Erschienen in:
01.04.2013 | Leitthema
Akne und Ernährung
verfasst von:
Prof. Dr. B.C. Melnik
Erschienen in:
Die Dermatologie
|
Ausgabe 4/2013
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Zusammenfassung
In industrialisierten Ländern tritt Akne als eine epidemische Zivilisationskrankheit des Talgdrüsenfollikels Jugendlicher und junger Erwachsener auf, assoziiert mit erhöhtem Body-Mass-Index und Insulinresistenz. „Westlicher“ Ernährungsstil, gekennzeichnet durch hohe glykämische Last und vermehrten Konsum insulinotroper Milcheiweiße, spielt in der Pathogenese der Akne eine bedeutende Rolle. Nahrungsinduzierte metabolische Signale werden auf zellulärer Ebene durch den metabolischen Transkriptionsfaktor FoxO1 detektiert und durch die Kinase mTORC1 integriert. mTORC1, der zelluläre Hauptregulator der Protein- und Lipidbiosynthese, des Zellwachstums und der Zellproliferation, wird durch Insulin und IGF-1 sowie verzweigtkettige essenzielle Aminosäuren, vor allem Leucin, aktiviert. Das Verständnis der Signaltransduktion westlicher Nahrung mit überhöhter mTORC1-Aktivität begründet die diätetische Aknetherapie mit Verminderung der glykämischen Last und übermäßigen Milcheiweißkonsums. Geeignet zur Abschwächung überhöhter mTORC1-Aktivität ist eine paläolithisch betonte Ernährung mit reduziertem Konsum von Zucker, hyperglykämischen Getreiden, Milch und Milchprodukten, jedoch erhöhtem Konsum von Gemüse und Fisch.