Zusammenfassung
Suchtmittel sind primär meist pflanzlicher Natur, und sie sind sicher älter als die Menschheit. Es sind pharmakologisch wirksame Substanzen, und sie folgen damit natürlich auch den anerkannten pharmakologischen Regeln. Tausende von Jahren wurden sie von der Menschheit verwendet, und man behandelte mit Suchtmitteln die verschiedensten Erkrankungen. Schon seit mehr als 2000 Jahren weiß man, dass man mittels Rauch (Feuer- oder Tabakrauch) und auch mit Alkohol Krankheitserreger vertreiben kann. Noch vor 150 Jahren führte auch in Europa kontaminiertes Wasser häufig zu schweren körperlichen Beschwerden (auch mit Todesfolge). Diese gesundheitsschädigenden Wirkungen konnten beim Alkoholkonsum von Getränken, die nur einen niederen Alkoholgehalt hatten, in keiner Weise beobachtet werden. Alkohol wird nach wie vor als Desinfektionsmittel verwendet, und Schamanen am oberen Amazonas verwenden den Rauch von Tabak auch heute noch, um Krankheitserreger wegzublasen. Die psychopharmakologischen Auswirkungen von Alkohol waren immer schon bekannt, und es gab in praktisch allen Kulturen klare Regeln, in welcher Dosierung und zu welchen Zeitpunkten oder Gelegenheiten Alkohol und Tabak konsumiert werden durften, ja sogar genossen werden sollten (Rituale bei den Indianern [z. B. Friedenspfeife] oder vorgeschriebene Trinkgelage in der mexikanischen Kultur). Wenn man sich an dieseRituale nicht gehalten hat, waren Alkohol- und Tabakkonsum allerdings auch immer mit schwersten Strafen bis zur Todesstrafe verbunden.