Erschienen in:
01.11.2009 | Allgemeinanästhesie
Antiinflammatorische Effekte von Pentoxifyllin
Bedeutung bei herzchirurgischen Eingriffen
verfasst von:
Dr. H.V. Groesdonk, M. Heringlake, H. Heinze
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 11/2009
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Zusammenfassung
Ursprünglich wurde Pentoxifyllin (PTX), ein Methylxanthinderivat zur rheologischen Therapie bei der „Schaufensterkrankheit“ aufgrund einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit oder bei ischämischen zerebrovaskulären Erkrankungen eingesetzt. Neuere Arbeiten weisen jedoch auf verschiedene antiinflammatorische Eigenschaften der Substanz hin, die PTX zu einer interessanten immunmodulatorischen Zusatzmedikation für die Versorgung von herzchirurgischen Patienten macht. Als unspezifischer Phosphodiesterasehemmer (PDE-I) greift PTX auf den unterschiedlichsten Ebenen in die inflammatorischen Signalkaskaden ein und ist dadurch in der Lage, die proinflammatorische Antwort auf verschiedenste Stimuli zu minimieren. Darüber hinaus zeigen mehrere kleine klinische Studien, dass PTX die entzündliche Antwort nach herzchirurgischen Eingriffen unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine (HLM) minimieren könnte und die prophylaktische Anwendung dieser Substanz möglicherweise die postoperative Funktion von gefährdeten Organen, wie Nieren und Leber, sowie die postoperative neurokognitive Funktion verbessern kann.