Erschienen in:
09.08.2019 | Adipositas | Übersichten
Neues zur Pathophysiologie schlafbezogener Atmungsstörungen
verfasst von:
S. D. Herkenrath, W. J. Randerath
Erschienen in:
Somnologie
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Ausgabe 3/2019
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Zusammenfassung
Schlafbezogene Atmungsstörungen umfassen die obstruktive und zentrale Schlafapnoe sowie schlafbezogene Hypoventilationssyndrome. Zugrundeliegende pathophysiologische Charakteristika dieser Krankheitsbilder weisen essenzielle Unterschiede auf. Während bei der obstruktiven Schlafapnoe der obere Atemwegskollaps im Vordergrund steht, basiert die zentrale Schlafapnoe vor allem auf einer fehlerhaften Regulation der Ventilation. Eine erhöhte atemmechanische Last und/oder eine fehlerhafte neuronale Signalübertragung/Muskeldystrophie prädisponieren für das Auftreten einer (schlafbezogenen) Hypoventilation. Im Regelfall definieren wir bei Patienten eine dieser Entitäten auf Basis polysomnografischer und kapnometrischer Charakteristika, nicht selten finden wir jedoch eine Koexistenz verschiedener pathophysiologischer Aspekte. Dies trifft insbesondere auf den multimorbiden älteren Patienten zu. Um Krankheitsbilder klar zu definieren und suffiziente Therapiekonzepte zu entwickeln, ist eine differenzierte Betrachtung jedweder zugrundeliegenden Störung essenziell. Nur der integrative Therapieansatz orientiert an der zugrundeliegenden Pathophysiologie supprimiert die schlafbezogene Atmungsstörung effektiv und sichert eine langfristige Therapieadhärenz. Der vorliegende Artikel beschreibt aktuelle pathophysiologische Konzepte schlafbezogener Atmungsstörungen und soll dabei helfen, integrative Therapiestrategien orientiert an der Pathophysiologie zu entwickeln.