Skip to main content
Erschienen in: Die Chirurgie 9/2023

Open Access 02.06.2023 | Lungenkontusion | Originalien

Beidseitiges Thoraxtrauma – „double the trouble“?

verfasst von: Dr. med. univ. Katharina Schmelzer, Dr. med. Franziska Ziegenhain, Dr. med. Claudio Canal, Prof. Dr. med. Hans-Christoph Pape, Prof. Dr. med. Valentin Neuhaus

Erschienen in: Die Chirurgie | Ausgabe 9/2023

Zusammenfassung

Hintergrund

Das Thoraxtrauma ist mit einer hohen Morbidität und Mortalität assoziiert. Zur Festlegung der Behandlungsstrategie bei Patienten mit Thoraxtrauma ist eine Abschätzung dieses Risikos elementar.

Ziel der Arbeit

Ziel der Arbeit war 1) eine Analyse der Begleitverletzungen bei ein- bzw. beidseitigen Rippenfrakturen respektive Lungenkontusionen. Des Weiteren erfolgte 2) eine Evaluierung hinsichtlich von Unterschieden in der Komplikationsrate bei ein- bzw. beidseitigen Rippenfrakturen respektive Lungenkontusionen.

Material und Methoden

Retrospektive Analyse aller stationären Patienten mit einem Thoraxtrauma während einer 5‑Jahres-Periode in einem Level-I-Trauma-Zentrum. Wir verwendeten bi- und multivariate Analysen, um die Assoziation von ein- bzw. beidseitigen Rippenfrakturen respektive Lungenkontusionen mit diversen Begleitverletzungen und Outcomes zu ermitteln.

Ergebnisse

Insgesamt 714 Patienten mit mindestens einer Rippenfraktur oder Lungenkontusion wurden analysiert. Patienten mit Lungenkontusionen waren signifikant jünger als Patienten ohne (45 vs. 59 Jahre). Patienten mit beidseitigen Rippenfrakturen oder Lungenkontusionen hatten signifikant häufiger eine zusätzliche Verletzung der Brustwirbelsäule. Der durchschnittliche Injury Severity Score (ISS) lag bei 19.
Komplikationen traten bei 36 % der Patienten auf. Beidseitige Thoraxverletzungen führten bis zu einer 70 %igen Erhöhung der Komplikationsrate. Die Einlage von Thoraxdrainagen, zusätzliche Becken- und Abdominalverletzungen sowie höheres Alter waren signifikante Risikofaktoren für Komplikationen. Die Mortalität lag bei 10 % und war bei beidseitigen Thoraxverletzungen mehr als doppelt so hoch. Höheres Alter, Schädel- und Beckenverletzungen waren Prädiktoren hierfür.

Diskussion/Schlussfolgerungen

Bilaterale Verletzungen wiesen klar höhere Mortalitäts- und Komplikationsraten auf. Die genannten signifikanten Risikofaktoren müssen bei der Behandlung bedacht werden. Beim beidseitigen Thoraxtrauma sollte zudem gezielt nach einer zusätzlichen Brustwirbelsäulenverletzung gesucht werden.
Hinweise
QR-Code scannen & Beitrag online lesen
Das Thoraxtrauma ist sowohl auf chirurgischen Notfallstationen als auch im Schockraum eine häufige Entität. Um die Verletzungsschwere sowie die nötigen Ressourcen korrekt abschätzen und einen adäquaten Behandlungsplan aufstellen zu können, sind Kenntnisse über typische assoziierte Verletzungen und eine Einschätzung zur Entwicklung von Komplikationen essenziell.

Hintergrund und Fragestellung

Thoraxverletzungen machen etwa ein Viertel aller Verletzungen aus und haben damit hohe Bedeutung in der Behandlung traumatologischer Patienten [1]. Typische thorakale Verletzungen sind Rippenfrakturen, Lungenkontusionen, Pneumo-/Hämatothorax und thorakale vaskuläre Verletzungen [2, 3].
Patienten mit Thoraxverletzungen haben in über 50 % Begleitverletzungen [4]. Hierzu zählen unter anderem Verletzungen der Extremitäten oder des Abdomens. Das gleichzeitige Vorliegen thorakaler und extrathorakaler Begleitverletzungen beeinflusst maßgeblich das (zeitliche) Management und erhöht verstärkt die Mortalität und Morbidität [57]. Exemplarisch sind Lungenkontusionen bei der Entscheidung, ob Frakturen langer Röhrenknochen primär definitiv versorgt werden, zu erwähnen [5]. So sollte eine Femurschaftfraktur bei Patienten mit Lungenkontusionen nicht primär mittels Reaming und Marknagelosteosynthese versorgt werden, da ein Lungenödem beim Vorliegen von Lungenkontusionen deutlich verstärkt auftreten kann [8].
Thorakale Verletzungen haben zudem einen hohen Einfluss auf den Hospitalisationsverlauf. Van Vledder et al. zeigten in ihrer Studie, dass vier oder mehr frakturierte Rippen bei Patienten über 65 Jahre mit einer erhöhten Pneumonierate sowie Mortalität assoziiert waren. Neben der Anzahl Rippenfrakturen erhöhte auch die Notwendigkeit der Einlage einer Thoraxdrainage sowie das Alter die Pneumonierate und Mortalität [9]. Ein Thoraxtrauma beeinflusst darüber hinaus die Dauer einer invasiven Beatmung und die Aufenthaltsdauer auf der Intensivstation [5, 10].
Um die Ressourcen sinnvoll zu verteilen, ist das Erkennen von Patienten mit einem erhöhten Risiko für Morbidität und Mortalität wichtig. Eine offene Frage ist, ob bestimmte thorakale und Begleitverletzungen das Risiko für Komplikationen und Mortalität erhöhen und ob beidseitige Verletzungen möglicherweise zu einer Verdopplung dieses Risikos führen könnten (auch als „double the trouble“ bezeichnet). Wir wollen mit unserer Studie folgende Fragen beantworten:
Welche Verletzungen sind mit einseitigen bzw. beidseitigen Rippenfrakturen oder Lungenkontusionen assoziiert? Gibt es Unterschiede in der Mortalitäts- und Komplikationsraten zwischen ein- und beidseitigen Thoraxverletzungen und was sind Prädiktoren für ein negatives Outcome?

