Erschienen in:
01.02.2010 | HNO-Praxis
Bedeutung von Stress
Seine Rolle im auditorischen System und bei der Tinnitusentstehung
verfasst von:
PD Dr. B. Mazurek, T. Stöver, H. Haupt, B.F. Klapp, M. Adli, J. Gross, A.J. Szczepek
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 2/2010
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Zusammenfassung
Emotionaler Stress geht häufig einher mit auditorischen Phänomenen wie Hyperakusis, Tinnitus, M. Menière und Schwindel. Stress entsteht als Ergebnis der Auseinandersetzung einer Person mit den erhöhten oder unerwarteten Anforderungen ihrer Umwelt. Ziele sind Abwehr von Gefahren und kurzzeitige Leistungssteigerung, um die Überlebenswahrscheinlichkeit zu erhöhen. Schlaf und Appetit werden reduziert und das Angsterleben erhöht. Diese psychischen Veränderungen nach Stress können z. B. Einfluss auf die Entstehung oder Verstärkung von Tinnitus haben. Zwischen auditorischem und Stresssystem bestehen folgende Verbindungen: Das limbische System reguliert instinktives Verhalten und Emotionen und verbindet dies mit dem auditorischen System via Corpus geniculatum mediale (Amygdala). Der Hypothalamus ist das Integrationszentrum für das endokrine und autonome System und ist über den Colliculus inferior mit dem auditorischen System verbunden. Das retikuläre System ist auf den Verhaltensstatus der Aufmerksamkeit und Erregung konzentriert und projiziert serotonerge Fasern zu allen Ebenen des auditorischen Systems von der Kochlea bis zum auditorischen Kortex.