Erschienen in:
22.10.2014 | AKTUELLE MEDIZIN
Beim Rückgang geht es vorwärts
Antibiotikaverordnung
verfasst von:
Urban & Vogel
Erschienen in:
MMW - Fortschritte der Medizin
|
Ausgabe 18/2014
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Auszug
Im ambulanten Bereich werden laut einer Studie des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi) weniger Antibiotika verordnet. Von 2008–2012 gingen die Verordnungszahlen von Antibiotika bei Kindern bis 14 und bei den Älteren ab 70 Jahren in dieser Zeit signifikant zurück. Bei den 15- bis 69-Jährigen erwiesen sie sich allerdings als „sehr stabil“. Hier besteht, so die Autoren, „noch viel Spielraum nach unten, wenn leitliniengerechter behandelt würde.“ Problematisch auch: Kinder bekommen inzwischen – noch vor Basispenicillinen – am häufigsten Cephalosporine verordnet. Diese sind besonders am Auftreten multiresistenter gramnegativer Keime beteiligt. Bei Älteren werden Fluorchinolone mit Abstand am häufigsten eingesetzt. Auch das sei bedenklich: „Fluorchinolone gelten als einer der Hauptverursacher der schweren Clostridium-difficile-Infektion, die gerade in dieser Altersgruppe mit hoher Mortalität verbunden ist.“ …