13.05.2024 | Urolithiasis | Leitthema
Steinkolik
verfasst von:
Dr. med. Francois Leboutte, Prof. Dr. med. Andreas Neisius
Erschienen in:
Die Urologie
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Zusammenfassung
Einführung
Die Steinkolik ist mit 5–10 % aller Vorstellungen in Notaufnahmen ein häufiges Krankheitsbild der Akutmedizin. Die typische Klinik lässt schon früh auf eine Urolithiasis hindeuten.
Diagnostik
Zur Diagnostik gehören Laboruntersuchungen, Sonographie und Low-dose-nativ-CT. Die Nierenleeraufnahme sowie das i.v.-Pyelogramm wurde bei ähnlicher Strahlendosis durch das Low-dose-nativ-CT ersetzt. Bei besonderen Patientengruppen wie Kindern oder Schwangeren soll, wenn möglich, auf ionisierende Strahlung verzichtet werden.
Therapie
Allgemeine Maßnahmen umfassen Schmerzmanagement (nicht-steroidale Antirheumatika [NSAR], Opioide) und Infekttherapie mit empirischer antibiotischer Behandlung, falls eine bakterielle Infektion vermutet wird. Je nach Steinlage/Größe kann eine medikamentöse Steinexpulsionstherapie geplant werden. Bei einer obstruktiven Pyelonephritis oder akuten Niereninsuffizienz sollte eine frühzeitige Harnableitung durchgeführt werden (Harnleiterschiene/Nephrostomie). Eine definitive Steinsanierung kann in manchen Fällen primär erfolgen (bei eher kleinen und eher distalen Steinen), wird jedoch in den meisten Fällen elektiv sekundär geplant.