Erschienen in:
01.06.2013 | Leitthema
Belastungsinkontinenz der Frau im Alter
verfasst von:
Prof. Dr. H. Loertzer, P. Schneider
Erschienen in:
Die Urologie
|
Ausgabe 6/2013
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Zusammenfassung
Die Belastungsinkontinenz ist eine der großen Aufgaben der Geriatrie. Mit dem demografischen Wandel unserer Bevölkerung tritt sie immer weiter in den Vordergrund unseres urologischen Klinikalltags. Die Versorgung und Therapie der Belastungsinkontinenz bedeutet bei der gealterten Frau ebenso wie bei der jungen Patientin eine gründliche Diagnostik mit einer ausgiebigen Erhebung von Risikofaktoren. Einflussgrößen wie Adipositas, der geänderte Hormonhaushalt, eine vorangegangene Operation im Beckenbereich und Geburten sind v. a. bei der älteren Frau vorhanden und tragen zu einer gehäuft auftretenden Belastungsinkontinenz bei. Das Behandlungskonzept der älteren Frau unterscheidet sich kaum von dem der jungen Frau. Die konservativen Behandlungsoptionen umfassen neben „Lifestyle-Modifikation“ und Gewichtsabnahme v. a. angeleitetes Beckenbodentraining, gegebenenfalls mit supportiver Begleitmedikation. Erst nach Ausschöpfen dieser Maßnahmen sollte über eine operative Therapie entschieden werden. Dabei stehen v. a. bei der älteren Frau eine Berücksichtigung der bestehenden Komorbiditäten und perioperativen Morbidität und Mortalität im Vordergrund. Minimal-invasive Operationsmethoden bieten v. a. bei diesen Patientinnen eine gute Herangehensweise.