Studiendesign und Untersuchungsmethoden

In einer retrospektiven Studie wurden die Daten aller stationären Patienten eines Level-I-Trauma-Zentrums während einer 5‑Jahres-Periode untersucht. Für die Studie liegt ein Ethikvotum vor (PB_2016-01888).
Eingeschlossen wurden schließlich alle Patienten, welche zum Zeitpunkt der Behandlung älter als 17 Jahre waren sowie ein stumpfes Thoraxtrauma mit zumindest CT-graphischer bestätigter Rippenfraktur oder Lungenkontusion erlitten hatten. Das Gesamtkollektiv umfasste 714 Patienten.
Im Rahmen der vorliegenden Studie wurden die Komplikationsrate und die Mortalität während des stationären Verlaufs näher untersucht. Zur Datenerhebung wurden die elektronischen Patientenakten genutzt, die neben klinischen Befunden und Berichten auch Bildgebung und Laborergebnisse enthielten.
Das Ausmaß der Verletzung (Anzahl und Seite der Rippenfrakturen, das Vorliegen einer Lungenkontusion, Hämatothorax und/oder Pneumothorax) wurde durch Analyse der vorliegenden Bildgebung (Computertomographie und/oder Röntgen des Thorax) und der vorliegenden Operationsberichte beurteilt. Die Auswertung aller Bilder erfolgte durch Facharztanwärter der Chirurgie mit Spezialisierung in Traumatologie unter Berücksichtigung der radiologischen Befunde, welche von einem Facharzt für Radiologie erstellt wurden. Die Angaben zu Geschlecht, Alter, Komorbiditäten, weiteren Verletzungen (weitere Unterteilung in Verletzungen des Thorax, des Kopfes, der Extremitäten, der Wirbelsäule, des Beckens und des Abdomens) und Hospitalisationsdauer (inkl. Intensivstunden) sowie Komplikationen (inkl. Mortalität) während der Hospitalisation wurden aus der elektronischen Patientenakte sowie den International Classification of Diseases (ICD, Ausgabe 10) Codes entnommen. Die ICD-Codes wurden von geschulten Ärzten zur DRG-Abrechnung erhoben. Die Abbreviated Injury Scale (AIS) sowie der Injury Severity Score (ISS) wurden ebenfalls erhoben. Die Daten zu Einlage und Anzahl der Thoraxdrainagen wurden aus den codierten Eingriffen der Schweizerischen Operationsklassifikation (CHOP) und den vorliegenden Operationsberichten entnommen. Entsprechend der gängigen Literatur wurde als unerwünschte Folgeerscheinung im Sinne einer Komplikation das Auftreten eines oder mehrerer der folgenden Krankheitsbilder während der Hospitalisation festgelegt: akute Blutungsanämie, Pneumonie, Pleuraempyem, Sepsis, respiratorische Insuffizienz, Intubation, temporäre Tracheotomie, Harnwegsinfektion, thrombembolische Ereignisse (Lungenembolie und tiefe Venenthrombose), disseminierte intravasale Gerinnung, akute Niereninsuffizienz, Herzrhythmusstörungen und akuter Myokardinfarkt [11, 12].
In bi- und multivariaten Analysen wurde die Assoziation von ein- bzw. beidseitigen Rippenfrakturen und Lungenkontusionen mit einem negativen Outcome untersucht. Als Outcomeparameter wurden Tod oder das Auftreten einer Komplikation definiert. Als Kovariaten wurden zudem Alter, Geschlecht, Verletzungen des Kopfes, der Extremitäten, der Wirbelsäule (in Subanalysen wurde die Wirbelsäule noch weiter unterteilt in Hals‑, Brust- und Lendenwirbelsäule), des Abdomens sowie des Beckens in multivariate logistische Regressionsanalysen eingeschlossen. Für die statistische Analyse verwendeten wir IBM SPSS Version 26 (IBM, Armonk, New York, USA). Die statistische Signifikanz wurde auf p < 0,001 festgelegt.

Ergebnisse

Übersicht

In der 5‑Jahres-Periode wurden 714 Patienten mit einem stumpfen Thoraxtrauma und mindestens einer Rippenfraktur oder Lungenkontusion stationär behandelt. 660 Patienten (92 %) hatten mindestens eine Rippenfraktur. Bei 499 Patienten (70 %) lagen einseitige, bei 161 Patienten (23 %) beidseitige Rippenfrakturen vor. Eine Lungenkontusion lag insgesamt bei 188 Patienten (26 %) vor, davon hatten 96 Patienten (13 %) eine einseitige und 92 (13 %) beidseitige Lungenkontusionen (Tab. 1).
Tab. 1
Übersicht
 
Total
Rippenfrakturen
Lungenkontusionen
Parameter
(n = 714)
Einseitig (n = 499)
Beidseitig (n = 161)
Keine (n = 526)
Einseitig (n = 96)
Beidseitig (n = 92)
n
%
n
%
n
%
n
%
n
%
n
%
Alter (Jahre ± SD)
55 ± 19
55 ± 19
59 ± 17
59 ± 18
46 ± 17
44 ± 19
Geschlecht
Weiblich
221
31
154
31
53
33
180
34
18
19
23
25
Männlich
493
69
345
69
108
67
346
66
78
81
69
75
Komorbiditäten vorliegend
377
53
246
49
111
69
300
57
31
32
46
50
AIS Thorax ± SD
2,5 ± 0,9
2,3 ± 0,8
2,9 ± 1,1
2,3 ± 0,9
3,0 ± 0,5
3,3 ± 0,6
Rippenfrakturen
Keine
54
7,6
0
0
0
25
26
29
32
Einseitig
499
69
499
100
0
407
77
57
59
35
38
Beidseitig
161
23
0
161
100
119
23
14
15
28
30
Anzahl frakturierter Rippen (n ± SD)
4,7 ± 3,9
3,8 ± 2,6
9,0 ± 4,6
4,8 ± 3,6
3,7 ± 3,9
5,2 ± 5,6
Lungenkontusion
188
26
92
18
42
26
0
96
100
92
100
Pneumothorax
212
30
137
28
64
40
120
23
39
41
53
58
Hämatothorax
110
15
63
13
45
28
73
14
14
15
23
25
Fraktur Brustwirbelsäule
136
19
74
15
55
34
84
16
19
20
33
36
Fraktur Klavikula
115
16
78
16
30
19
70
13
26
27
19
21
Fraktur Skapula
95
13
59
12
33
20
56
11
18
19
21
23
Fraktur Sternum
69
10
28
5,6
37
23
44
8,4
8
8,3
17
18
Thoraxdrainagen
Keine
555
78
409
82
98
61
436
83
72
75
47
51
Einseitig
109
15
76
15
29
18
61
12
21
22
27
29
Beidseitig
50
7,0
14
2,8
34
21
29
5,5
3
3,1
18
20
ISS ± SD
19 ± 16
17 ± 15
24 ± 17
17 ± 15
19 ± 12
30 ± 18
Verletzungen an den Extremitäten
449
63
299
60
111
69
311
59
71
74
67
73
Verletzungen des Kopfes
446
63
292
59
116
72
315
60
66
71
67
73
Verletzungen an der Wirbelsäule
251
35
146
29
88
55
172
33
35
36
44
48
Abdominalverletzung
198
28
125
25
58
36
130
25
22
23
46
50
Verletzungen am Becken
128
18
79
16
40
25
85
16
15
16
28
30
AIS Abbreviated Injury Scale, ISS Injury Severity Score, n Anzahl, SD Standardabweichung

