Erschienen in:
01.03.2009 | Schwerpunkt
Autoimmunhepatitis
Diagnostik und Therapie
verfasst von:
Dr. A. Vogel, H. Mix
Erschienen in:
Die Gastroenterologie
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Ausgabe 2/2009
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Zusammenfassung
Die Autoimmunhepatitis (AIH) ist eine chronisch verlaufende Entzündung der Leber unklarer Genese. Verantwortlich für die Entstehung des Krankheitsbildes sind vermutlich äußere Faktoren, eine genetische Prädisposition und gestörte Immuntoleranzmechanismen. Charakterisiert ist das Krankheitsbild durch eine T-Zell-vermittelte Immunantwort gegenüber Leberantigenen mit fortschreitender Entzündungsreaktion, gefolgt von fibrotischen bis hin zu zirrhotischen Umbauprozessen. Symptome zu Krankheitsbeginn sind häufig unspezifisch. Gelegentlich bestehen Juckreiz, rechtsseitiger Oberbauchschmerz und/oder Arthralgien zu Beginn der Erkrankung. Die Varianz ist hoch – mit Verläufen ohne jegliche Symptome bis hin zu fulminantem Leberversagen. Die Diagnose der AIH stützt sich auf histologische Befunde, charakteristische klinische und laborchemische Befunde und die Gegenwart bestimmter Autoantikörper. Die Prävalenz der AIH in Europa liegt bei ca. 17 Erkrankten auf 100.000 Einwohner, die Inzidenz bei ca. 2 auf 100.000. Die Erkrankung betrifft sämtliche ethnische Gruppen und Altersstufen. Frauen haben ein größeres Risiko, an einer AIH zu erkranken (Ratio 3,6 zu 1). Die Mehrzahl der Patienten kann erfolgreich mit immunsuppressiven Ansätzen, insbesondere Kortikosteroiden und/oder Azathioprin therapiert werden. Jedoch verläuft die Erkrankung bei einer Minderheit der Patienten therapieresistent, so dass als Ultima Ratio eine orthotope Lebertransplantation in diesen Fällen die Therapie der Wahl darstellt.