Erschienen in:
01.09.2006 | Originalien
Atomoxetinbehandlung von Kindern und Jugendlichen mit ADHS
Klinische Fragen und Antworten
verfasst von:
Dr. K. Sevecke, R. W. Dittmann, G. Lehmkuhl, M. Döpfner
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 9/2006
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Zusammenfassung
Es wurde eine systematische Literaturanalyse der publizierten klinischen Studien sowie der Posterbeiträge über Atomoxetin durchgeführt, um so detailliert zur Pharmakologie, Wirksamkeit, Verträglichkeit, Wirkdauer, Einsetzbarkeit bei komorbiden Störungen, zum Vergleich von Atomoxetin mit Methylphenidat, zu unerwünschten (Langzeit-)Effekten und zur Langzeitwirkung Stellung nehmen zu können. Atomoxetin ist ein selektiver Noradrenalinwiederaufnahmehemmer und als erste Substanz, die nicht zur Gruppe der Stimulanzien gehört, für die Behandlung von ADHS bei Kindern und Jugendlichen zugelassen. Die Wirksamkeit ist in klinischen Studien an über 4000 Patienten erprobt worden. Atomoxetin erwies sich im Hinblick auf die Reduktion von Impulsivität, Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsstörung als überlegen im Vergleich zu Plazebo. Es gibt Hinweise auf eine ähnlich gute oder etwas geringere Wirksamkeit im Vergleich zu Methylphenidat. Im Regelfall wurde Atomoxetin gut vertragen. Die am häufigsten angegebenen Nebenwirkungen sind Verminderung des Appetits, Abdominalbeschwerden, Müdigkeit und Schwindel. Diese wurden als mild eingestuft und traten meist zu Therapiebeginn auf. Die vorliegenden Studienergebnisse zeigen, dass Atomoxetin eine viel versprechende Substanz zur Behandlung von ADHS bei Kindern und Jugendlichen ist.