Erschienen in:
01.06.2012 | Hauptbeiträge
Anerkennungs- und Missachtungsprozesse im Sportunterricht
Die Bedeutung von Machtquellen für die Gestaltung sozialer Peer-Beziehungen
verfasst von:
Dr. Elke Grimminger
Erschienen in:
German Journal of Exercise and Sport Research
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Ausgabe 2/2012
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Zusammenfassung
Dieser Beitrag fokussiert einen Ausschnitt aus einem umfassenden Forschungsprojekt zu Anerkennungs- und Missachtungsprozessen unter Schüler/innen im Sportunterricht. Über ein multimethodisches Untersuchungsdesign (Videoaufnahmen, Soziogramme, Video-stimulated-recall-Interviews, Rating der motorischen Leistungsfähigkeit der Schüler/innen durch Sportlehrkräfte) wurde die Komplexität und Kontextualität von Schüler/inneninteraktionen im Sportunterricht erfasst. Eine systematische Datentriangulation deckte unterschiedliche Sportunterrichtskontexte auf, in denen Schüler/innen über unterschiedliche Strategien Anerkennung und Missachtung vermitteln. Dieser Beitrag stellt Ergebnisse aus einem dieser Kontexte dar: Schüler/innen erhalten von der Sportlehrkraft die Aufgabe, Übungs-, Lern- oder Spielprozesse eigenständig zu gestalten. Schüler/innen rekurrieren in diesen Situationen auf unterschiedliche Machtquellen: „Situative Kontrolle über Ressourcen“, „Sportliche Leistungsfähigkeit und/oder soziometrische Position“, „Gegenseitige Freundschaft“ und „Image einer ‚Machtperson‘“. Die soziale Ordnung der Klasse wird dabei in Form von Anerkennungs- und Missachtungsverhältnissen sichtbar konstruiert.