Erschienen in:
28.02.2017 | Antihormontherapie | Leitthema
Antihormonelle Therapie beim Prostatakarzinom
Nebenwirkungen
verfasst von:
C. H. Ohlmann, P. Thelen
Erschienen in:
Die Urologie
|
Ausgabe 4/2017
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Zusammenfassung
Die Androgenentzugstherapie stellt weiterhin den Standard in der Therapie des Prostatakarzinoms dar, sowohl als primärer Androgenentzug als auch mit sekundären antihormonellen Therapien wie Abirateron und Enzalutamid. Vor allem die klinisch häufig nicht evidenten Nebenwirkungen auf verschiedene Stoffwechselvorgänge sowie kardiovaskuläre Komplikationen und Auswirkungen auf die Psyche der Patienten werden im klinischen Alltag häufig nicht ausreichend beachtet. Ein aktives Monitoring dieser Nebenwirkungen ist daher unerlässlich, um eine Prävention und frühzeitige Therapie der Nebenwirkungen zu ermöglichen. Darüber hinaus wird der Erfolg einer Androgenentzugstherapie durch primäre und sekundäre Resistenzmechanismen limitiert. Die zugrunde liegenden molekularen Mechanismen (z. B. die Spleißvarianten des Androgenrezeptors) sind im Gegensatz zu Mutationen jedoch reversibel und näher betrachtet Ausdruck der Effektivität der aktuell durchgeführten Therapie. Daher sollte es möglich sein, durch einen geschickten zeitlichen Einsatz der Androgenentzugstherapie bzw. einer sog. bipolaren Androgentherapie, eine Reversion der Resistenzmechanismen herbeizuführen und somit die Tumorzellen erneut gegenüber einer Androgenentzugstherapie zu sensibilisieren.