Erschienen in:
09.06.2015 | Originalarbeit
Arthroskopische J-Span-Implantation bei knöchernem Glenoiddefekt
Klinische und radiologische Einjahresergebnisse
verfasst von:
Fabian Plachel, Dr. Philipp Heuberer, Jakob Schanda, Dr. Leo Pauzenberger, Dr. Bernhard Kriegleder, Dr. Werner Anderl
Erschienen in:
Obere Extremität
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Ausgabe 2/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Im Falle eines knöchernen Glenoiddefekts ist bei rezidivierender Instabilität des Schultergelenks die bloße Weichteilrekonstruktion (Bankart-Operation) nicht ausreichend. Unterschiedliche offene Techniken zur knöchernen Augmentation zeigen gute Langzeitresultate, arthoskopische Verfahren spiegeln diese in Kurzzeituntersuchungen wider. In der vorliegenden Arbeit werden die klinischen und radiologischen Ergebnisse 3 und 12 Monate nach arthroskopischer J-Span-Plastik vorgestellt.
Material und Methoden
Zehn konsekutiv aufgenommene Patienten (9 männlich, 1 weiblich, durchschnittliches Alter 29,1 Jahre) mit traumatischer, rezidivierender ventraler Schulterinstabilität mit knöchernem Glenoiddefekt wurden prospektiv präoperativ, 3 und 12 Monate postoperativ klinisch und radiologisch untersucht. Klinische Parameter waren der Constant-Score (CS), der Rowe-Score (RS) und der „subjective shoulder value“ (SSV), radiologisch wurde zu allen Untersuchungszeitpunkten ein Röntgen und eine Computertomographie des betroffenen Schultergelenks durchgeführt, wodurch das Ausmaß des knöchernen Defekts, die Kavität des Glenoids und die Remodellierung des Spans evaluiert werden konnten.
Ergebnisse
Mittlerer CS (69,40 ± 10,03 präoperativ) und mittlerer RS (57,70 ± 16,47 präoperativ) zeigten nach 12 Monaten statistisch signifikante Verbesserungen (94,20 ± 4,98 bzw. 96,35 ± 3,79). Sieben Patienten waren mit der Operation sehr, 3 ziemlich zufrieden (SSV). Der knöcherne Glenoiddefekt betrug präoperativ im Mittel 18,66 ± 4,40 % und war unmittelbar postoperativ mit 4,55 ± 3,40 % deutlich geringer. Durch die Remodellierung des Spans betrug der Defekt nach 12 Monaten 10,26 ± 3,47 %. Komplikationen traten während des Nachuntersuchungszeitraums nicht auf.
Schlussfolgerung
Die vorliegende Studie konnte erstmals zeigen, dass die arthroskopische Augmentation mittels J-Span bei rezidivierender Schulterinstabilität mit knöchernem Glenoiddefekt nach 12 Monaten klinisch und radiologisch gute Ergebnisse liefert.