Erschienen in:
02.10.2023 | Biomarker | Leitthema
Modulation mütterlicher Immunzellen durch plazentare extrazelluläre Vesikel und microRNA
verfasst von:
Rachel R. Zabel, José M. Murrieta-Coxca, Diana M. Morales-Prieto, Prof. Dr. Udo R. Markert
Erschienen in:
Gynäkologische Endokrinologie
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Ausgabe 4/2023
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Zusammenfassung
Die fetomaternale Kommunikation spielt eine entscheidende Rolle während der Schwangerschaft. Dazu werden lösliche Faktoren wie Hormone und Neuropeptide, aber auch extrazelluläre Vesikel (EV) von der Plazenta in den mütterlichen Kreislauf abgegeben. EV sind membrangebundene Vesikel, die von Zellen freigesetzt werden und eine wichtige Rolle in der interzellulären Kommunikation spielen. Sie können in verschiedene Klassen eingeteilt werden, darunter Exosomen und Mikrovesikel. EV enthalten eine Vielzahl von Molekülen wie Proteine, Lipide, Nukleinsäuren und microRNAs (miRNAs), die durch verschiedene Mechanismen von Zielzellen aufgenommen werden können. EV tragen zur Kommunikation zwischen Plazenta und mütterlichen Organen und Zellen einschließlich des Immunsystems bei. Plazentare miRNAs spielen eine wichtige Rolle bei der Regulation von Zellfunktionen in der Plazenta, gelangen aber auch mittels EV in Immunzellen. Deren Aufnahme kann die Immunantwort beeinflussen und zur Entwicklung der maternofetalen Immuntoleranz beitragen. Bei Schwangerschaftsstörungen und -erkrankungen kann die Menge und Zusammensetzung plazentarer EV verändert sein. Daher haben sie das Potenzial, zukünftig als diagnostische Marker für Schwangerschaftskomplikationen genutzt zu werden.