Skip to main content
Erschienen in: DGNeurologie 2/2023

03.02.2023 | Vaskulitiden | Arzneimitteltherapie

Medikamentöse Therapie der Primären Angiitis des zentralen Nervensystems

verfasst von: Dr. D. Strunk, Dr. J. Becker, Prof. Dr. M. Krämer

Erschienen in: DGNeurologie | Ausgabe 2/2023

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Auszug

Die primäre Angiitis des zentralen Nervensystems (PACNS) ist eine seltene und häufig klinisch schwerwiegende Vaskulitisform, die auf Gehirn, Rückenmark und Leptomeningen begrenzt ist [1]. Die geschätzte Prävalenz dieser seltenen Schlaganfallursache beträgt 2,4/1.000.000 Personenjahre in Nordamerika [2]. Während die genaue Ätiologie und Pathogenese der entzündlichen Veränderungen der Gefäße des ZNS bislang unbekannt sind, werden ein granulomatöses, lymphozytäres und nekrotisierendes histopathologisches Muster unterschieden [3, 4]. Eine Metaanalyse aus 46 Kohortenstudien mit insgesamt 911 Patienten identifizierte fokal-neurologische Defizite (63 %), Kopfschmerzen (51 %) und kognitive Einbußen (41 %) als häufigste Symptome [5]. Die Diagnosestellung wird durch zahlreiche Differenzialdiagnosen, wie z. B. die Moyamoya-Angiopathie, das reversible zerebrale Vasokonstriktionssyndrom (RCVS), das Sneddon-Syndrom, systemische Vaskulitiden und infektiös getriggerte Prozesse, wie die durch das Varizella-Zoster-Virus verursachte Vaskulitis der ZNS-Gefäße, erschwert [2]. Zum Zwecke der Diagnosefindung wird weiterhin auf langjährig etablierte Diagnosekriterien zurückgegriffen. So wurden bereits im Jahr 1988 von Calabrese und Mallek folgende Kriterien formuliert:
  • Ein erworbenes, anderweitig nicht besser erklärbares neurologisches oder psychiatrisches Defizit
  • Typische angiographische und/oder bioptische, d. h. histopathologische, Veränderungen im Sinne einer Vaskulitis der ZNS-Gefäße
  • Fehlende Hinweise auf eine systemische Vaskulitis oder ein anderweitiges Krankheitsbild, das die erhobenen Befunde verursachen oder imitieren könnte [6, 7]
Literatur
1.
Zurück zum Zitat Giannini C, Salvarani C, Hunder G et al (2012) Primary central nervous system vasculitis: pathology and mechanisms. Acta Neuropathol 123:759–772CrossRefPubMed Giannini C, Salvarani C, Hunder G et al (2012) Primary central nervous system vasculitis: pathology and mechanisms. Acta Neuropathol 123:759–772CrossRefPubMed
6.
Zurück zum Zitat Calabrese LH (2009) Primary angiitis of the central nervous system: reflections on 20 years of investigation. Clin Exp Rheumatol 27:S3–S4PubMed Calabrese LH (2009) Primary angiitis of the central nervous system: reflections on 20 years of investigation. Clin Exp Rheumatol 27:S3–S4PubMed
8.
Zurück zum Zitat Birnbaum J, Hellmann DB (2009) Primary angiitis of the central nervous system. Arch Neurol 66:704–709CrossRefPubMed Birnbaum J, Hellmann DB (2009) Primary angiitis of the central nervous system. Arch Neurol 66:704–709CrossRefPubMed
Metadaten
Titel
Medikamentöse Therapie der Primären Angiitis des zentralen Nervensystems
verfasst von
Dr. D. Strunk
Dr. J. Becker
Prof. Dr. M. Krämer
Publikationsdatum
03.02.2023

Weitere Artikel der Ausgabe 2/2023

DGNeurologie 2/2023 Zur Ausgabe

Neu in den Fachgebieten Neurologie und Psychiatrie

Blutdrucksenkung schon im Rettungswagen bei akutem Schlaganfall?

31.05.2024 Apoplex Nachrichten

Der optimale Ansatz für die Blutdruckkontrolle bei Patientinnen und Patienten mit akutem Schlaganfall ist noch nicht gefunden. Ob sich eine frühzeitige Therapie der Hypertonie noch während des Transports in die Klinik lohnt, hat jetzt eine Studie aus China untersucht.

Nicht Creutzfeldt Jakob, sondern Abführtee-Vergiftung

29.05.2024 Hyponatriämie Nachrichten

Eine ältere Frau trinkt regelmäßig Sennesblättertee gegen ihre Verstopfung. Der scheint plötzlich gut zu wirken. Auf Durchfall und Erbrechen folgt allerdings eine Hyponatriämie. Nach deren Korrektur kommt es plötzlich zu progredienten Kognitions- und Verhaltensstörungen.

Schutz der Synapsen bei Alzheimer

29.05.2024 Morbus Alzheimer Nachrichten

Mit einem Neurotrophin-Rezeptor-Modulator lässt sich möglicherweise eine bestehende Alzheimerdemenz etwas abschwächen: Erste Phase-2-Daten deuten auf einen verbesserten Synapsenschutz.

Hörschwäche erhöht Demenzrisiko unabhängig von Beta-Amyloid

29.05.2024 Hörstörungen Nachrichten

Hört jemand im Alter schlecht, nimmt das Hirn- und Hippocampusvolumen besonders schnell ab, was auch mit einem beschleunigten kognitiven Abbau einhergeht. Und diese Prozesse scheinen sich unabhängig von der Amyloidablagerung zu ereignen.