Erschienen in:
08.05.2014 | fortbildung
Bedeutung des Oberkiefers in der kieferorthopädischen Therapie
verfasst von:
Dr. M. Sostmann
Erschienen in:
Der Freie Zahnarzt
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Ausgabe 5/2014
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Zusammenfassung
Oberkiefer (OK) und OK-Zahnbogen haben eine überragende Bedeutung in der Aufnahme und Übertragung der Kaukräfte zur Schädelbasis. Sie geben dem Mittelgesicht skeletale Unterstützung und Stabilität; ferner nehmen sie Einfluss auf die Weichgewebskontur des Nasen- und Lippenbereichs. Die Position des Unterkiefers (UK), und somit der Kondylen, ist durch Größe und skeletale Entwicklung des OK sowie die OK-Zahnstellung entscheidend mitbeeinflusst. Im vorliegenden Beitrag wird auf die Besonderheiten der OK- und OK-Alveolarfortsatzentwicklung sowie die Möglichkeiten der kieferorthopädischen Einflussnahme eingegangen, um Fehlentwicklungen frühzeitig zu minimieren. Hierbei spielen der frühzeitige Ausgleich dentaler Zwangsbeziehungen, das Abstellen von „habits“ und die frühe skeletale Expansion des OK (Gaumennahterweiterung) wichtige Rollen für die harmonische Entwicklung einer stabilen, störungsfreien Okklusion und kraniomandibulären Beziehung. Neue Studien mithilfe der dentalen Volumentomographie (DVT) zeigen, dass die skeletale und dentale Expansionstherapie nicht zulasten des parodontalen „attachment“ gehen muss. Der kieferorthopädischen Frühbehandlung kommt hinsichtlich der OK-Nachentwicklung mit Förderung von Nasenatmung, verbesserter Phonetik und langfristiger Stabilität besonderer Stellenwert zu.