Erschienen in:
01.06.2008 | Schwerpunkt
Beispiele für Screeninguntersuchungen
verfasst von:
Dr. A. Eickhoff, A. Hahn, J.F. Riemann
Erschienen in:
Die Innere Medizin
|
Ausgabe 6/2008
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung:
Da in der Bevölkerung die primäre Prävention von Tumorerkrankungen immer noch eine geringe Akzeptanz findet, kommt der Sekundärprävention zur Vermeidung hoher Kosten bei der Therapie fortgeschrittener Karzinome eine besondere Rolle zu. Das Mammakarzinom, das Prostatakarzinom und das kolorektale Karzinom (KRK) zählen dabei in Deutschland zu den häufigsten Erkrankungen mit hoher Sterblichkeit und hohem sozioökonomischen Einfluss. Screenings auf diese Erkrankungen sind effektiv und einfach durchführbar. Die Maßnahmen zur Sekundärprävention sind zwar gut bekannt, werden jedoch nur von etwa 30% der Bevölkerung umgesetzt. Beim KRK ist die Ileokoloskopie mit Vollendung des 55. Lebensjahr in 10-jährlichen Intervallen etabliert, alternativ die Untersuchung auf okkultes Blut im Stuhl (FOBT) ab dem 50. Lebensjahr in jährlichem Intervall. Die Screening-Mammographie für Frauen im Alter zwischen 50–69 Jahren wurde 2004 in den Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses über die Früherkennung von Krebserkrankungen verankert. Der Aufbau des Screeningprogramms in Deutschland wird voraussichtlich Ende März 2008 in allen Bundesländern abgeschlossen sein. Alle gesetzlich krankenversicherten Männer haben ab einem Lebensalter von 45 Jahren einen jährlichen Anspruch auf eine Untersuchung der äußeren Genitalorgane und eine rektal-digitale Untersuchung der Prostata. Die PSA-Bestimmung im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen ist bislang aber noch nicht in den Leistungskatalog aufgenommen worden.