Erschienen in:
01.09.2012 | Leitthema
Ansprüche des Nephrologen an den guten Dialysezugang
verfasst von:
PD Dr. U. Ott, H. Sperschneider
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 9/2012
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Zusammenfassung
Der Gefäßzugang ist die Lebensader des Hämodialysepatienten. Die frühzeitige Anlage einer arteriovenösen (AV-)Fistel zwischen A. radialis und V. cephalica oder der A. brachialis und der V. cephalica oder V. basilica ermöglicht die Entwicklung einer funktionierenden AV-Fistel mit Beginn der Hämodialyse. Dieser Zugang ist am sichersten hinsichtlich der Entwicklung von Infektionen und vital bedrohlicher Komplikationen für Patienten, die zu diesem Zeitpunkt eine hohe Mortalität aufweisen. Bei Patienten mit Arteriosklerose oder Diabetes mellitus ist häufig bereits initial die Anlage einer Oberarmfistel erforderlich. Alternative Zugänge sind Prothesenshunts oder getunnelte zentralvenöse Katheter, die hinsichtlich des Infektionsrisikos ungünstiger sind. Häufige Komplikationen im Verlauf sind Shuntthrombosen, Stenosen, Aneurysmata sowie ein „Steal-Phänomen“. Das Dialysepersonal muss geschult sein, um diese Komplikationen rechtzeitig zu erkennen. Anschließend ist eine zeitnahe gefäßchirurgische Intervention wünschenswert, um den Shunt zu erhalten. Bei zahlreichen Patienten werden durch die lange Dialysezeit komplexe Shuntoperationen erforderlich. Dem Dialyseteam hilft dann zur richtigen Pflege eine Shuntskizze. Die enge Zusammenarbeit des Dialyseteams mit Gefäßchirurgen und interventionell tätigen Radiologen ist für die Prognose des Patienten entscheidend.