Erschienen in:
05.03.2024 | Akutes Nierenversagen | Leitthema
Früher erkennen: Prädiktoren und Alerts bei AKI
verfasst von:
PD Dr. med. Heiko Schenk, Prof. Dr. med. Kai M. Schmidt-Ott
Erschienen in:
Die Nephrologie
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Ausgabe 3/2024
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Zusammenfassung
Die Basis für eine frühzeitige Behandlung eines akuten Nierenversagens („acute kidney injury“, AKI) ist dessen Früherkennung im klinischen Alltag. In den letzten Jahren wurde eine Reihe innovativer Ansätze entwickelt, die das Ziel verfolgen, ein AKI früher und effektiver zu behandeln sowie die damit verbundene erhebliche Morbidität und Mortalität zu senken. So wurden einerseits computerbasierte Algorithmen zur AKI-Früherkennung entwickelt, basierend auf vorhandenen klinischen Daten wie den zeitlichen Verläufen der Serumkreatininwerte. Diese Algorithmen wurden an E(„electronic“)-Alert-Systeme gekoppelt, die z. B. über Krankenhausinformationssysteme die Behandelnden informieren bzw. Maßnahmenpakete triggern. Andererseits wurde eine Reihe neuer Blut- oder Urinbiomarker (z. B. TIMP[„tissue inhibitor of metalloproteinases“]-2, IGFBP[„insulin-like growth factor binding protein“]-7, KIM[„kidney injury molecule“]-1 oder NGAL [„neutrophil gelatinase-associated lipocalin“]) identifiziert, die ein AKI noch vor den Änderungen der Kreatinindynamik detektieren können. Hier fassen wir den gegenwärtigen Stand zu diesen neuartigen AKI-Früherkennungs-Ansätzen zusammen. Wir gehen dabei auch auf die Herausforderungen einer optimalen Implementierung und Integration solcher Methoden in den klinischen Behandlungsalltag ein und erläutern die wissenschaftliche Evidenz in Bezug auf deren Wirksamkeit und Sicherheit.