Ein- und beidseitige Rippenfrakturen

Die Anzahl an frakturierten Rippen betrug bei Verletzungen von nur einem Hemithorax 3,8 (SD ± 2,6), bei Patienten mit beidseitigen Rippenfrakturen 9 (SD ± 4,6). Patienten mit zusätzlichen Wirbelsäulenverletzungen (OR 2,9, 95 %-CI 2,0–4,2, p < 0,001) hatten signifikant häufiger beidseitige Rippenfrakturen. Unterteilte man die Verletzungen der Wirbelsäule in Hals‑, Brust- und Lendenwirbelsäulenverletzungen, waren lediglich Verletzungen der Brustwirbelsäule signifikant mit beidseitigen Rippenfrakturen assoziiert. Thoraxdrainagen wurden bei beidseitigen Rippenfrakturen doppelt so häufig gelegt wie bei einseitigen Verletzungen.
In einer Subanalyse hatten ältere Patienten gehäuft Rippenserienfrakturen (3 oder mehr benachbarte Rippen frakturiert; OR 1,01, 95 %-CI 1,002–1,02, p = 0,014). Es lagen deutlich weniger Lungenkontusionen in der Gruppe mit Rippenserienfrakturen vor (22 % vs. 34,6 %), andere thorakale Verletzungen (Pneumothorax, Hämatothorax, Frakturen der Brustwirbelsäule oder Skapula) jedoch mehr als doppelt so häufig im Vergleich zu Patienten ohne Rippenserienfrakturen.

Ein- und beidseitige Lungenkontusionen

Junges Patientenalter war signifikant mit dem Vorliegen von Lungenkontusionen assoziiert (OR 0,96 für 1 Jahr älter, 95 %-CI 0,95–0,97, p < 0,001). Das gleichzeitige Vorliegen einer Abdominalverletzung war ein Prädiktor für beidseitige Lungenkontusionen (OR 3,6, 95 %-CI 1,9–6,9, p < 0,001).

Outcome

Insgesamt entwickelten 259 Patienten (36 %) Komplikationen (Tab. 2 und 3). Komplikationen kamen deutlich häufiger bei beidseitigen Verletzungen vor (48 % bei beidseitigen vs. 33 % bei einseitigen Rippenfrakturen, 48 % bei beidseitigen vs. 29 % bei einseitigen Lungenkontusionen). Parallel dazu sehen wir eine Komplikationsrate von 20 % (einseitige Verletzungen) bis 32 % (beidseitige Verletzungen) bei Leichtverletzten (ISS < 17), welche auf 34 % (einseitige Verletzungen) bis 59 % (beidseitige Verletzungen) ansteigt bei polytraumatisierten Patienten (ISS ≥ 17). Signifikante Risikofaktoren waren die Notwendigkeit der Einlage von 1 oder 2 Thoraxdrainagen sowie Verletzungen am Becken, des Abdomens, der Wirbelsäule sowie das höhere Alter (Tab. 4).
Tab. 2
Übersicht Outcome
 
Total
Rippenfrakturen
Lungenkontusionen
(n = 714)
Einseitig (n = 499)
Beidseitig (n = 161)
Keine (n = 526)
Einseitig (n = 96)
Beidseitig (n = 92)
Verweildauer (Tage ± SD)
11 ± 14
9,8 ± 11
16 ± 22
10 ± 14
11 ± 13
15 ± 17
Intensivstunden (Stunden ± SD)
76 ± 182
58 ± 168
131 ± 223
54 ± 118
93 ± 280
181 ± 286
Beatmungsstunden (Stunden ± SD)
39 ± 109
27 ± 96
74 ± 142
26 ± 75
46 ± 156
106 ± 172
Verstorben (n, %)
69
10 %
46
7,2 %
30
19 %
46
8,7 %
6
6,3 %
17
18 %
Komplikationen (n, %)
259
36 %
162
33 %
78
48 %
188
36 %
27
28 %
44
48 %
n Anzahl, SD Standardabweichung
Tab. 3
Übersicht Komplikationen
 
Total
Rippenfrakturen
Lungenkontusionen
(n = 714)
Einseitig (n = 499)
Beidseitig (n = 161)
Keine (n = 526)
Einseitig (n = 96)
Beidseitig (n = 92)
n
%
n
%
n
%
n
%
n
%
n
%
Akute Blutungsanämie
98
14
59
12
30
19
70
13
7
7,3
21
23
Intubation
81
11
39
7,8
32
20
54
10
9
9,4
18
20
Herzrhythmusstörungen
65
9,1
40
8,1
23
14
51
9,7
3
3,2
11
12
Pneumonie
51
7,1
27
5,4
19
12
30
5,7
7
7,3
14
15
Sepsis
40
5,6
17
3,4
19
12
20
3,8
9
9,4
11
12
Respiratorische Insuffizienz
34
4,8
19
3,8
13
8,1
19
3,6
4
4,2
11
12
Harnwegsinfektion
34
4,8
23
4,6
10
6,2
28
5,3
3
3,1
3
3,3
Tracheotomie, temporär
32
4,5
14
2,8
13
8,1
13
2,5
4
4,2
15
16
Akute Niereninsuffizienz
25
3,5
7
1,4
17
11
12
2,3
4
4,2
9
9,8
Tiefe Venenthrombose
13
1,8
9
1,8
3
1,9
7
1,3
3
3,1
3
3,3
Lungenembolie
8
1,1
5
1,0
3
1,9
5
1,0
2
2,1
1
1,1
Disseminierte intravasale Gerinnung
7
1,0
3
0,61
4
2,5
5
1,0
1
1,0
1
1,1
Frischer Myokardinfarkt
5
0,70
2
0,40
2
1,2
4
0,76
0
1
1,1
Empyem
2
0,28
1
0,20
1
0,62
1
0,19
1
1,0
0
n Anzahl
Tab. 4
Prädiktoren für Komplikationen
 
