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Erschienen in: Trauma und Berufskrankheit 1/2015

01.03.2015 | Übersichten

Aktuelle Aspekte der Vorfußchirurgie

verfasst von: Dr. Dr. M. Gabel

Erschienen in: Trauma und Berufskrankheit | Sonderheft 1/2015

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Zusammenfassung

Hintergrund

Vorfußprobleme sind weit verbreitet. Zur Identifikation der zugrunde liegenden Ursache dienen Anamnese und klinische Untersuchung, bei Bedarf auch apparative Techniken.

Hallux valgus

Bei seiner Entstehung spielen äußere Einflüsse eine entscheidende Rolle. Präventiv wirken in den Alltag integrierte Übungen der Propriozeption und der intrinsischen Muskulatur. Bei entsprechender Compliance können konservative Maßnahmen sehr erfolgreich sein, bei schwerem Leidensdruck und entsprechenden Beschwerden ist eine operative Therapie indiziert.

Hallux rigidus

In frühen Stadien sind eine symptomatische antientzündliche und schmerzlindernde Therapie sowie eine vordere Abrollhilfe mit Sohlenteilversteifung effektiv. Bei entsprechendem Leidensdruck und Versagen der konservativen Therapie kommen die Cheilektomie, evtl. auch eine extendierende Osteotomie am Grundglied in Betracht. Beim fortgeschrittenen Verschleiß des Knorpels kann nicht mehr gelenkerhaltend operiert werden.

Weitere Störungen

Fehlstellungen der Kleinzehen – Hammer-, Krallen- und Klauenzehen – werden ebenfalls primär konservativ behandelt. Bei schweren Fällen ist eine operative Versteifung indiziert. Die Therapie der Metatarsalgie hängt von ihrer Ursache ab. Beim Morton-Neurom können Injektionen einer Lokalanästhetikum-Kortison-Mischung effektiv sein. Bei nicht erfolgreichen konservativen Maßnahmen und weiterhin bestehenden, die Lebensqualität beeinträchtigenden Beschwerden können die operative Neurolyse oder Exstirpation des Neuroms angeboten werden.

Empfehlungen nach Vorfußoperationen

Zur Vorbeugung von Schwellungen und Förderung der Wundheilung werden Schonung und Hochlagerung empfohlen, bei stärkerer und länger andauernder Schwellung ist eine Lymphdrainage anzuraten. In der Regel erfolgt eine Teilbelastung im flachen Vorfußentlastungsschuh mit leichter Vorfußrolle über 4 bis 6 Wochen, die Vollbelastung wird nach einer Röntgenkontrolle freigegeben. Eine entscheidende Rolle spielen tägliche selbstständige Übungen, Physiotherapie ist grundsätzlich empfehlenswert. Zudem sind eine gute Beratung bezüglich geeigneten Schuhwerks und ggf. auch einer Fußbettung unverzichtbar, da die Neigung des Fußes zu neuerlichen Fehlstellungen weiterhin besteht.
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Metadaten
Titel
Aktuelle Aspekte der Vorfußchirurgie
verfasst von
Dr. Dr. M. Gabel
Publikationsdatum
01.03.2015
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Trauma und Berufskrankheit / Ausgabe Sonderheft 1/2015
Print ISSN: 1436-6274
Elektronische ISSN: 1436-6282
DOI
https://doi.org/10.1007/s10039-013-2026-6

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