Erschienen in:
05.08.2015 | Industrieforum
ADHS: Erfahrungen mit der Second-line-Therapie
verfasst von:
Dr. Marion Hofmann-Aßmus
Erschienen in:
DNP – Die Neurologie & Psychiatrie
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Ausgabe 7-8/2015
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Auszug
_ Bis zu 84 % der ADHS-Patienten reagierten auf eine Behandlung mit Methylphenidat (MPH, z. B. Medikinet® retard) im Rahmen der multimodalen Therapie mit deutlicher Symptomverminderung. Erweisen sich die Symptome jedoch — trotz Ausschöpfung der First-Line-Therapie mit MPH bis zur maximal zulässigen Tagesdosis — als nicht ausreichend kontrollierbar, kann ein Therapieversuch mit Dexamfetamin durchgeführt werden. Dexamfetaminsulfat (Attentin®) ist seit 2011 für Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 17 Jahren als Second-line-Therapie bei der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) zugelassen. Eine Umstellung von MPH auf Dexamfetamin führt in diesen Fällen oft zu sehr guten Ergebnissen, berichteten die Anwender verschiedener Fachrichtungen (Neurologen, Psychiater, Pädiater) auf einem Praxisworkshop. Erfolgreich war der Versuch mit Dexamfetamin etwa bei Patienten mit Impulsdurchbrüchen in Konfliktsituationen oder bei depressiven Symptomen unter MPH. Anstelle der depressiven Symptomatik wurde eine deutlich positivere Grundeinstellung beobachtet. Auch Symptome wie Konzentrationsschwäche oder Hyperaktivität verbesserten sich häufig nach der Umstellung. „Die Behandlung mit Amfetaminen erhöht die Wahrscheinlichkeit, die Kernsymptomatik in den Griff zu bekommen“, erklärte Dr. Henrik Uebel von Sandersleben, Göttingen. …