Skip to main content
Erschienen in: Die Nephrologie 3/2022

22.12.2021 | Akutes Nierenversagen | Leitthema

Akutes Nierenversagen im Früh- und Neugeborenenalter

verfasst von: Anna Weber, Melanie Zeiher, PD Dr. med. Sandra Habbig

Erschienen in: Die Nephrologie | Ausgabe 3/2022

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Zusammenfassung

Hintergrund

Zahlreiche exzellente Studien der letzten Jahre haben sich mit dem akuten Nierenversagen („acute kidney injury“, AKI) im Neonatalalter beschäftigt.

Ziel der Arbeit

Diese Arbeit soll einen Überblick über die aktuelle Studienlage zum AKI bei Früh- und Neugeborenen geben. Insbesondere sollen Daten zur Inzidenz, zu den Risikofaktoren, den möglichen Therapieformen und zur Bedeutung der Erkrankung über das Neugeborenenalter hinaus gegeben werden.

Material und Methoden

Literaturrecherche in Pubmed mit besonderer Berücksichtigung von aktuellen Therapieempfehlungen und Leitlinien.

Ergebnisse

Ebenso wie in anderen Altersgruppen ist auch bei Früh- und Neugeborenen das AKI insbesondere während der intensivmedizinischen Behandlung häufig und gilt als unabhängiger Risikofaktor für eine erhöhte Mortalität und längere Krankenhausaufenthaltsdauer. Hierbei konnten unterschiedliche Risikofaktoren für ein frühes (innerhalb der ersten 7 Lebenstage) und spätes Nierenversagen beschrieben werden. Neben der Vermeidung nephrotoxischer Medikation konnte insbesondere die Gabe von Koffeinzitrat bei Frühgeborenen als effektiver protektiver Faktor identifiziert werden.

Diskussion

Der wissenschaftliche Fokus auf das AKI bei Neugeborenen konnte nicht nur Risikofaktoren und protektive Faktoren identifizieren, sondern insbesondere auch die Aufmerksamkeit für dieses Krankheitsbild steigern. Weitere Langzeitstudien werden zeigen, inwieweit sich durch ein AKI postnatal das Risiko einer chronischen Nierenerkrankung im Erwachsenalter erhöht. Diese Assoziation ist für die Frühgeburtlichkeit per se, aber auch für weitere perinatale Risikofaktoren bereits bekannt und wird als renale Programmierung bezeichnet.
Literatur
27.
Zurück zum Zitat Stoops C, Boohaker L, Sims B et al (2019) The association of Intraventricular hemorrhage and acute kidney injury in premature infants from the assessment of the worldwide acute kidney injury epidemiology in neonates (AWAKEN) study. Neonatology 116:321–330. https://doi.org/10.1159/000501708CrossRefPubMed Stoops C, Boohaker L, Sims B et al (2019) The association of Intraventricular hemorrhage and acute kidney injury in premature infants from the assessment of the worldwide acute kidney injury epidemiology in neonates (AWAKEN) study. Neonatology 116:321–330. https://​doi.​org/​10.​1159/​000501708CrossRefPubMed
Metadaten
Titel
Akutes Nierenversagen im Früh- und Neugeborenenalter
verfasst von
Anna Weber
Melanie Zeiher
PD Dr. med. Sandra Habbig
Publikationsdatum
22.12.2021
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Nephrologie / Ausgabe 3/2022
Print ISSN: 2731-7463
Elektronische ISSN: 2731-7471
DOI
https://doi.org/10.1007/s11560-021-00555-6

Weitere Artikel der Ausgabe 3/2022

Die Nephrologie 3/2022 Zur Ausgabe

Mitteilungen des BDI

Mitteilungen des BDI

Leitlinien kompakt für die Innere Medizin

Mit medbee Pocketcards sicher entscheiden.

Seit 2022 gehört die medbee GmbH zum Springer Medizin Verlag

„Jeder Fall von plötzlichem Tod muss obduziert werden!“

17.05.2024 Plötzlicher Herztod Nachrichten

Ein signifikanter Anteil der Fälle von plötzlichem Herztod ist genetisch bedingt. Um ihre Verwandten vor diesem Schicksal zu bewahren, sollten jüngere Personen, die plötzlich unerwartet versterben, ausnahmslos einer Autopsie unterzogen werden.

Hirnblutung unter DOAK und VKA ähnlich bedrohlich

17.05.2024 Direkte orale Antikoagulanzien Nachrichten

Kommt es zu einer nichttraumatischen Hirnblutung, spielt es keine große Rolle, ob die Betroffenen zuvor direkt wirksame orale Antikoagulanzien oder Marcumar bekommen haben: Die Prognose ist ähnlich schlecht.

Schlechtere Vorhofflimmern-Prognose bei kleinem linken Ventrikel

17.05.2024 Vorhofflimmern Nachrichten

Nicht nur ein vergrößerter, sondern auch ein kleiner linker Ventrikel ist bei Vorhofflimmern mit einer erhöhten Komplikationsrate assoziiert. Der Zusammenhang besteht nach Daten aus China unabhängig von anderen Risikofaktoren.

Semaglutid bei Herzinsuffizienz: Wie erklärt sich die Wirksamkeit?

17.05.2024 Herzinsuffizienz Nachrichten

Bei adipösen Patienten mit Herzinsuffizienz des HFpEF-Phänotyps ist Semaglutid von symptomatischem Nutzen. Resultiert dieser Benefit allein aus der Gewichtsreduktion oder auch aus spezifischen Effekten auf die Herzinsuffizienz-Pathogenese? Eine neue Analyse gibt Aufschluss.

Update Innere Medizin

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.