p-Wert
Odds Ratio
95 %-CI
Untere
Obere
Thoraxdrainagen beidseitig vs. keine
0,001
3,3
1,6
7,0
Thoraxdrainagen einseitig vs. keine
<0,001
2,7
1,7
4,2
Verletzungen am Becken
0,001
2,3
1,4
3,6
Abdominalverletzung
<0,001
2,2
1,4
3,4
Verletzungen an der Wirbelsäule
0,001
1,9
1,3
2,8
Alter
<0,001
1,0
1,01
1,03
CI Konfidenzintervall mit jeweils unterer und oberer Grenze, Odds Ratio Chancenverhältnis
Die Hospitalisationsdauer war bei beidseitigen Verletzungen (Rippenfrakturen und Lungenkontusionen) durchschnittlich mindestens 4 Tage länger als bei einseitiger Verletzung. Bei den Intensivstunden und Beatmungsstunden zeigte sich eine mehr als doppelt so lange Verweildauer auf der Intensivstation und notwendige Beatmungsstunden bei beidseitigen Verletzungen.
Die Mortalität betrug 10 % (n = 69) und war bei beidseitigen Verletzungen mehr als doppelt so hoch (einseitig 7 % vs. beidseitig 19 % bei Rippenfrakturen, einseitig 6 % vs. beidseitig 18 % bei Lungenkontusionen). Signifikante Prädiktoren für das Versterben waren Verletzungen am Kopf (OR 3,2, p = 0,001) sowie des Beckens (OR 2,9, p < 0,001) und das höhere Alter (OR 1,03, p < 0,001). In Analogie dazu sehen wir eine Mortalität von 1,6 % (einseitige Verletzungen) bis 6,3 % (beidseitige Verletzungen) bei Leichtverletzten (ISS < 17), welche auf 14,3 % (einseitige Verletzungen) bis 27 % (beidseitige Verletzungen) ansteigt bei polytraumatisierten Patienten (ISS ≥ 17).
Nach Aufschlüsselung der einzelnen Rippenfrakturen bez. der Höhe und der damit korrelierenden Mortalitäts- und Komplikationsrate, zeigte sich trendmäßig eine zunehmende Komplikationsrate von apikal nach kaudal (mit Ausnahme der 1. Rippe), wobei die Komplikationsrate rechts gegenüber links leicht höher war. Die Mortalität zeigte hingegen eine abnehmende Rate von apikal nach kaudal, wobei die Mortalitätsrate links gegenüber rechts leicht höher war (Tab. 5).
Tab. 5
Übersicht Outcome abhängig von der frakturierten Rippe
Links
Rippe
Rechts
Komplikationen (%)
Mortalität (%)
Anzahl
Anzahl
Mortalität (%)
Komplikationen (%)
47
19
79
Rippe 1
73
19
51
40
20
119
Rippe 2
114
17
40
40
19
183
Rippe 3
150
16
42
42
16
206
Rippe 4
199
17
43
43
15
249
Rippe 5
204
15
43
41
15
241
Rippe 6
197
14
44
40
15
218
Rippe 7
182
13
45
41
14
167
Rippe 8
140
13
47
42
14
139
Rippe 9
107
14
54
41
16
102
Rippe 10
90
12
61
49
18
67
Rippe 11
68
9
56
45
16
38
Rippe 12
36
5,6
61

Diskussion

Das Ziel dieser Studie war, zu untersuchen, welche Faktoren mit ein- oder beidseitigen Rippenfrakturen oder Lungenkontusionen assoziiert sind. Gleichzeitig wollten wir prüfen, inwiefern die Mortalität und das Risiko für Komplikationen davon abhängen, ob ein- oder beidseitige Rippenfrakturen oder Lungenkontusionen vorliegen.
Unsere Ergebnisse zeigten, dass das Alter der Patienten einen wichtigen Einfluss auf das Ausmaß der thorakalen Verletzungen hat. Ältere Patienten hatten eher beidseitige als einseitige Verletzungen sowie eher Rippenfrakturen als Lungenkontusionen. Der Einfluss des Alters auf das Ausmaß der Rippenfrakturen oder Lungenkontusionen ist nachvollziehbar. Eine Begründung hierfür könnte in der zunehmenden Fragilität bzw. abnehmenden Elastizität der Knochen im Alter liegen. In der Konsequenz kann postuliert werden, dass es in der mittleren Altersgruppe eher zu Lungenkontusionen und weniger rasch als bei den älteren Patienten zu Frakturen kommt. Agnew et al. untersuchten in ihrer 2015 veröffentlichen Studie die strukturelle Festigkeit der Rippenknochen bezogen auf das Alter der Patienten. Hierbei zeigte sich bei der für eine Rippenfraktur notwendigen aufgewendeten Kraft ein Peak bei Erwachsenen zwischen 25 und 40 Jahren. Parallel zu diesen Ergebnissen konnte eine lineare Abnahme der strukturellen Festigkeit mit zunehmendem Alter nachgewiesen werden [13].
Beim beidseitigen Thoraxtrauma muss gemäß unseren Daten aktiv nach einer Brustwirbelsäulenverletzung gesucht werden. Diese Beobachtung deckt sich mit Daten aus anderen Studien [14]. Verletzungen der Brustwirbelsäule treten generell bei 3 % der Patienten mit stumpfen Traumata auf [15]. In einer Studie von Schulz et al. zu knöchernen Verletzungen bei Polytraumata zeigt sich eine Fraktur im Bereich des thorakolumbalen Übergangs in Kombination mit Rippenbrüchen bei 39,1 % der Patienten. In einer weiteren Studie finden sich bei 48,6 % der Patienten mit einem schweren Thoraxtrauma Frakturen des thorakolumbalen Übergangs [16].
Beidseitige Rippenfrakturen oder Lungenkontusionen erhöhten die Mortalität um mehr als das Doppelte und die Komplikationen um mehr als 50 %. Patienten mit beidseitigen Thoraxverletzungen waren in unserer Studie mehr als doppelt so lange auf der Intensivstation und mussten mehr als doppelt so lange beatmet werden. Die Rate an Thoraxdrainageneinlagen war ebenfalls mehr als doppelt so hoch, was wiederum das Risiko an Komplikationen deutlich erhöhte. Es fällt zudem auf, dass thoraxspezifische Komplikationen wie Pneumonie, respiratorische Insuffizienz, Intubation oder Tracheotomie doppelt so häufig vorkommen. Frühere Studien fanden ebenfalls diesen Zusammenhang [1719].
Eine Aussage darüber, ob die Beidseitigkeit von Verletzungen sowie die Thoraxdrainageneinlage per se Prädiktoren für die Entwicklung von Komplikationen oder einfach nur als Zeichen der Schwere des Traumas zu werten sind, bleibt schwierig. Van Vledder et al. beschreiben in ihrer Studie eine signifikant erhöhte Mortalität während der Hospitalisation sowie ein signifikant erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Pneumonie nach der Notwendigkeit der Einlage einer Thoraxdrainage [9]. Dagegen spricht eine 2010 veröffentlichte Studie, die als einzigen signifikanten Risikofaktor für die Entwicklung einer Pneumonie nach schwerem Thoraxtrauma die präklinische Intubation und Beatmung von Patienten feststellte. Eine Aspiration, Lungenkontusionen und das Vorhandensein eines Hämatothorax zeigten ebenfalls ein erhöhtes, aber nicht signifikantes Risiko für die Entwicklung einer Pneumonie in einer weiteren Studie [20]. Unsere Daten lassen diesbezüglich keine abschließende Beurteilung zu.
Das zunehmende Alter hat zudem einen negativen Einfluss auf die Komplikations- und Mortalitätsrate, wie bereits in mehreren Studien nachgewiesen [2123]. Ein klarer Cut-off bez. einer Altersgrenze besteht nicht. Ab 45 Jahren scheint sich eine Erhöhung der Mortalität abzuzeichnen [21, 24, 25], dies obwohl bei Patienten > 65 Jahren vermehrt Monotraumata des Thorax aufgrund niedrigkinetischer Unfälle vorliegen [7, 26]. Die Mortalität scheint in dieser Altersgruppe somit nicht hauptsächlich durch die Schwere der Begleitverletzungen bedingt zu sein.
Mehrere Studien zeigten, dass besonders ältere Patienten mit Thoraxtrauma signifikant häufiger eine Pneumonie entwickelten [7, 27]. Dies wiederum erhöhte die Mortalität exponentiell [7, 22, 27]. In unserer Kohorte beobachteten wir ebenfalls eine etwa doppelt so hohe Rate an Pneumonien bei Patienten über 65 Jahren mit einer entsprechend hohen Mortalität.
Es handelt sich um eine retrospektive Datenerhebung. Um eine möglichst einheitliche Erfassung der Daten sowie Reduktion des Bias bezüglich Rippenfrakturen und Lungenkontusionen zu gewährleisten, wurden diese von wenigen hierzu geschulten Facharztanwärtern erhoben. Bei insgesamt 19 Fällen lag kein Computertomogramm des Thorax vor, die Abweichungen entstanden unter anderem durch Versterben der Patienten vor der (Verlaufs‑)Bildgebung. Dies könnte zu kleineren Abweichungen bez. der Gesamtzahl an Lungenkontusionen sowie Rippenfrakturen führen, da bei alleiniger nativradiologischer Initial- und Verlaufsdiagnostik nach 24 h eine Lungenkontusion ggf. noch nicht abgrenzbar ist und Rippenfrakturen schwieriger zu diagnostizieren sind [2832].

