Erschienen in:
01.06.2007 | Kasuistiken
AnaConDa® als Ultima-Ratio-Therapie
Fallbericht einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung
verfasst von:
Dr. E.A. Nickel, I. Benken, U. Bartels, W.G. Voelckel, M. Quintel
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 6/2007
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Zusammenfassung
Die Behandlung von Patienten mit einer dekompensierten chronisch obstruktiven Lungenerkrankung („chronic obstructive pulmonary disease“, COPD), die auf bronchodilatatorische Pharmakotherapie nicht mehr anspricht, ist eine Herausforderung an die Intensivmedizin. Eine Anwendung von Inhalationsanästhetika kann in diesen Fällen manchmal die noch einzig mögliche Behandlungsoption darstellen. Es wird von einer 65-jährigen Patientin mit einer infektexazerbierten COPD berichtet, bei der eine suffiziente Ventilation trotz umfassender pharmakologischer Intervention unmöglich war. Für die Durchführung einer Inhalationsanästhesie auf der Intensivstation wurde das „Anaesthetic Conserving Device“ (ACD, AnaConDa®) verwendet, das die Verdampfung und die Beimischung eines volatilen Anästhetikums an einem Intensivrespirator einfach und sicher möglich macht. Durch die besondere Technik des AnaConDa® wird aus dem halb offenen Intensivrespirator ein de facto halb geschlossenes Beatmungsgerät. Nach einer 48-stündigen Anwendung von Halothan verbesserte sich die stark eingeschränkte pulmonale Compliance der Patientin signifikant, sodass bei dann problemloser CO2-Elimination trotz Absetzen des Halothans auf eine nichtinvasive Beatmung umgestellt werden konnte und sich der Zustand der Patientin weiter stabilisierte. Nach abschließender chirurgischer Sanierung eines Infektherdes konnte die Patientin nach 78-tägigem Intensivaufenthalt in die Rehabilitation entlassen werden.