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2018 | OriginalPaper | Buchkapitel

50. Anästhesie in der Geburtshilfe

verfasst von : Peter Kranke, Wolfram Wilhelm

Erschienen in: Praxis der Anästhesiologie

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Zusammenfassung

Die physiologischen Veränderungen während der Schwangerschaft sind die Grundvoraussetzung zur Aufrechterhaltung und erfolgreichen Beendigung einer Schwangerschaft und werden in diesem Kapitel ebenso erörtert, wie die Besonderheiten der geburtshilflichen Pharmakotherapie. Das anästhesiologische Vorgehen bei einer normalen Geburt sowie der Sectio wird beschrieben. Fokus liegt auch auf geburtshilflichen Sondersituationen, wie z. B. Lageanomalien oder dem HELLP-Syndrom. Zudem werden anästhesiologische Besonderheiten der Schwangerschaft und Stillperiode auch bei nichtgeburtshilflichen Eingriffen beschrieben.
Fußnoten
1
Pinozytose = Aufnahme von Vesikeln mit Flüssigkeit in die Zelle. Die Flüssigkeit kann gelöste Substanzen enthalten, z. B. Immunglobuline.
 
2
CSE ist die Abkürzung für »combined spinal epidural« – gemeint ist meist die kombinierte Spinal-Peridural-Anästhesie. Daher wird hier zur Abgrenzung der Begriff CSE-Analgesie verwendet, also die kombinierte Spinal-Peridural-Analgesie.
 
3
Lock-Out-Zeit = Zeitspanne, in der der Patient keinen weiteren Bolus (hier Fentanylbolus) erhält, auch wenn er ihn von der PCA-Pumpe anfordert. Dies soll eine Überdosierung verhindern.
 
4
Diese »Routine«-Maximaldosis von 40 µg Remifentanil pro Bolus gilt auch für extrem adipöse Schwangere, da Remifentanil nach fettfreier Körpermasse (lean body mass, LBM) dosiert werden soll.
 
5
»Sufentanil epidural« ist offiziell nur für die epidurale, nicht aber für die spinale Anwendung zugelassen. In der klinischen Praxis wird »Sufentanil epidural« aber national und international vielfach intrathekal gegeben und sein intrathekaler Einsatz auch in vielen Übersichtsarbeiten beschrieben, sodass die spinale Gabe von »Sufentanil epidural« nicht zu beanstanden ist. Die jeweilige Fachinformation ist zu beachten! Manche Autoren konstatieren, dass die Patientin vorher darüber aufzuklären sei.
 
6
Trophoblast = äußere Zellschicht der Keimblase, die diese mit dem Endometrium der Gebärmutterwand verbindet
 
7
Bei der Placenta praevia liegt die Plazenta im Bereich des Muttermunds, je nach Ausprägung wird dies als Placenta praevia marginalis, partialis oder totalis bezeichnet. Es kann durch den Geburtsvorgang zu schweren Blutungen kommen, bei der Placenta praevia totalis ist eine vaginale Geburt unmöglich.
 
8
Die sog. Placenta accreta ist besonders stark mit dem Uterusmyometrium verwachsen, sodass bei der Nachgeburt Plazentareste verbleiben und stark bluten können. Sind die Verwachsungen noch intensiver, so spricht man von Placenta increta oder – noch schlimmer – von Placenta percreta.
 
Literatur
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Zurück zum Zitat Van Aken H, Biermann E, Bremerich D, Kessler P (2016) Zur Frage der postoperativen Überwachung von Kaiserschnittpatientinnen. Gemeinsame Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG), der Arbeitsgemeinschaft Medizinrecht (AG MedR), der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) und des Berufsverbandes Deutscher Anästhesisten (BDA). Anästh Intensivmed 57: 47–50 Van Aken H, Biermann E, Bremerich D, Kessler P (2016) Zur Frage der postoperativen Überwachung von Kaiserschnittpatientinnen. Gemeinsame Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG), der Arbeitsgemeinschaft Medizinrecht (AG MedR), der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) und des Berufsverbandes Deutscher Anästhesisten (BDA). Anästh Intensivmed 57: 47–50
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Zurück zum Zitat www.dgai.de/publikationen/vereinbarungen: Internetseite der DGAI mit Links zu den Vereinbarungen mit anderen Fachgebieten, u. a. »Vereinbarung über die Zusammenarbeit in der operativen Gynäkologie und in der Geburtshilfe«, »Mindestanforderungen an prozessuale, strukturelle und organisatorische Voraussetzungen für geburtshilfliche Abteilungen der Grund- und Regelversorgung« sowie »Durchführung von Analgesie- und Anästhesieverfahren in der Geburtshilfe« www.​dgai.​de/​publikationen/​vereinbarungen:​ Internetseite der DGAI mit Links zu den Vereinbarungen mit anderen Fachgebieten, u. a. »Vereinbarung über die Zusammenarbeit in der operativen Gynäkologie und in der Geburtshilfe«, »Mindestanforderungen an prozessuale, strukturelle und organisatorische Voraussetzungen für geburtshilfliche Abteilungen der Grund- und Regelversorgung« sowie »Durchführung von Analgesie- und Anästhesieverfahren in der Geburtshilfe«
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Zurück zum Zitat www.openanesthesia.org: OpenAnesthesia ist eine von der International Anesthesia Research Society unterstützte multimediale Internetplattform, die zu verschiedenen Aspekten der anästhesiologischen Fort- und Weiterbildung Material bereitstellt, u. a. eine Rubrik zur geburtshilflichen Anästhesie www.​openanesthesia.​org:​ OpenAnesthesia ist eine von der International Anesthesia Research Society unterstützte multimediale Internetplattform, die zu verschiedenen Aspekten der anästhesiologischen Fort- und Weiterbildung Material bereitstellt, u. a. eine Rubrik zur geburtshilflichen Anästhesie
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Metadaten
Titel
Anästhesie in der Geburtshilfe
verfasst von
Peter Kranke
Wolfram Wilhelm
Copyright-Jahr
2018
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-54568-3_50

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