Schlussfolgerung: „There is (no) double the trouble“

Die Aussage „double the trouble“ trifft bezüglich des beidseitigen Thoraxtraumas meist zu. Einige untersuchte Parameter, wie die Verweildauer auf der Intensivstation, Dauer der Beatmung, die Mortalitätsrate, das Auftreten pulmonaler Komplikationen sowie die Notwendigkeit zur Einlage einer Thoraxdrainage waren in den von uns erhobenen Daten bei beidseitigen Verletzungen mehr als doppelt so hoch. An anderer Stelle ließ sich dieser Schluss nicht ziehen (allgemeine Komplikationsrate sowie Verweildauer). Das Alter hat einen wichtigen Einfluss auf die Verletzungsschwere sowie auch das Auftreten von Komplikationen bis hin zu Tod.
Dies ist eine für die Planung der weiteren Betreuung oder Versorgung mehrfach verletzter Patienten oder auch älterer Patienten relevante Information, die für Unfallchirurgen in der Entscheidungsfindung bez. des weiteren Vorgehens hilfreich ist. Die Kenntnis über assoziierte Verletzungen kann im klinischen Alltag eine gezielte Suche nach zusätzlichen Verletzungen beschleunigen.

Fazit für die Praxis

Das beidseitige Thoraxtrauma erhöht die allgemeine Komplikationsrate um 50 %. Eine beidseitige Verletzung bedeutet eine Verdoppelung der Intensiv- und Beatmungszeit, eine Verdoppelung spezifischer Komplikationen (Pneumonie, respiratorische Insuffizienz, Intubation, Tracheotomie) und der Mortalität. Um in der Praxis die Risiken rasch einordnen und in die Behandlungsstrategie einbeziehen zu können, sollten Risikofaktoren (z. B. Einlage von Thoraxdrainagen, Becken- und Abdominalverletzungen, hohes Alter) in die Planung miteinbezogen und gezielt nach assoziierten Verletzungen (z. B. Brustwirbelsäulenverletzungen) gesucht werden.

Einhaltung ethischer Richtlinien

Interessenkonflikt

K. Schmelzer, F. Ziegenhain, C. Canal, H.-C. Pape und V. Neuhaus geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Für diesen Beitrag wurden von den Autor/-innen keine Studien an Menschen oder Tieren durchgeführt. Für die aufgeführten Studien gelten die jeweils dort angegebenen ethischen Richtlinien.
Open Access Dieser Artikel wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden.
Die in diesem Artikel enthaltenen Bilder und sonstiges Drittmaterial unterliegen ebenfalls der genannten Creative Commons Lizenz, sofern sich aus der Abbildungslegende nichts anderes ergibt. Sofern das betreffende Material nicht unter der genannten Creative Commons Lizenz steht und die betreffende Handlung nicht nach gesetzlichen Vorschriften erlaubt ist, ist für die oben aufgeführten Weiterverwendungen des Materials die Einwilligung des jeweiligen Rechteinhabers einzuholen.
Weitere Details zur Lizenz entnehmen Sie bitte der Lizenzinformation auf http://​creativecommons.​org/​licenses/​by/​4.​0/​deed.​de.

Unsere Produktempfehlungen

Die Chirurgie

Print-Titel

Das Abo mit mehr Tiefe

Mit der Zeitschrift Die Chirurgie erhalten Sie zusätzlich Online-Zugriff auf weitere 43 chirurgische Fachzeitschriften, CME-Fortbildungen, Webinare, Vorbereitungskursen zur Facharztprüfung und die digitale Enzyklopädie e.Medpedia.

e.Med Interdisziplinär

Kombi-Abonnement

Jetzt e.Med zum Sonderpreis bestellen!

Für Ihren Erfolg in Klinik und Praxis - Die beste Hilfe in Ihrem Arbeitsalltag

Mit e.Med Interdisziplinär erhalten Sie Zugang zu allen CME-Fortbildungen und Fachzeitschriften auf SpringerMedizin.de.

Jetzt bestellen und 100 € sparen!

e.Dent – Das Online-Abo der Zahnmedizin

Online-Abonnement

Mit e.Dent erhalten Sie Zugang zu allen zahnmedizinischen Fortbildungen und unseren zahnmedizinischen und ausgesuchten medizinischen Zeitschriften.

