overholt eingespannt ist, erreicht werden.
Bei Vorliegen einer malignen Neoplasie bei Crohn-Colitis sollte analog zur Empfehlung bei Colitis ulcerosa gehandelt werden und keine limitierte Kolonresektion, sondern eine Proktokolektomie erfolgen. In einer retrospektiven Studie wird beschrieben, dass 40 % der Patienten nach segmentaler Kolonresektion und 35 % der Patienten nach subtotaler Kolektomie bei Karzinom und Crohn-Colitis ein metachrones Karzinom entwickelten (Maser et al. 2013).
Wenn eine endoskopisch nichtresezierbare Läsion mit intraepithelialer Neoplasie oder ein Karzinom bei Patienten mit Crohn-Colitis diagnostiziert wird, soll wegen der hohen Assoziation mit einem meta- oder synchronen Karzinom eine totale, onkologische Proktokolektomie mit endständigem Ileostoma erfolgen. In diesem Fall ist eine komplette mesokolische Exzision (CME) im Bereich des Kolons und eine totale mesorektale Exzision (TME) des Rektums gefordert.
Die restaurative Proktokolektomie mit ileoanaler J-Pouchanlage bei Crohn-Colitis wird kontrovers diskutiert. Die Indikation ist nach ausführlicher Aufklärung über die Risiken in Einzelfällen vertretbar.
In einer prospektiven Beobachtungsstudie wurden 31 Patienten für die Operation ausgewählt, die keinen aktuellen oder in der Vergangenheit vorliegenden perianalen Befall und keinen Dünndarmbefall des Morbus Crohn hatten. Insgesamt traten bei 19 % der Patienten postoperative Komplikationen auf, davon 2,6 % pouchoperineale Fisteln, 1,3 % pouchovaginale Fisteln, 1,3 % Abszesse, 6 % Pouchversagen und 2,6 % entwickelten einen Morbus Crohn im Pouch (Panis et al. 1996). Nach einem Follow-up von 10 Jahren hatten 35 % der Patienten Morbus-Crohn-assoziierte Komplikationen wie anale Ulzerationen, Pouchitis, Fistel und Abszess und 10 % erhielten eine Pouchexzision (Regimbeau et al. 2001). In einer weiteren retrospektiven Studie wurden 60 Patienten nach Proktokolektomie mit ileoanaler J-Pouchanlage untersucht, bei denen postoperativ die Diagnose in Morbus Crohn geändert wurde. In dieser Kohorte lag die Rate der Pouchexzision bei 12 %. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass 80–90 % der Patienten ihren Pouch nach 10 Jahren noch haben. Die Patienten hatten insgesamt ein gutes funktionelles Ergebnis und eine sehr gute Lebensqualität (Hartley et al. 2004).
In Fällen von limitiertem, entzündlichen Kolonbefall bei Crohn-Colitis kann eine individuelle Therapiestrategie mit Resektion des befallenen Kolonsegmentes erfolgen. Es kann eine primäre Anastomose mit oder ohne protektives Stoma erfolgen. Dies sollte je nach Risikoprofil des Patienten (Therapie mit Steroiden, Immunsuppressiva, Biologika, Ernährungszustand, septischer Verlauf) entschieden werden. Je nach Operationssitus kann eine Hartmann-Situation notwendig werden.
Eine Kolonstenose bei Morbus Crohn soll aufgrund des Malignitätsverdachts onkologisch (inkl. CME) reseziert werden.
In einer prospektiven Beobachtungsstudie mit 179 Patienten lag nach segmentaler Kolonresektion bei Crohn-Colitis eine höhere Rezidivrate, die eine erneute chirurgische Therapie erforderte, im Vergleich zur Proktokolektomie vor (Fichera et al. 2005). Es ist zu berücksichtigen, dass die Studie aus dem Jahr 2005 stammt und sich die medikamentöse Therapie des Morbus Crohn mit Biologika auch postoperativ seitdem verbessert hat. Es besteht der Bedarf an aktuellen Studien mit langfristigem Follow-up, um segmentale Kolonresektionen bei Crohn-Colitis zu bewerten.
Tipp
Zur Einschätzung der postoperativen Funktion nach limitierten Kolonresektionen kann durch Luftinsufflation während der endoskopischen Untersuchung beurteilt werden, wie gut sich das Kolon und Rektum aufweiten. Die transmurale Entzündung des Kolons bei Crohn-Colitis kann die Distension und somit Reservoirkapazität einschränken.
Bei älteren Patienten und Patienten mit vergangener Dünndarmresektion sollte eine limitierte Kolonresektion als mögliche Therapieoption bedacht werden. Durch den Verlust des kompletten Kolons geht die Kapazität zur Wasserabsorption verloren. Zudem kann es zu einer High-Output-Symptomatik des Ileostomas und Kurzdarmsyndrom kommen, wenn in der Vergangenheit bereits Dünndarmresektionen erfolgt sind.
Bei limitiertem Befall des rechtsseitigen Kolons wird eine Hemikolektomie rechts mit Seit-zu-Seit-Anastomose als Ileotransversostomie empfohlen. Diese kann mit einem Stapler durchgeführt oder per Hand genäht werden. Die Kono-S-Anastomose stellt ebenfalls eine gute Option dar. In diesen Fällen ist das terminale Ileum oft mitbefallen, sodass eine darmsparende Resektion der makroskopisch befallenen Ileumanteile mit einem Abstand von 2 cm erfolgen soll.
Cave
Nach Hemikolektomie rechts liegt die Anastomose in der Nähe zum Duodenum und es besteht bei Crohn-Colitis die Gefahr einer duodenalen Fistel zur Anastomose. Deswegen sollte eine Interposition des Omentums zwischen Duodenum und ileokolischer Anastomose erfolgen.
Es sollen keine Strikturoplastiken am Kolon bei Kolonstenosen bei Crohn-Colitis durchgeführt werden.

