Erschienen in:
25.02.2016 | Arthrosen | Operative Techniken
Die Entfernung der proximalen Handwurzelreihe
verfasst von:
Dr. C. K. Spies, B. Hohendorff, L. P. Müller, W. F. Neiss, P. Hahn, F. Unglaub
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 3/2016
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Zusammenfassung
Operationsziel
Durch Entfernung der proximalen Handwurzelreihe („proximal row carpectomy“, PRC) werden destruierte Gelenkflächen und instabile Bandverbindungen ausgeschaltet, wodurch sich das Kopfbein mit seiner Gelenkfläche in der Fossa lunata einstellt und ein neues Gelenk bildet.
Indikationen
Mondbeinnekrose, karpaler Kollaps, Handgelenkempyem mit Destruktion der interkarpalen Bänder.
Kontraindikationen
Höhergradige Knorpelläsionen der Fossa lunata des Radius und des Kopfbeins, herabgesetzte Handgelenkkapselfestigkeit, rheumatoide Arthritis, neuromuskulär bedingte Dysbalancen des handgelenkübergreifenden Weichteilmantels.
Operationstechnik
Dorsaler Zugang zum Handgelenk. Eröffnen des 3. und 4. Strecksehnenfachs, Resektion und Verödung des Nervus interosseus posterior und Eröffnen der dorsalen Handgelenkkapsel unter Schonung der dorsalen Bandstrukturen. Darstellen der proximalen Handwurzelreihe und Beurteilung des Knorpels der Fossa lunata und des Kopfbeins. Mobilisation und Herauslösen des Mond-, Kahn- und Dreieckbeins und Überprüfung der Artikulation zwischen Kopfbein und Fossa lunata. Abschließend schichtweiser Wundverschluss, steriler Verband und Anlage einer radialumgreifenden Unterarmgipsschiene mit Daumengrundgliedeinschluss.
Weiterbehandlung
Ruhigstellung des Handgelenks in der Gipsschiene für 2 Wochen. Entfernung des Nahtmaterials 14 Tage postoperativ.
Ergebnisse
Die PRC ist ein komplikationsarmes Verfahren. Im Langzeitverlauf blieb eine zufriedenstellende Beweglichkeit und Griffkraft erhalten, sodass die Gebrauchsfähigkeit im Alltag nicht wesentlich eingeschränkt war. Die beobachtete Arthrose zwischen Kopfbein und Radius korrelierte nicht mit den guten klinischen Befunden.