Erschienen in:
01.11.2014 | Berichte der Arbeitsgemeinschaften
Bericht der AG Dermatopathologie 2014
verfasst von:
Prof. Dr. P. Meister
Erschienen in:
Die Pathologie
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Sonderheft 2/2014
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Auszug
1. E. Bierhoff berichtete über Arzneimittelreaktionen der Haut. Die Haut ist das am häufigsten befallene Organ einer Arzneimittelreaktion. Neben gut bekannten Auslösern einer Hautreaktion, wie Antibiotika, nichtsteroiden Schmerzmitteln und psychotropen Agenzien, kann man prinzipiell bei keinem Arzneimittel ausschließen, dass es zu Hautveränderungen kommen könnte. Es trifft auch auf die in neuerer Zeit immer häufiger angewendeten „biologics“ zu, wie z. B. Epidermal-Growth-Factor-Receptor(EGFR)-Hemmer. Dabei können die Zellen der Haut direkt oder über immunologische Vorgänge geschädigt werden. Viele Exanthemformen können dabei nachgeahmt werden. Die verschiedenen Arzneimittelklassen weisen unterschiedliche klinische und histologische Spektren auf. Gut bekannt ist z. B. das fixe Exanthem beim Phenobarbital, eine Urtikaria bei Aspirin, sowie auch lebensgefährliche Veränderungen, wie eine toxische Epidermolyse nach Ibuprofen. Oft finden sich histologische Abweichungen bzw. Ungereimtheiten im Unterschied zum klassischen Bild, wie z. B. Apoptosen ohne Entzündung, entzündliche Vaskulopathien und auffallende Reaktionen durch eosinophile Granulozyten. Schlussendlich bleibt die Arzneimittelreaktion eine Ausschlussdiagnose, die auch zum Absetzen des fraglichen Medikaments führt. Besondere Aufmerksamkeit sollte auf Arzneimittelreaktionen gelenkt werden, die erst durch eine Kombination verschiedener Medikamente ausgelöst werden. …