Colitis indeterminata

Die Diagnose Colitis indeterminata wurde ursprünglich als pathologische Diagnose verwendet, nachdem eine Kolektomie durchgeführt wurde und am Präparat nicht eindeutig zwischen Morbus Crohn des Kolons und Colitis ulcerosa unterschieden werden konnte. Dementsprechend erhalten einige Patienten die Diagnose erst nach erfolgter Proktokolektomie mit ileoanaler Pouchanlage. In einer prospektiven Studie erhielten 29 % der Patienten die Diagnose postoperativ im pathologischen Ergebnis (Murrell et al. 2009).
Die restaurative Proktokolektomie mit ileoanaler J-Pouchanlage kann bei Colitis indeterminata erfolgen.
Cave
Die Patienten sollen präoperativ über das erhöhte Risiko postoperativer Pouch-assoziierter Komplikationen bis zum Pouchversagen aufgeklärt werden.
Die operative Technik der Proktokolektomie mit ileoanaler Pouchanlage wird in Lyros et al. (2022, S. 671–687) zur Colitis ulcerosa ausführlich beschrieben. Die Länge des Cuffs sollte analog zur Colitis ulcerosa maximal 2 cm betragen.
Eine aktuelle Metaanalyse aus 17 Studien zeigt höhere Komplikationsraten nach Proktokolektomie mit ileoanaler Pouchanlage bei Patienten mit Colitis indeterminata im Vergleich zur Colitis ulcerosa. Dazu zählen vom Pouch ausgehende Fisteln, Abszesse im kleinen Becken oder am Cuff und perineale Komplikationen. Die Rate des Pouchversagens war mit 7,5 % vergleichbar zur Colitis ulcerosa (Emile et al. 2020; Venkateswaran et al. 2021). In einer retrospektiven Studie hatten Patienten mit Colitis indeterminata öfter eine vom Pouch ausgehende Fistel (31 % vs. 9 %) oder ein Pouchversagen (27 % vs. 11 %) als Patienten mit Colitis ulcerosa. In dieser Studie erhielten 15 % der Patienten mit postoperativer Colitis indeterminata im Verlauf die Diagnose Morbus Crohn (Yu et al. 2000). In einer prospektiven Beobachtungsstudie zeigte sich kein Unterschied in der Inzidenz der akuten und chronischen Pouchitis nach ileoanaler Pouchanlage bei Patienten mit Colitis ulcerosa und Colitis indeterminata (Murrell et al. 2009).
Es gibt bisher keine klinischen oder bildgebenden Kriterien, mit denen präoperativ vorhergesagt werden kann, bei welchen Patienten mit Colitis ulcerosa oder Colitis indeterminata sich im Verlauf ein Morbus Crohn entwickelt. Es gibt Hinweise, dass Patienten mit präoperativ positiven Antikörperreaktionen auf Anti-Saccharomyces-cerevisiae, Porin C der äußeren Membran von Escherichia coli und ein Antigen von Pseudomonas fluorescens häufiger eine Pouchitis nach ileoanaler Pouchanlage entwickeln (Hui et al. 2005). Bei dreizeitiger restaurativer Proktokolektomie mit ileoanaler Pouchanlage soll nach dem ersten Schritt der Kolektomie das histopathologische Ergebnis in Betracht gezogen werden.