Literatur
1.
Zurück zum Zitat Klein U, Laubinger R, Malich A, Hapich A, Gunkel W (2006) Emergency treatment of thoracic trauma. Anaesthesist 55(11):1172–1188CrossRefPubMed Klein U, Laubinger R, Malich A, Hapich A, Gunkel W (2006) Emergency treatment of thoracic trauma. Anaesthesist 55(11):1172–1188CrossRefPubMed
3.
Zurück zum Zitat Kulshrestha P, Munshi I, Wait R (2004) Profile of chest trauma in a level I trauma center. J Trauma Acute Care Surg 57(3):576–581CrossRef Kulshrestha P, Munshi I, Wait R (2004) Profile of chest trauma in a level I trauma center. J Trauma Acute Care Surg 57(3):576–581CrossRef
4.
Zurück zum Zitat Antonopoulos CN, Sfyroeras GS, Kallinis A, Kakisis JD, Liapis CD, Petridou ET (2014) Epidemiology of concomitant injuries in traumatic thoracic aortic rupture: a meta-analysis. Vascular 22(6):395–405CrossRefPubMed Antonopoulos CN, Sfyroeras GS, Kallinis A, Kakisis JD, Liapis CD, Petridou ET (2014) Epidemiology of concomitant injuries in traumatic thoracic aortic rupture: a meta-analysis. Vascular 22(6):395–405CrossRefPubMed
5.
Zurück zum Zitat Hildebrand F, Giannoudis PV, Griensven M, Zelle B, Ulmer B, Krettek C et al (2005) Management of polytraumatized patients with associated blunt chest trauma: a comparison of two European countries. Injury 36(2):293–302CrossRefPubMed Hildebrand F, Giannoudis PV, Griensven M, Zelle B, Ulmer B, Krettek C et al (2005) Management of polytraumatized patients with associated blunt chest trauma: a comparison of two European countries. Injury 36(2):293–302CrossRefPubMed
6.
Zurück zum Zitat Marini CP, Petrone P, Soto-Sánchez A, García-Santos E, Stoller C, Verde J (2021) Predictors of mortality in patients with rib fractures. Eur J Trauma Emerg Surg 47(5):1527–1534CrossRefPubMed Marini CP, Petrone P, Soto-Sánchez A, García-Santos E, Stoller C, Verde J (2021) Predictors of mortality in patients with rib fractures. Eur J Trauma Emerg Surg 47(5):1527–1534CrossRefPubMed
7.
Zurück zum Zitat Bergeron E, Lavoie A, Clas D, Moore L, Ratte S, Tetreault S et al (2003) Elderly trauma patients with rib fractures are at greater risk of death and pneumonia. J Trauma Acute Care Surg 54(3):478–485CrossRef Bergeron E, Lavoie A, Clas D, Moore L, Ratte S, Tetreault S et al (2003) Elderly trauma patients with rib fractures are at greater risk of death and pneumonia. J Trauma Acute Care Surg 54(3):478–485CrossRef
8.
Zurück zum Zitat Hildebrand F, Giannoudis P, van Griensven M, Chawda M, Probst C, Harms O et al (2005) Secondary effects of femoral instrumentation on pulmonary physiology in a standardised sheep model: what is the effect of lung contusion and reaming? Injury 36(4):544–555CrossRefPubMed Hildebrand F, Giannoudis P, van Griensven M, Chawda M, Probst C, Harms O et al (2005) Secondary effects of femoral instrumentation on pulmonary physiology in a standardised sheep model: what is the effect of lung contusion and reaming? Injury 36(4):544–555CrossRefPubMed
9.
Zurück zum Zitat Van Vledder MG, Kwakernaak V, Hagenaars T, Van Lieshout EM, Verhofstad MH, Group SWNTRS (2019) Patterns of injury and outcomes in the elderly patient with rib fractures: a multicenter observational study. Eur J Trauma Emerg Surg 45(4):575–583. https://doi.org/10.1007/s00068-018-0969-9. Epub 2018 Jun 15 Van Vledder MG, Kwakernaak V, Hagenaars T, Van Lieshout EM, Verhofstad MH, Group SWNTRS (2019) Patterns of injury and outcomes in the elderly patient with rib fractures: a multicenter observational study. Eur J Trauma Emerg Surg 45(4):575–583. https://​doi.​org/​10.​1007/​s00068-018-0969-9. Epub 2018 Jun 15
10.
Zurück zum Zitat Chrysou K, Halat G, Hoksch B, Schmid RA, Kocher GJ (2017) Lessons from a large trauma center: impact of blunt chest trauma in polytrauma patients-still a relevant problem? Scand J Trauma Resusc Emerg Med 25(1):42CrossRefPubMedPubMedCentral Chrysou K, Halat G, Hoksch B, Schmid RA, Kocher GJ (2017) Lessons from a large trauma center: impact of blunt chest trauma in polytrauma patients-still a relevant problem? Scand J Trauma Resusc Emerg Med 25(1):42CrossRefPubMedPubMedCentral
11.
Zurück zum Zitat Baker JE, Millar DA, Heh V, Goodman MD, Pritts TA, Janowak CF (2020) Does chest wall Organ Injury Scale (OIS) or Abbreviated Injury Scale (AIS) predict outcomes? An analysis of 16,000 consecutive rib fractures. Surgery 168(1):198–204CrossRefPubMed Baker JE, Millar DA, Heh V, Goodman MD, Pritts TA, Janowak CF (2020) Does chest wall Organ Injury Scale (OIS) or Abbreviated Injury Scale (AIS) predict outcomes? An analysis of 16,000 consecutive rib fractures. Surgery 168(1):198–204CrossRefPubMed
12.
Zurück zum Zitat Sawyer E, Wullschleger M, Muller N, Muller M (2022) Surgical rib fixation of multiple rib fractures and flail chest: a systematic review and meta-analysis. J Surg Res 276:221–234CrossRefPubMed Sawyer E, Wullschleger M, Muller N, Muller M (2022) Surgical rib fixation of multiple rib fractures and flail chest: a systematic review and meta-analysis. J Surg Res 276:221–234CrossRefPubMed
13.
Zurück zum Zitat Agnew AM, Schafman M, Moorhouse K, White SE, Kang Y‑S (2015) The effect of age on the structural properties of human ribs. J Mech Behav Biomed Mater 41:302–314CrossRefPubMed Agnew AM, Schafman M, Moorhouse K, White SE, Kang Y‑S (2015) The effect of age on the structural properties of human ribs. J Mech Behav Biomed Mater 41:302–314CrossRefPubMed
14.
Zurück zum Zitat Spiegl UJ, Osterhoff G, Bula P, Hartmann F, Scheyerer MJ, Schnake KJ et al (2022) Concomitant injuries in patients with thoracic vertebral body fractures—a systematic literature review. Arch Orthop Trauma Surg 142(7):1483–1490CrossRefPubMed Spiegl UJ, Osterhoff G, Bula P, Hartmann F, Scheyerer MJ, Schnake KJ et al (2022) Concomitant injuries in patients with thoracic vertebral body fractures—a systematic literature review. Arch Orthop Trauma Surg 142(7):1483–1490CrossRefPubMed
15.
Zurück zum Zitat Ketai L, Primack SL (2019) Thoracic trauma. In: Hodler J, Kubik-Huch RA, von Schulthess GK (Hrsg) Diseases of the chest, breast, heart and vessels 2019–2022: diagnostic and Interventional imaging. Springer, Cham, S 139–154CrossRef Ketai L, Primack SL (2019) Thoracic trauma. In: Hodler J, Kubik-Huch RA, von Schulthess GK (Hrsg) Diseases of the chest, breast, heart and vessels 2019–2022: diagnostic and Interventional imaging. Springer, Cham, S 139–154CrossRef
16.
Zurück zum Zitat Schulz-Drost S, Oppel P, Grupp S, Krinner S, Langenbach A, Lefering R et al (2016) Knöcherne Verletzung der Brustwand beim Polytrauma. Unfallchirurg 119(12):1023–1030CrossRefPubMed Schulz-Drost S, Oppel P, Grupp S, Krinner S, Langenbach A, Lefering R et al (2016) Knöcherne Verletzung der Brustwand beim Polytrauma. Unfallchirurg 119(12):1023–1030CrossRefPubMed
