Erschienen in:
01.12.2006 | Originalien
Abduktorennahtversagen und Nervenschädigung beim transglutealen Zugang zur Hüfte
Gründe und Lösungsansätze für einen weniger invasiven Gelenksersatz
verfasst von:
T. Stähelin
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 12/2006
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Zusammenfassung
Hintergrund
Trochanterschmerzen und Hinken aufgrund einer Abduktoreninsuffizienz sind kaum behandelbare Probleme, die gelegentlich nach lateralem Zugang zur Hüfttotalprothesenimplantation auftreten. Sie können die Folge eines geschädigten inferioren Astes des N. gluteus superior und/oder einer Dehiszenz genähter Abduktoren sein.
Material und Methoden
Diese Komplikationen lassen sich auf die Unterbrechung eines voluminösen Abduktorenpakets am Trochanter, die zur konfliktfreien Bearbeitung des Femurschafts und Implantation eines geraden Prothesenschafts mit dem Bein in der klassischen Viererposition unvermeidbar ist, zurückführen. Sie können beim lateralen Zugang nur vermieden werden, indem eine Technik gewählt wird, die ohne diese die Hüfte in Flexion zwingende Viererposition auskommt. Dies gelingt mit geringem Ablösen anteriorer Abduktorenteile nach Watson-Jones und der Präparation des Femurschafts in Hüftextension, letzteres wie von Röttinger beschrieben.
Ergebnisse
Im Vergleich zur Verdrängungstechnik nach Röttinger, die ohne Ablösen der Abduktoren auskommt, verringert die Technik mit geringem Ablösen den Zug an den Abduktoren und reduziert die Nervenverletzungsgefahr im Abduktor-Tensor-Intervall.
Schlussfolgerung
Welche Technik letztlich auch immer gewählt wird, entscheidend ist, dass bei einem Zugang zum Hüftgelenk über eine anteriore Kapsulotomie mit Verdrängung der Abduktoren nach posterior die Bearbeitung des Femurschafts in Extension erfolgt.