Intra- und postoperative Komplikationen

Die intra- und postoperativen Komplikationen der Proktokolektomie mit ileoanaler Pouchanlage werden in Lyros et al. (2022, S. 677–678) zur Colitis ulcerosa ausführlich beschrieben.
Bei Patienten mit Morbus Crohn treten chronische, perineale Wunden in 11–57 % auf. Nach einzeitiger Proktokolektomie bei Crohn-Colitis traten in 35 % der Fälle perineale Wundheilungsstörungen auf, gefolgt von intraabdomineller Sepsis in 17 % und Stomakomplikationen in 15 % (Yamamoto et al. 2000). Ein Crohn-Rezidiv im Stoma tritt bei 30 % der Patienten nach Proktokolektomie auf (Fischer 2018). Patienten mit chronisch entzündlicher Darmerkrankung haben ein 1,5- bis 3-fach erhöhtes Risiko für eine venöse Thromboembolie.

Postoperatives Management

Der Kostaufbau nach kolorektalen Resektionen soll direkt postoperativ oral mit Tee und Joghurt begonnen und langsam gesteigert werden. Idealerweise ist am 4. postoperativen Tag die leichte Vollkost gut verträglich. Patienten mit Ileostoma sollen eine angepasste Kostform mit einer eingeschränkten Auswahl an Lebensmitteln (z. B. keine faserigen und blähenden Lebensmittel, wenig Rohkost, keine säurehaltigen Getränke und Lebensmittel) erhalten.
Es sollte im postoperativen Verlauf ein Anämiescreening mittels Blutbild durchgeführt werden. Bei Vorliegen einer Anämie soll der Eisen-, Folsäure- und Vitamin-B12-Status erfasst werden. Ein Mangel soll ausgeglichen werden. Nach Resektion von ≥ 20 cm terminalem Ileum soll eine parenterale Substitution von Vitamin B12 (1000 µg subkutan oder intramuskulär alle 3–6 Monate, je nach Spiegel) erfolgen. Aufgrund der postoperativ fehlenden Resorptionsfläche im terminalen Ileum reicht eine orale Substitution nicht aus. Der Vitamin-B12-Spiegel sollte mindestens jährlich als Holotranscobolamin-Test kontrolliert werden (Sturm et al. 2022).
Bei klinischem Verdacht auf ein postoperatives Rezidiv bei Patienten mit Colitis indeterminata und Crohn-Colitis sollte eine Kontrollkoloskopie durchgeführt werden. Analog der Empfehlung nach Ileozökalresektion bei M. Crohn wird nach segmentaler Kolonresektion und bei Kolektomie bei Crohn-Colitis empfohlen, innerhalb von 6–12 Monaten postoperativ eine Ileokoloskopie zur Kontrolle der Anastomose und Beurteilung eines Rezidivs durchzuführen.
Die Sonografie des Darmes kann hilfreich sein, um postoperativ eine Wandverdickung im Bereich der Anastomose festzustellen. Bei einer Darmwanddicke von > 6 mm war die Inzidenz für eine erneute Operation mit 40 % erhöht (Cammarota et al. 2013). Patienten mit ileoanalem Pouch sollten einmal jährlich eine Pouchoskopie zur Kontrolle erhalten.
Alle Patienten sollen postoperativ eine gastroenterologische Weiterbehandlung erhalten, um eine remissionserhaltende medikamentöse Therapie und Rezidivprophylaxe zu evaluieren.

Ergebnisse und Lebensqualität

Die postoperativen Ergebnisse der unterschiedlichen Operationsverfahren werden in Abschn. 9.4 diskutiert.
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