17.
Zurück zum Zitat Tang A, Gambhir N, Menken LG, Shah JK, D’Ambrosio M, Ramakrishnan V et al (2022) Identification of concomitant injuries associated with specific spine level fractures in polytrauma patients. Injury 53(3):1068–1072CrossRefPubMed Tang A, Gambhir N, Menken LG, Shah JK, D’Ambrosio M, Ramakrishnan V et al (2022) Identification of concomitant injuries associated with specific spine level fractures in polytrauma patients. Injury 53(3):1068–1072CrossRefPubMed
18.
Zurück zum Zitat Anandasivam NS, Ondeck NT, Bagi PS, Galivanche AR, Samuel AM, Bohl DD et al (2021) Spinal fractures and/or spinal cord injuries are associated with orthopedic and internal organ injuries in proximity to the spinal injury. N Am Spine Soc J 6:100057PubMedPubMedCentral Anandasivam NS, Ondeck NT, Bagi PS, Galivanche AR, Samuel AM, Bohl DD et al (2021) Spinal fractures and/or spinal cord injuries are associated with orthopedic and internal organ injuries in proximity to the spinal injury. N Am Spine Soc J 6:100057PubMedPubMedCentral
19.
Zurück zum Zitat Söderlund T, Ikonen A, Pyhältö T, Handolin L (2015) Factors associated with in-hospital outcomes in 594 consecutive patients suffering from severe blunt chest trauma. Scand J Surg 104(2):115–120CrossRefPubMed Söderlund T, Ikonen A, Pyhältö T, Handolin L (2015) Factors associated with in-hospital outcomes in 594 consecutive patients suffering from severe blunt chest trauma. Scand J Surg 104(2):115–120CrossRefPubMed
20.
Zurück zum Zitat Michelet P, Couret D, Brégeon F, Perrin G, D’Journo X‑B, Pequignot V et al (2010) Early onset pneumonia in severe chest trauma: a risk factor analysis. J Trauma Acute Care Surg 68(2):395–400CrossRef Michelet P, Couret D, Brégeon F, Perrin G, D’Journo X‑B, Pequignot V et al (2010) Early onset pneumonia in severe chest trauma: a risk factor analysis. J Trauma Acute Care Surg 68(2):395–400CrossRef
21.
Zurück zum Zitat Abdulrahman H, Afifi I, El-Menyar A, Al-Hassani A, Almadani A, Al-Thani H et al (2013) Clinical outcomes of multiple rib fractures: does age matter? Eur J Trauma Emerg Surg 39(6):605–611CrossRefPubMed Abdulrahman H, Afifi I, El-Menyar A, Al-Hassani A, Almadani A, Al-Thani H et al (2013) Clinical outcomes of multiple rib fractures: does age matter? Eur J Trauma Emerg Surg 39(6):605–611CrossRefPubMed
22.
Zurück zum Zitat Brasel KJ, Guse CE, Layde P, Weigelt JA (2006) Rib fractures: relationship with pneumonia and mortality. Crit Care Med 34(6):1642–1646CrossRefPubMed Brasel KJ, Guse CE, Layde P, Weigelt JA (2006) Rib fractures: relationship with pneumonia and mortality. Crit Care Med 34(6):1642–1646CrossRefPubMed
23.
Zurück zum Zitat Liman ST, Kuzucu A, Tastepe AI, Ulasan GN, Topcu S (2003) Chest injury due to blunt trauma. Eur J Cardiothorac Surg 23(3):374–378CrossRefPubMed Liman ST, Kuzucu A, Tastepe AI, Ulasan GN, Topcu S (2003) Chest injury due to blunt trauma. Eur J Cardiothorac Surg 23(3):374–378CrossRefPubMed
24.
Zurück zum Zitat Testerman GM (2006) Adverse outcomes in younger rib fracture patients. South Med J 99(4):335–340CrossRefPubMed Testerman GM (2006) Adverse outcomes in younger rib fracture patients. South Med J 99(4):335–340CrossRefPubMed
25.
Zurück zum Zitat Holcomb JB, McMullin NR, Kozar RA, Lygas MH, Moore FA (2003) Morbidity from rib fractures increases after age 45. J Am Coll Surg 196(4):549–555CrossRefPubMed Holcomb JB, McMullin NR, Kozar RA, Lygas MH, Moore FA (2003) Morbidity from rib fractures increases after age 45. J Am Coll Surg 196(4):549–555CrossRefPubMed
26.
Zurück zum Zitat Mai HT, Tran TS, Ho-Le TP, Pham TT, Center JR, Eisman JA et al (2018) Low-trauma rib fracture in the elderly: risk factors and mortality consequence. Bone 116:295–300CrossRefPubMed Mai HT, Tran TS, Ho-Le TP, Pham TT, Center JR, Eisman JA et al (2018) Low-trauma rib fracture in the elderly: risk factors and mortality consequence. Bone 116:295–300CrossRefPubMed
27.
Zurück zum Zitat Bulger EM, Arneson MA, Mock CN, Jurkovich GJ (2000) Rib fractures in the elderly. J Trauma 48(6):1040–1046 (discussion 6–7)CrossRefPubMed Bulger EM, Arneson MA, Mock CN, Jurkovich GJ (2000) Rib fractures in the elderly. J Trauma 48(6):1040–1046 (discussion 6–7)CrossRefPubMed
28.
Zurück zum Zitat Wanek S, Mayberry JC (2004) Blunt thoracic trauma: flail chest, pulmonary contusion, and blast injury. Crit Care Clin 20(1):71–81CrossRefPubMed Wanek S, Mayberry JC (2004) Blunt thoracic trauma: flail chest, pulmonary contusion, and blast injury. Crit Care Clin 20(1):71–81CrossRefPubMed
29.
Zurück zum Zitat Ganie FA, Lone H, Lone GN, Wani ML, Singh S, Dar AM (2013) Lung contusion: a clinico-pathological entity with unpredictable clinical course. Bull Emerg Trauma 1(1):7PubMedPubMedCentral Ganie FA, Lone H, Lone GN, Wani ML, Singh S, Dar AM (2013) Lung contusion: a clinico-pathological entity with unpredictable clinical course. Bull Emerg Trauma 1(1):7PubMedPubMedCentral
30.
Zurück zum Zitat Hosseini M, Ghelichkhani P, Baikpour M, Tafakhori A, Asady H, Ghanbari MJH et al (2015) Diagnostic accuracy of ultrasonography and radiography in detection of pulmonary contusion; a systematic review and meta-analysis. Emergency 3(4):127PubMedPubMedCentral Hosseini M, Ghelichkhani P, Baikpour M, Tafakhori A, Asady H, Ghanbari MJH et al (2015) Diagnostic accuracy of ultrasonography and radiography in detection of pulmonary contusion; a systematic review and meta-analysis. Emergency 3(4):127PubMedPubMedCentral
31.
Zurück zum Zitat Cohn SM, DuBose JJ (2010) Pulmonary contusion: an update on recent advances in clinical management. World J Surg 34(8):1959–1970CrossRefPubMed Cohn SM, DuBose JJ (2010) Pulmonary contusion: an update on recent advances in clinical management. World J Surg 34(8):1959–1970CrossRefPubMed
32.
Zurück zum Zitat Schulz-Drost S, Finkbeiner R, Lefering R, Grosso M, Krinner S, Langenbach A (2021) Lung Contusion in Polytrauma: An Analysis of the TraumaRegister DGU. Thorac Cardiovasc Surg 69(8):735–748CrossRefPubMed Schulz-Drost S, Finkbeiner R, Lefering R, Grosso M, Krinner S, Langenbach A (2021) Lung Contusion in Polytrauma: An Analysis of the TraumaRegister DGU. Thorac Cardiovasc Surg 69(8):735–748CrossRefPubMed
Metadaten
Titel
Beidseitiges Thoraxtrauma – „double the trouble“?
verfasst von
Dr. med. univ. Katharina Schmelzer
Dr. med. Franziska Ziegenhain
Dr. med. Claudio Canal
Prof. Dr. med. Hans-Christoph Pape
Prof. Dr. med. Valentin Neuhaus
Publikationsdatum
02.06.2023
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Chirurgie / Ausgabe 9/2023
Print ISSN: 2731-6971
Elektronische ISSN: 2731-698X
DOI
https://doi.org/10.1007/s00104-023-01891-0

