Erschienen in:
01.11.2013 | Schwerpunkt
Barrett-Ösophagus
Indikatoren für die Karzinomentwicklung
verfasst von:
PD Dr. D.E. Aust, G.B. Baretton
Erschienen in:
Die Gastroenterologie
|
Ausgabe 6/2013
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Zusammenfassung
Der Barrett-Ösophagus (BÖ) als Komplikation einer chronischen gastroösophagealen Refluxerkrankung (GERD) stellt die präkanzeröse Kondition für das Adenokarzinom des distalen Ösophagus dar. Das sog. Barrett-Karzinom zeigt in der westlichen Hemisphäre eine deutliche Inzidenzsteigerung, die allerdings nicht ganz so dramatisch ist wie früher angenommen. Der wichtigste Risikofaktor für die Karzinomentstehung ist der Nachweis von dysplastischen Epithelveränderungen im BÖ, wobei neuerdings eine Subklassifizierung der Dysplasie in einen häufigeren adenomatösen („intestinalen“) und einen nichtadenomatösen („gastral-foveolären“) Typ etabliert wird. Goldstandard für die Dysplasiediagnose ist nach wie vor die HE-Färbung. Aktuelle Daten zeigen jedoch, dass bei Verwendung von endoskopischen Resektaten anstatt von Biopsien die Interobservervariabilität deutlich geringer ist als in Biopsieuntersuchungen. Aufgrund der weitreichenden klinischen Konsequenzen sollte obligat eine Zweitbeurteilung jeder Dysplasiediagnose erfolgen. Aus der Vielzahl der untersuchten Biomarker für ein erhöhtes Progressionsrisiko zum Karzinom haben sich bislang lediglich der durchflusszytometrisch bestimmte DNA-Gehalt und p53-Mutationen bzw. LOH von Chromosom 17p als konsistente Risikoprädiktoren in Phase-4-Studien erwiesen. Für die Etablierung weiterer, z. T. vielversprechender Marker sind prospektive klinische Studien erforderlich. Insgesamt erweisen sich dabei offenbar Markerpanels gegenüber Einzelmarkern als überlegen.