Erschienen in:
01.05.2004 | Phoniatrie und Pädaudiologie
Bedeutung der Stimmkonstitution für die Entstehung von Berufsdysphonien
verfasst von:
Priv.-Doz. Dr. B. Schneider, M. Cecon, G. Hanke, S. Wehner, W. Bigenzahn
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 5/2004
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Zusammenfassung
Berufsbedingte Stimmstörungen nehmen insbesondere im Lehrberuf seit Jahren nachweislich zu. Ziel der Studie war es zu untersuchen, ob eine konstitutionelle Stimmhypofunktion als Risikofaktor für eine Berufsdysphonie angesehen werden muss. Prospektiv wurden 15 Lehramtsstudentinnen mit normaler Stimmkonstitution und 18 mit konstitutionell kleiner Stimme hinsichtlich stimmlicher Merkmale in der Unterrichtssituation untersucht. Bereits nach 30-minütiger Unterrichtstätigkeit zeigten sich Unterschiede zwischen beiden Gruppen. Studentinnen mit konstitutioneller Hypofunktion tendierten zu erhöhten Sprechstimmlagen. Stimmphysiologisch wird eine Stimmerhöhung als Zeichen für eine Stimmermüdung gewertet, und die konstitutionelle Stimmhypofunktion ist als Risikofaktor für Berufsdysphonien zu bewerten. Vor Ergreifen eines Sprechberufes werden phoniatrisch-logopädische Stimmtauglichkeitsuntersuchungen empfohlen, um rechtzeitig vor Auftreten stimmlicher Beschwerden präventive Maßnahmen (stimmhygienische Beratung, Stimmübungstherapie) einleiten zu können.