Weitere Artikel der Ausgabe 9/2023

Die Chirurgie 9/2023 Zur Ausgabe

Häusliche Gewalt in der orthopädischen Notaufnahme oft nicht erkannt

28.05.2024 Häusliche Gewalt Nachrichten

In der Notaufnahme wird die Chance, Opfer von häuslicher Gewalt zu identifizieren, von Orthopäden und Orthopädinnen offenbar zu wenig genutzt. Darauf deuten die Ergebnisse einer Fragebogenstudie an der Sahlgrenska-Universität in Schweden hin.

Fehlerkultur in der Medizin – Offenheit zählt!

28.05.2024 Fehlerkultur Podcast

Darüber reden und aus Fehlern lernen, sollte das Motto in der Medizin lauten. Und zwar nicht nur im Sinne der Patientensicherheit. Eine negative Fehlerkultur kann auch die Behandelnden ernsthaft krank machen, warnt Prof. Dr. Reinhard Strametz. Ein Plädoyer und ein Leitfaden für den offenen Umgang mit kritischen Ereignissen in Medizin und Pflege.

Mehr Frauen im OP – weniger postoperative Komplikationen

21.05.2024 Allgemeine Chirurgie Nachrichten

Ein Frauenanteil von mindestens einem Drittel im ärztlichen Op.-Team war in einer großen retrospektiven Studie aus Kanada mit einer signifikanten Reduktion der postoperativen Morbidität assoziiert.

TAVI versus Klappenchirurgie: Neue Vergleichsstudie sorgt für Erstaunen

21.05.2024 TAVI Nachrichten

Bei schwerer Aortenstenose und obstruktiver KHK empfehlen die Leitlinien derzeit eine chirurgische Kombi-Behandlung aus Klappenersatz plus Bypass-OP. Diese Empfehlung wird allerdings jetzt durch eine aktuelle Studie infrage gestellt – mit überraschender Deutlichkeit.

Update Chirurgie

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.

S3-Leitlinie „Diagnostik und Therapie des Karpaltunnelsyndroms“

Karpaltunnelsyndrom BDC Leitlinien Webinare
CME: 2 Punkte

Das Karpaltunnelsyndrom ist die häufigste Kompressionsneuropathie peripherer Nerven. Obwohl die Anamnese mit dem nächtlichen Einschlafen der Hand (Brachialgia parästhetica nocturna) sehr typisch ist, ist eine klinisch-neurologische Untersuchung und Elektroneurografie in manchen Fällen auch eine Neurosonografie erforderlich. Im Anfangsstadium sind konservative Maßnahmen (Handgelenksschiene, Ergotherapie) empfehlenswert. Bei nicht Ansprechen der konservativen Therapie oder Auftreten von neurologischen Ausfällen ist eine Dekompression des N. medianus am Karpaltunnel indiziert.

Prof. Dr. med. Gregor Antoniadis
Berufsverband der Deutschen Chirurgie e.V.

S2e-Leitlinie „Distale Radiusfraktur“

Radiusfraktur BDC Leitlinien Webinare
CME: 2 Punkte

Das Webinar beschäftigt sich mit Fragen und Antworten zu Diagnostik und Klassifikation sowie Möglichkeiten des Ausschlusses von Zusatzverletzungen. Die Referenten erläutern, welche Frakturen konservativ behandelt werden können und wie. Das Webinar beantwortet die Frage nach aktuellen operativen Therapiekonzepten: Welcher Zugang, welches Osteosynthesematerial? Auf was muss bei der Nachbehandlung der distalen Radiusfraktur geachtet werden?

PD Dr. med. Oliver Pieske
Dr. med. Benjamin Meyknecht
Berufsverband der Deutschen Chirurgie e.V.

S1-Leitlinie „Empfehlungen zur Therapie der akuten Appendizitis bei Erwachsenen“

Appendizitis BDC Leitlinien Webinare
CME: 2 Punkte

Inhalte des Webinars zur S1-Leitlinie „Empfehlungen zur Therapie der akuten Appendizitis bei Erwachsenen“ sind die Darstellung des Projektes und des Erstellungswegs zur S1-Leitlinie, die Erläuterung der klinischen Relevanz der Klassifikation EAES 2015, die wissenschaftliche Begründung der wichtigsten Empfehlungen und die Darstellung stadiengerechter Therapieoptionen.

Dr. med. Mihailo Andric
Berufsverband der Deutschen Chirurgie e.V.