Erschienen in:
11.07.2015 | Panorama
Eigene Praxis
Ärztinnen verdienen deutlich weniger
verfasst von:
Rebekka Höhl
Erschienen in:
gynäkologie + geburtshilfe
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Ausgabe 4/2015
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Auszug
_ Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) hat in seinem aktuellen Praxis-Panel ermittelt, dass nicht nur angestellte, sondern auch selbstständig tätige Ärztinnen beim Einkommen ihren männlichen Kollegen hinterherhinken. Während die Praxisinhaber über alle Fachgruppen hinweg in der Erhebungswelle 2013 (Basis: Praxisdaten von 2009–2011) einen Jahresüberschuss von im Schnitt 168.800 € erwirtschafteten, blieben ihren Kolleginnen nur 104.600 €. Dabei sind die Unterschiede innerhalb der einzelnen Fachgruppen größtenteils zwar geringer, aber auf einen gleich hohen oder höheren Jahresüberschuss kommen niedergelassene Ärztinnen in keinem Fachgebiet. Bei den Hausärzten beträgt die Differenz zwischen Praxisinhaber (162.600 €) und -inhaberin (119.900 €) beim Jahresüberschuss 42.700 €. Jedoch zeigt sich, dass Ärztinnen über alle Fachbereiche hinweg mit 2.116 Stunden eine geringere Jahresarbeitszeit hatten als ihre Kollegen mit 2.520 Stunden. Entsprechend lag auch der Jahresüberschuss je Inhaberstunde bei Ärzten höher (66,97 € ) als bei Ärztinnen (49,47 €). Zum Teil mag der Unterschied daran liegen, dass Ärztinnen mehr Zeit für ihre Patienten aufwenden und weniger Patienten behandeln. Sie kommen auf 38,3 Minuten je Patient und 763 Patienten, Ärzte nur auf 31,1 Minuten, aber 1.138 Patienten. Zudem behandeln Praxisinhaberinnen (Ausnahme: fachärztlicher Bereich I mit Augenheilkunde, Gynäkologie und Dermatologie) weniger Privatpatienten und sind stärker von GKV-Honoraren abhängig. Doch auch hier liegen ihre Einnahmen je GKV-Patient (56,08 €) unter denen der Praxisinhaber (60,58 €). Das Zi vermutet, dass Praxisinhaber mehr Leistungen je Fall abrechnen. Denn beim Aufwand je GKV-Patient liegen die Ärztinnen (29,99 €) deutlich unter den Ärzten (35,66 €). …