Erschienen in:
01.02.2015 | Arbeitswelt
Betriebliches Gesundheitsmanagment in der Altenpflege
Unter besonderer Berücksichtigung der Pflege dementer Menschen
verfasst von:
U. Dietrich, M. Rößler, M. Bellmann, W. Kirch
Erschienen in:
Prävention und Gesundheitsförderung
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Ausgabe 1/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Neben den Belastungen, denen Pflegekräfte in der stationären Altenpflege ausgesetzt sind, kommen im Umgang mit dementen Menschen zusätzliche Herausforderungen auf die Pflegekräfte zu.
Ziel der Arbeit
Untersucht wurden die Unterschiede und Einflussfaktoren hinsichtlich der Angebote des betrieblichen Gesundheitsmanagements sowie deren Nutzung und die Einflüsse auf das subjektiv erlebte Wohlbefinden der Pflegekräfte.
Material und Methoden
Für die Auswertung standen 805 von Pflegekräften ausgefüllte Fragebögen sowie 31 Experteninterviews mit Leitungskräften aus 53 stationären bayerischen Pflegeeinrichtungen zur Verfügung. Die Auswertung der Daten erfolgte mit deskriptiven und induktiven statistischen Methoden (lineare und logistische Multilevelanalysen).
Ergebnisse
Maßnahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) haben bei regelmäßiger Nutzung einen positiven Effekt auf das subjektive Erleben von Belastung und Beanspruchung der Pflegekräfte (somatische Beschwerden (β = − 0,222; p = 0,009), psychische Erschöpfung (β = − 0,199; p = 0,017), Gereiztheit/Belastetheit (β = − 0,231; p = 0,005), psychische Befindensbeeinträchtigungen (β = − 0,216; p = 0,007). Welche Angebote des BGM genutzt werden, wird maßgeblich von Variablen der Stationsebene (z. B. Information/Beteiligung) mitbestimmt.
Schlussfolgerung
Mit Hilfe einer gezielten Beeinflussung der identifizierten Faktoren durch die Führungskräfte, v. a. auf der Stationsebene, kann die Wahrscheinlichkeit zur Nutzung von Angeboten der betrieblichen Gesundheitsförderung und damit das subjektive Erleben von Belastung und Beanspruchung positiv beeinflusst werden. Diese Chancen gilt es zu nutzen, um die Mitarbeiter langfristig arbeitsfähig und -willig zu erhalten.